Jugendhilfeeinrichtung an spanischem Projekt beteiligt / Klaus Landen möchte Kurt Hahn-Pokal verteidigen

Von Stefan Limberger-Andris

Hüfingen. Es ist beinahe vollbracht – Klaus Landen, Leiter der Jugendhilfeeinrichtung Mariahof, huscht ein Lächeln über das Gesicht. Spätestens im kommenden Jahr wird ein von der Hüfinger Einrichtung begleitetes Projekt in Spanien fertig gestellt.

"Hogar Europeo de Encuentro", das "Europäische Haus der Begegnung", in Foncebadón in der Provinz León der autonomen Gemeinschaft Castilien-León im Norden Spaniens gelegen, liegt am Jakobsweg. Eigentlich kaum spektakulär, wenn nicht Mariahof mit anderen Jugendhilfeeinrichtung an der Sanierung beteiligt wäre. Angestoßen worden war das Projekt von Norbert Scheiwe, einem Freund von Klaus Landen. Norbert Scheiwe leitet das Christopherus Jugendwerk Oberrimsingen bei Freiburg.

Klaus Landen ist stolz, was in Foncebadón geleistet wurde. Jedes Jahr in den Pfingstferien sind seit sechs Jahren Jugendliche und Mitarbeiter der Hüfinger Einrichtung dort aktiv, sanieren mit anderen das Gebäude, bauen es zu einer Übernachtungsmöglichkeit für Wanderer des Jakobswegs um. Mit dem Begriff der Erlebnispädagogik umschreibt Klaus Landen die beiden "Praktiker"-Wochen. Danach gehe es noch einige Tage mit den Jugendlichen auf den Jakobsweg, zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Nach der Fertigstellung der Herberge stehe das Pilgererlebnis für die Hüfinger im Vordergrund. Dies mache Sinn, denn die Hüfinger Teilnehmer kämen dabei aus dem Alltagstrott heraus.

Mit Spannung erwartet wird der 6. Kurt Hahn-Pokal des Bundesverbands katholischer Einrichtungen. Nachdem Mariahof den Cup im vergangenen Jahr im rheinland-pfälzischen Landau gewonnen habe, blicke man gespannt auf das diesjährige Ereignis, freut sich Klaus Landen. Der Pokal, der diesmal unter dem Motto "Indiana Jones und die Jagd nach dem Stein der Weisen" steht und von Jugendlichen körperliche Fitness, Mut, Disziplin und Teamfähigkeit abverlangt, wird vom 28. Mai bis 1. Juni am Brocken im Harz ausgetragen.

Zufrieden zeigt sich Klaus Landen auch über ein weiteres Projekt, dem Prälat Axtmann-Haus in der Freiburger Wiehre. Die Einrichtung Mariahof, die auch mit autistischen Jugendlichen arbeitet, kann dort ihr Wissen in Kooperation mit dem Christopherus Jugendwerk Oberrimsingen in eine Wohngemeinschaft für erwachsene Autisten einbringen. In vier Wohneinheiten wird vier Autisten vermittelt, wie sie das Leben in der Gesellschaft meistern können. Durch die Betreuung einer weiteren Ferienwohnung in dem Gebäude lernen sie Verantwortung tragen, so Klaus Landen.

Etwas Wehmut klingt in der Stimme von Klaus Landen, wenn er darüber spricht, dass Mariahof ab dem Sommer nicht mehr die Ganztagesbetreuung an der Lucian-Reich-Schule Hüfingen inne haben wird. Das "Kinder- und Familienzentrum Villingen-Schwenningen" (KiFaz) hat die Aufgabe übernommen. Mariahof werde sich in der nächsten Woche jedoch mit Vertretern des KiFaz zusammen setzen, um in Gesprächen eine Übernahme der 15 bis 20 bisherigen Mariahof-Beschäftigten in ein KiFaz-Beschäftigungsverhältnis zu erreichen, erläuterte der Hüfinger Heimleiter.