Bürgermeister Knapp freut sich über die neue Infotafel beim Römerbad. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Neue Tafel beim Hüfinger Römerbad informiert über Weg bis Himmelreich und Weil

Hüfingen. Der Hauptweg des in ganz Europa verbreiteten Netzwerks Jakobsweg führt ursprünglich über die Pyrenäen zum Grab des Apostels Jakobus in Compostella. Zwischenzeitlich existiert ein weit verzweigtes und gut ausgeschildertes Jakobussystem.

Nicht nur dieser Hauptweg erfreut sich immer größerer Beliebtheit, sondern auch die vielen Nebenwege.

So auch der im vergangenen Jahr eingeweihte Jakobusweg von Hüfingen bis Himmelreich und weiter bis Weil am Rhein. Die 165 Kilometer lange Route ist nicht neu, schon im Mittelalter wurde diese Strecke benutzt. "Die Menschen suchten sich Wege, die sich einigermaßen gut laufen ließen, mit Stegen und Brücken über die Flüsse, Wege, die eine gute Übernachtungsmöglichkeit boten und Wege, die von Räubern nicht so oft besetzt waren", schildert Bürgermeister Anton Knapp.

Die Jakobuskultur ist in Hüfingen historisch gewachsen, zumal hier der Abzweig zum Jakobusweg nach Schwaben, Tschechien und Polen war. In früheren Zeiten – dies ist auch von der Löffinger Wallfahrt bekannt – gab es auch in Hüfingen viele Pilger. Eine 300 Jahre alte Fahne der Jakobuspilgerbruderschaft erinnert noch heute an diese Pilgerwanderungen. Die Jakobusfahne wird jeweils an Fronleichnam und sonstigen kirchlichen Festen bei Prozessionen geführt. Ebenfalls erinnert der Jakobusbrunnen vor dem Hüfinger Stadtmuseum und der Jakobusaltar in der Hüfinger Stadtkirche St. Verena und Gallus an die Jakobusverehrung.

In acht Etappen ist der Himmelreich-Jakobusweg eingeteilt. Er führt von Hüfingen über Bräunlingen, Waldhausen, am Kirnbergsee vorbei mit einem Schlenker zur Weiler-Kapelle und über die Witterschnee-Kirche Löffingen. Die zweite Etappe führt von Löffingen über Friedenweiler nach Neustadt ins Jakobsmünster. Durch herrliche Landschaft führt der Weg, der von den Wegewarten der Schwarzwaldvereine von Donaueschingen bis an den Oberrhein betreut und gepflegt wird.

Die Schönheit der Landschaft setzt sich auch in der dritten Etappe von Neustadt nach Himmelreich fort und von hier geht es weiter bis Freiburg, am fünften Tag nach Kirchofen.

Am sechsten Tag führt die Etappe bis Mühlheim, die siebte Etappe führt nach Blansingen und am achten Wandertag erreichen die Pilger Weil am Rhein. Der Weg, der schon auf alten französischen Karten eingezeichnet ist, ist als Kulturerbe anzusehen.