Nett anzuschauen: Die Zumba-Girls beim Hüfinger Turnerball unter Leitung von Sonja Santa Cruz (vorne Zweite von links). Foto: Schwarzwälder-Bote

TuS: Hüfinger Turnerball leidet unter Zuschauermangel / 100 Akteure legen sich mächtig ins Zeug

Der Fastnachtssonntag gehört dem Turn- und Sportverein Hüfingen. Wenn in vielen Wirtschaften nach dem großen Umzug in Donaueschingen langsam die Leute nach Hause gehen, dann ist großes Programm auf der "TuS-Bühne" angesagt.

Hüfingen. Doch seit einigen Jahren haben die Verantwortlichen mit immer mehr lichten Reihen im Zuschauersaal zu kämpfen.

Dies wird dann ganz besonders deutlich, wenn beim großen Finale alle Akteure auf der Bühne stehen und man seinen Blick ins Rund wirft und die vorher besetzten Plätze der über 100 Teilnehmer dann leer sind. Dabei muss sich der Ball der Turner wahrlich nicht verstecken. Die Bubenriege unter der Leitung von Manuela Wiehle und Sonja Santa Cruz demonstrierte, dass es um den Nachwuchs nicht ganz so schlecht bestellt ist. Die TuS-Turner um Christian Winiarz überzeugten mit Akrobatik und Figur und auch die Fasnet-Hopser von Sieglinde Winiarz erlebten mit ihrer Hommage an Abbas "Waterloo" eben genau dieses nicht. Die Herren der Freitagsturner mit Gerhard Weber ernteten auch viel Applaus. Die TuS-Fastnachtstanzgruppe unter Leitung von Margit Filipiak und ein flotter Auftritt der Zumba Girls des TuS von Sonja Santa Cruz rundeten neben den Gastgruppen vom TV Donaueschingen (Christine Pfau, Marina Heide) und den Hüfinger Tanzgruppen Descalzo (Sarah Höhn) und Movimento (Jessica Galvagno) ein tolles Programm ab.

Zwei Guggenmusiken, die Hüfinger Stadtmusik, Barbetrieb und Tanzrunden gehörten ebenfalls zum Programm. Moderiert wird das Ganze von der Theatergruppe des TuS. Saalfastnachtsbesucher, was willst du mehr? Auch der neue Bürgermeister Michael Kollmeier mit Ehefrau Barbara hatte seinen Spaß und schwang kräftig das Tanzbein.

Es gibt Überlegungen, den Ball auf den Samstag zu verlegen, auch sitzt man viel zusammen, um das Konzept zu überdenken. Doch auf die Frage, woran das schwindende Besucherinteresse liegt, sieht man nur große Fragezeichen über den Köpfen. Auch die wirtschaftliche Komponente muss in Betracht gezogen werden, mit jeder nicht verkauften Eintrittskarte fehlt Geld und Konsum. Glücklicherweise kann man in Hüfingen noch selber wirten, was aber mit zusätzlichen Helfern verbunden ist.

Vor Jahren schon gaben die Turner des TV Donaueschingen ihren Ball auf. Am Ende standen Aufwand und Kosten nicht mehr im Verhältnis zum Ertrag. Man darf nur hoffen, dass die künftige Saal-Fastnacht – ausgenommen der immer noch sehr beliebten Zunftbälle – keine aussterbende Art wird.