Die Schafe am Fürstenberg können selbst entscheiden, wann sie sich das saftige Grün schmecken lassen. Fotos: Wieland Foto: Schwarzwälder-Bote

Landwirtschaft: Milch der Tiere von Andreas Mayer wird zu Käse und Joghurt verarbeitet

Wer im Sommer auf dem Fürstenberg spazieren geht oder mit Fahrrad oder Auto ab und an die Landstraßen rund um den Fürstenberg befährt, dem sind bestimmt schon die Schafe aufgefallen, die sich dort tummeln.

Hüfingen-Fürstenberg. Für rund 200 Schafe ist der Fürstenberg und seine Wiesen ein Zuhause. Der Landwirt, der sich um diese Schafe kümmert beziehungsweise dem sie gehören, ist Andreas Mayer aus Fürstenberg. Bereits sein Vater bewirtschaftete das Feld der Familie mit den Säugetieren, damals noch mit sogenannten Fleischschafen, also Schafen, welche für die Fleischproduktion genutzt werden.

Doch vor rund eineinhalb Jahren entschied sich Andreas Mayer, ein neues Terrain auf dem Schafmarkt zu erschließen. Er erwarb Schafe, welche zur Milchproduktion dienen, um mit ihrer Milch Käse herzustellen. Seit rund einem Jahr nun schon melkt er seine Schafe ein- bis zweimal am Tag und verkauft die gewonnene Milch an den Biohof Batsching-Lemesle aus Sumpfohren, welcher damit Joghurt und Käse herstellt.

Die befreundete Landwirtsfamilie war auch unter anderem Anlass dazu, auf eine gemischte Haltung der Schafe umzusteigen, denn ohne den Abnehmer der Milch wäre es für Andreas Mayer nicht sinnvoll gewesen, auf Milchschafe umzusteigen.

Der große Vorteil der Schafsmilch ist, dass sie eiweiß- und fetthaltiger ist als Kuhmilch. Nachteil für die Produzenten ist jedoch, dass ein Schaf viel weniger Milch gibt als eine Kuh. Geben Milchkühe im Jahr durchschnittlich 5000 Liter Milch, so sind es bei Schafen lediglich durchschnittlich 300 Liter. Des Weiteren kann aus zehn Liter Schafsmilch lediglich rund zwei Kilogramm Käse hergestellt werden.

Die Milch der Tiere wird hauptsächlich für die Käseproduktion genutzt. Zum Säugen der Jungtiere wird diese eher weniger genutzt, da das Muttertier zum Lamm keine wirkliche Bindung aufbaut. Als Hauptnahrungsmittel dient den Schafen des Biolandwirts Gras und Stroh.

"Die Schafe können sich hier im Stall frei bewegen. Des Weiteren sind die Wiesen rund um den Stall für sie jederzeit erreichbar. Hier finden die Schafe jede Menge Gras, welches sie fressen können", so Andreas Mayer. "Andere Schafarten, welche ein längeres Fell haben, verbringen teilweise das ganze Jahr draußen. Unsere Schafe haben dies nicht, deshalb müssen wir sie bei den ersten Minusgraden in den Stall bringen."

Wie temperaturempfindlich die Tiere sind, zeigt sich auch oftmals im Sommer "Wenn es heiß ist, sieht man die Schafe oft in Herden zusammenstehen, und ihre Köpfe sind nach unten gebeugt. Dabei geht es den Schafen darum, ihre Ohren beziehungsweise das Blut darin zu kühlen", erklärt der Biolandwirt.

Wer sich die Schafe des Landwirts genauer ansehen möchte hat, am Sonntag, 3. September, beim Hoffest der Familie Batsching-Lemesle in Sumpfohren dazu die Möglichkeit. Beim dortigen Hoffest, welches gemeinsam mit den Landfrauen Sumpfohren veranstaltet wird, zeigt Andres Mayer seine Tiere beim Streichelzoo. Neben den Schafen und weiteren Nutztieren wird landwirtschaftstypisches Handwerk, wie etwa das Käsen oder Korbmachen, gezeigt.