Von dem ehemaligen Bauernhof ist schon fast nichts mehr zu sehen. Zwei Mehrfamilienhäuser und Einfamilienhäuser werden inmitten der Stadt entstehen. Foto: Falke Foto: Schwarzwälder-Bote

Bauvorhaben: Bauernhof abgerissen / 2017 soll Grundstücksverkauf beginnen

Hüfingen. Der ehemalige Bauernhof auf dem kleinen Gelände in der Friedenstraße gegenüber dem Kindergarten St. Verena gehört der Vergangenheit an. Letzte Woche wurde mit dem Abriss begonnen. Der Mietvertrag der Familie lief im Mai aus.

Nun sind Baufirmen damit beschäftigt, das Gelände zu erschließen. Bagger bereiten bereits die Kanalgräben vor. Auf etwa 4500 Quadratmetern entstehen neben zwei Mehrfamilienhäusern mit jeweils sieben Wohnungen noch sechs weitere Bauplätzen für Einfamilienhäuser, vier davon sind in städtischer Hand. Drei Grundstücke sind seit eh und je in privater Hand. Eines davon ist bereits bebaut und aus einem 900 Quadratmeter großen Grundstück sollen dann zwei kleinere entstehen.

Bürgermeister Anton Knapp rechnet damit, dass frühestens 2017 mit dem Verkauf der Grundstücke begonnen werden kann, denn die Erschließung hinkt im anvisierten Zeitplan der Verwaltung ein paar Wochen hinterher. "Die gute Konjunktur sorgt auch hier für kleine Verzögerungen", erklärt Knapp.

Vom Gemeinderat seit längerem bereits beschlossen ist der Bauantrag für die zwei Mehrfamilienhäuser, die nach hinten in Richtung Spielplatz gebaut werden sollen. Ein Hüfinger Ingenieur wird hier zwei Gebäude errichten lassen, die dreigeschossig mit zurückversetztem Dachgeschoss erstellt werden. Auch die Interessentenliste für die Einfamilienhaus-Grundstücke ist bereits lang. "Aber ich gehe davon aus, dass nicht alle dabei bleiben werden", so Knapp.

Denn der Grundstückspreis pro Quadratmeter werde nach Einschätzung der Verwaltung deutlich höher ausfallen als in den anderen Neubaugebieten. Schon jetzt liege der reine Grundstückspreis je Quadratmeter bei 120 Euro, hinzu kämen noch die Erschließungskosten. Wie hoch diese ausfielen, wisse man aber erst nach Beendigung der Arbeiten. Summa summarum müssten Käufer aber schließlich mit mehr als die sonst üblichen zirka 150 Euro pro Quadratmeter rechnen. Entlang der Straße werden außerdem 14 Stellplätze für Fahrzeuge eingerichtet.

Während des vergangenen Wahlkampfes brodelte die Gerüchteküche. Von Veränderungssperren bis hin dazu, dass Knapp selber Bauprojekte dort realisieren will, wurde unter der Hand verbreitet. Knapp stellt klar: "Weder bin ich an einem der Bauprojekte beteiligt, noch gibt es diese Veränderungssperre." Als die Stadt das Gelände vor rund 30 Jahren erworben habe, hätte es eine Reihe von Bedingungen von Seiten des Landes gegeben. Darunter jene, "dass die Stadt 30 Jahre lang, jährlich ein Dreißigstel weniger von einem möglichen Ertrag abzuführen habe", so Knapp.

Diese Bedingung besteht bis zum Jahre 2018. "Wenn überhaupt reden wir in dem Fall von minimalen Summen. Nach den verwaltungsinternen Berechnungen wird sogar voraussichtlich so sein, dass wir nichts abführen müssen, da wir Kosten gegenrechnen können", so Knapp. Hätten hier größere Zahlungen angestanden, hätte der Bürgermeister das Gelände noch zwei Jahre ruhen lassen können. Doch der Druck auf die Bauplätze nehme weiter zu, daher werde die Gelegenheit genutzt, um das leere Gelände inmitten der Stadt zu füllen.