Die Köpfe rauchen beim ersten internationalen Mundelfinger Erfinderkongress. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kehrwieder: Dreieinhalb Stunden Spaß in der Aubachhalle / Moderator Kindler schlüpft in viele Rollen

Von Rainer Bombardi

Der erste internationale Mundelfinger Erfinderkongress war in vollem Gange, als das mit Argusaugen gehütete Geheimnis gelüftet wurde.

Hüfingen-Mundelfingen. Wenigstens beinahe, denn die von Narrenvater Armin Springindschmitten zuvor einjustierte Narrenmuttermaschine hatte einen Defekt, mixte eine männliche Narrenmutter und sorgte damit für Unruhe.

Das Publikum in der Aubachhalle war begeistert und so probierte der etwas verdutzte Narrenvater erneut sein Glück. Und siehe da: Aus der reparierten Maschine entsprang mit Beate Merz eine Narrenmutter, die dem ihm zuvor gewählten Gusto so ganz entgegenkam. Der Erfinderkongress hatte mit der Narrenmutter-Maschine sein erstes wertvolles Patent hervorgebracht. Das Motto des Abends hatte das Publikum davon überzeugt, dass "das Lebe durch unsere Erfinder manchmol besser und manchmol minder isch".

Zu Beginn des Balles pflegte die Kehrwiederzunft das Brauchtum und begeisterte das Publikum mit dem Einmarsch der Narren und dem Stecklespringertanz. Zunftmeister Peter Kuhrt animierte die Narrenschar zum Mitmachen und ehrte Armin Springindschmitten, der seit 20 Jahren zum Elferrat gehört und zum dritten Mal in der Rolle des Narrenvaters wieder findet.

Wilfried Föhrenbacher und seine Hardegger-Musikanten, eine Abteilung der Musikkapelle, sorgten vor, zwischen und nach dem Programm für Stimmung. Der Gesangverein eröffnete als eine Schar von Einsteins den Programmteil. Bei jedem Auftritt eine Programmnummer für sich waren die Auftritte von Moderator Michael Kindler der in den unterschiedlichsten Rollen ein ums andere Mal die Zwerchfelle des Publikums strapazierte.

Egal ob türkischer Kebab-Verkäufer, Putzfrau oder Wandersmann – Kindler gefiel in jeder Rolle, suchte und fand schnell den Kontakt zu den Gästen.

Zum Gespräch im WC traf sich in Programmteil zwei die Landjugend. Über den großen Teich entführte die Tanzformation der Fürstenberger Musikkapelle, die bei ihrer Premiere auf der Bühne der Kehrwiedernarren die Begeisterung mit einem Tanz zu Melodien von Udo Jürgens anheizte. Von der Weite Nordamerikas zurück zum Erfinderkongress in Mundelfingen entführte der Elferrat. Auch während seinem zweiten Auftritt bewies er, dass ein kleiner Ort der Schmelztiegel bahnbrechender Erfindungen sein kann.

Nach dreieinhalb närrischen Stunden riefen die Kehrwieder-Narren zum finalen Coup noch einmal alle Akteure auf die Bühne.

Hüfingen-Behla (bo). Weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt ist der Ball der Wettizunft, der auch in diesem Jahr Gäste aus Nah und Fern anlockte. So waren Gäste von der Patenzunft aus Dauchingen, Fischbach, den Nachbarorten aus Hausen vor Wald, Sumpfohren, Fürstenberg und anderen bedeutenden Zünften zu Gast. Zu ihnen zählte auch Hüfingens Zunftmeister Thomas Schmid, der sprachlos die Aufführungen der Ortteilzunft bewunderte.

Zu Beginn übernahm Bernhard Streit die Begrüßung des auf Grund eines Trauerfalls ausgefallenen Zunftmeisters Georg Vetter. Da auch Vizechef Thomas Mayer krankheitsbedingt ausfiel, teilten die Zunfträte die Aufgaben unter sich auch und garantierten so einen reibungslosen Ablauf. Das Programm war bunt und abwechslungsreich wie immer und bot dem begeisterten Publikum nach dem Brauchtumsteil mit Ehrungen in zehn weiteren Punkten ein Fest der Narretei.

Eine Rasselbande an lustigen Tanzbären eroberte die Herzen des Publikums im Nu, danach setzte der Elferrat als Rentnergäng dem Verlauf ein Sahnehäubchen auf. Der Zunftball war in voller Fahrt als Benjamin und Gregor Schnaitter auf dem Hochsitz ihre Premiere auf der Bühne der Wettizunft feierten. In den Wilden Westen und eine Pause zum Durchatmen entführten die Wetti-Damen mit ihrem Tanz in Blue-Jeans das begeisterte Publikum. Einmal mehr war es Solomusiker Alois, der es immer wieder verstand die Stimmung der Narrenschar am Kochen zu halten.

Moderator Kurt Kammerer war bei jedem seiner Auftritte eine Programmnummer für sich. In diesem Jahr schmiss er mit edlen Mode-, Parfüm- und anderen Designerlables nur so um sich.

Im zweiten Teil öffnete sich der Vorhang für ein paar schräge Vögel, klingende Plaudereien, den beliebten Soloauftritt von Bernhard Streit und diverse Tänze von denen die Ladies der "Galina Locas" den krönenden Abschluss bildeten. Der Zunftball war das begeisternde Resultat wochenlangen Trainings von Dutzenden Akteuren und Helern vor und hinter dem Tresen.

Geehrt wurden folgende Mitglieder: Zu den Siegern im Wettklöpfen zählten in diesem Jahr Lorena Vetter (Freistil), Tobias Vetter (Freistil, Karbatsche unter drei Metern), Lukas Vetter (Kapatsche über drei Meter) und Johann Meyer (Fuhrmannsstil). Ehrungen von der Schwarzwälder Narrenvereinigung für 35-malige Bühnenpräsenz erhielten Eva Streit und Monika Vetter. Ebenfalls zum 35. Mal wirkten Thomas Koßbiehl und Wolfgang Bogenschütz im Programm mit. 25 Mal dabei waren Ulrike Bogenschütz und Edith Hock.

Donaueschingen-Aasen (ewk). Einen exklusiven närrischen Abend gestalteten die Aasener Landfrauen für Mitglieder und geladene Gäste, die Jungferen aus Donaueschingen und die Nachbarinnen aus Heidenhofen. Dabei gelang den engagierten Akteurinnen Frauenfasnet pur, kess und frech, manchmal witzig-schlüpfrig, emanzipatorisch und immer ganz selbstbewusst.

Nachdem die närrische Aasener Jugendkapelle unter Leitung von Manuel Hall die Frauenfasnet im Dreschschuppen närrisch stilecht eröffnet hatten, führten Sieglinde Kromer und Bettina Sass durch das abwechslungsreiche, dreistündige Programm: Tanzeinlagen und Sketche, ein Arztbesuch beim Kügelesdoktor, eine einfallsreiche Modenschau mit langen Männerunterhosen, die frau als Super-Allzweck-Kleidungsstück mal als Schal, Kopftuch, Schleier oder Bolero beim Theaterbesuch tragen kann und der Auftritt der drei schlagfertigen Frauen um die 70, die das Heft in der Hand haben. Dazwischen sorgte DJ Gudrun Deinet für die passende Musik zum Mitsingen und Schunkeln. Als Höhepunkt gab es eine Szene über die Unterschiede von Frauen und Männern beim Duschen, die hintergründig-witzig nochmals Beifallswogen auslöste.