Mundelfingen profitiert vom Programm "Melap-Plus" / Bürgermeister bemängelt hohen bürokratischen Aufwand

Hüfingen (lim). Mundelfingen als Modellgemeinde profitiert von Förderungen aus dem Entwicklungsprogramm "Melap-Plus". Mittlerweile fünf Projekte konnten in einer Fünfjahresfrist umgesetzt werden oder erhielten Zuschusszusagen.

Rückwirkend wurde das Projekt "Erweiterung des Dienstleistungsunternehmens Tourismusbranche durch Aufstockung einer bestehenden Garage durch Büros zur gewerblichen Nutzung im Obergeschoss" im Hüfinger Ortsteil Mundelfingen vom Regierungspräsidium Freiburg genehmigt, freute sich Bürgermeister Anton Knapp in einer Pressemitteilung.

Der Fördersatz nach dem Entwicklungsprogramm "Melap-Plus" beträgt zehn Prozent der förderfähigen Kosten. Das Projekt sei im Einvernehmen mit der Gemeinde durchzuführen, heißt es in dem Schreiben an die Stadtverwaltung. Ebenso sei die Fassadengestaltung mit der Gemeinde abzustimmen. Der Zuwendungsempfänger muss sich an der laufenden Auswertung des Modellprojektes aktiv beteiligen.

Bürgermeister Anton Knapp freut sich, dass jetzt noch ein weiteres Projekt im Rahmen von "Melap-Plus" gefördert werden kann. "Wir hätten uns für Mundelfingen durchaus noch mehr Projekte gewünscht. Geld stand zur Verfügung, aber wir hatten leider im Rahmen dieser Fünfjahresfrist nicht so viele Interessenten für dieses Programm, wie es Geld hätte geben können", so Anton Knapp.

In diesem Zusammenhang kritisierte der Bürgermeister den sehr hohen, auch bürokratischen Aufwand, der für dieses Entwicklungsprogramm, auch auf städtische Kosten, betrieben werden musste. Trotzdem, so seine abschließende Wertung: Für jeden einzelnen, der in diesem Programm investiert habe, habe es sich durchaus gelohnt.

Im Zuge des Runkelfests in Mundelfingen im Oktober 2014 hatten die "Melap-Plus"-Macher mit einem Informationsstand fünf Projekte erläutert. Es waren dies die Umnutzung eines Ökonomieteils als Wohneinheit in der Munolfstraße 17 und die Wiederbelebung des alten, leer stehenden Feuerwehrgerätehauses von 1865, das von Stadtbauamtsleiter Ewald Fürderer aus seinem Dornröschenschlaf erweckt worden war. Das alte Feuerwehrgerätehaus dient nun dazu, Einblicke in geschichtliche Entwicklungen zu geben und ortswichtige Ereignisse zu präsentieren wie etwa die Meisterarbeit einer jungen Modedesignerin oder ein geplantes Haus als Holzmodell einer ortsansässigen Zimmerei. Zudem bietet das Gebäude einen informellen Jugendtreff. Das dritte Projekt Am Rathaus 1 stand damals wegen der Förderung noch in Abstimmung mit dem Ministerium Ländlicher Raum. Das Buckhaus in der Aubachstraße 23 (Förderung 80 000 Euro), eines der ältesten Gebäude Mundelfingens, wurde ebenso gefördert wie der Umbau eines Ökonomieteils zu zwei Wohneinheiten in der Hardstraße 5. Im Erdgeschoss liegt dort nun eine barrierefreie Wohnung. Darüber eine weitere Wohnung für die sich vergrößernde Familie oder die eigenständiger werdende Jugend.

Die Bauherren mussten teils langen Atem beweisen. Ein Projekt benötigte einen sechsjährigen Abstimmungsprozess mit dem Denkmalschutzamt, dessen Dauer unter anderem einem Personalwechsel bei der Behörde geschuldet ist. Aufwendige Sanierungsarbeiten zogen sich andernorts zwei Jahre hin.