Wechsel im Fürstenberger Ortschaftsrat: Bernhard Schmid (Mitte) soll neuer Ortsvorsteher und Werner Bäurer (links) neuer stellvertretender Ortsvorsteher werden, nachdem der bisherige Ortschef Gerhard Hogg (Zweiter von links) und Jürgen Gut zurückgetreten sind. Foto: Wolfsteiner Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Ortsvorsteher und neue Ratsmitglieder werden auf ihre Aufgaben verpflichtet

Turbulent ging es in Fürstenberg in die politische Sommerpause. In der Ortschaftsratsitzung Ende Juni hatte Ortsvorsteher Gerhard Hogg überraschend seinen Rücktritt von Amt und Ortschaftsrat erklärt.

Hüfingen-Fürstenberg. Mit ihm ging auch Jürgen Gut, der Geschäftsführer von IT-On.Net in Behla, der seinen Rückzug aber schon länger angekündigt und mit beruflicher Belastung begründet hatte. Nach einer nicht ganz einfachen Ergänzung des Ortschaftsrats wird – voraussichtlich am Donnerstag, 13. Oktober – auch der neuer Ortsvorsteher gewählt werden.

Angekündiger Rücktritt kam für viele doch überraschend

Nach seinem Nein-Signal im Juni wird sich der bisherige Hogg-Stellvertreter Bernhard Schmid nach internen Besprechungen in der Ratsrunde nun doch zur Wahl stellen. Stellvertreter soll der 51-jährige Landwirt Werner Bäurer werden. Zwar hatte Hogg einigen politischen Weggefährten schon nach der Kommunalwahl 2014 signalisiert, dass er die komlette Wahlperiode nicht erfüllen wolle, dennoch kam sein Rücktritt für die Bürger dann doch überraschend; vor allem auch die Begründung. Das Mitglied der Geschäftsführung bei Continental in Villingen-Schwenningen kritisierte in jener Juni-Sitzung für ihn nicht mehr tragbare Entwicklungen in der Kommunalpolitik in den vergangenen Monaten, die er mit einer abnehmenden Akzeptanz der Ortsgremien seitens des Gemeinderats konkretisierte.

Vor allem wurmte ihn der Beschluss, in Behla einen zentralen Ortsteilkindergarten zu eröffnen, dem auch jener in Fürstenberg geopfert wird.

Der Doppel-Rücktritt von Fürstenberg eröffnete gleichzeitig eine nicht ganz einfache Nachfolgersuche. Denn in Fürstenberg hatte sich die Kandidatensuche für die Kommunalwahlen 2014 bereits als sehr schwierig erwiesen. Lediglich fünf Personen hatten sich auf die Vorschlagsliste setzen lassen: Gerhard Hogg, Bernhard Schmid, Monika Cotte, Werner Bäurer und Jürgen Gut. Komplettiert wurde das Gremium nach der Wahl mit Emil Preis. Der langgediente Rat wollte eigentlich nicht mehr. 44 Fürstenberger hatten seinen Namen dennoch auf der Wahlliste notiert und Preis sagte dann nicht nein.

Nachrücker-Suche entwickelt sich zum Geduldsspiel

Für Hauptamtsleiter Horst Vetter entwickelte sich die Nachrücker-Suche in den Sommerwochen zum Geduldsspiel. Er fragte zunächst schriftlich bei Andreas Bäurer und Bernd Uphaus an. Sie hatten 34 respektive 23 Stimmen erhalten. Während Bäurer ein Ja signalisierte, lehnte Uphaus ab. Zwar sind Bürger nach der Gemeindewahlordnung verpflichtet, eine Wahl auch bei Nicht-Kandidatur anzunehmen, doch im Falle Uphaus war das Nein rechtens, zumal Uphaus in früheren Jahren schon im Gremium saß, eine Periode sogar als Ortsvorsteher.

Verpflichtung und Wahl sind auf den 13. Oktober terminiert

23 Stimmen hatte auch Tobias Preis erhalten. Er ist aber Sohn von Emil Preis. Und verwandtschaftliche Beziehungen ließ die inzwischen geänderte Gemeindewahlordnung nicht zu. Nächster auf der Liste war der frühere Ortschaftsrat Roland Bäurer, der aber nicht mehr wollte. Noch neun Stimmen hatte Markus Rekla erhalten. Er ist laut Vetter bereit, den letzten freien Platz im Ortschaftsrat zu besetzen.

Die Verpflichtung der neuen Räte und die Wahl des Ortsvorstehers sind für Donnerstag, 13. Oktober, geplant. Hierzu wurde Bürgermeister Michael Kollmeier vom kommissarischen Ortsvorsteher Bernhard Schmid eingeladen.