Der Vorsitzende des Förderkreises Stadtmuseum, Joachim Seidel, zeigt eine von etwa 200 Glasplattennegativen des Künstlers Hans Schroedter, dessen kompletter Nachlass sich im Archiv des Stadtmusems befindet. Die Fotos wurden digital aufgearbeitet und ein Teil ist in der kommenden Ausstellung im Stadtmuseum zu sehen. Foto: Lendle Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunst: Fotografien von Hans Schroedter / Stadtmuseum zeigt ab 1. Juli seltene Aufnahmen

Von Gabi Lendle

Das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte widmet sich nach der Courbet-Ausstellung einem neuen künstlerischen Thema.

Hüfingen. Vom 1. Juli bis 4. September werden zum ersten Mal Glasplattenfotografien von Hans Schroedter der Öffentlichkeit präsentiert. Der als Grafiker und Maler bekannte Künstler, der unter anderem den Kreuzweg in St. Blasien künstlerisch gestaltete, lebte mit seiner Familie von 1919 bis zu seinem Tode 1957 im eigenen Häuschen in Hausen vor Wald und fand hier in der Region zahlreiche Motive für seinen Landschaftsmalerei. Gezeigt werden rund 40 bis 50 Fotografien ausschließlich in Schwarz-Weiß, die digital von Mateusz Budasz aufgearbeitet wurden. Heraus kamen herrliche Fotografien in bester Auflösung.

Bis zu 200 kleine Glasplatten-Negative, die in einem Karteikasten sortiert im Archiv des Museums ruhen, wurden dazu gesichtet. Sie sind in den Jahren 1920 bis 1940 entstanden und bestehen zum größten Teil aus den drei Zyklen Familienporträts, Land- und Waldarbeiter sowie Fotografien eigener Werke von Hans Schroedter. Hans Schroedter wurde 1872 in Karlsruhe geboren und studierte unter anderem bei Hans Thoma an der Kunstakademie Karlsruhe.

"Wir haben den gesamten Nachlass des Künstlers Hans Schroedter für das Museum von seiner Tochter Klara bekommen, die ich persönlich noch gekannt habe", sagt der Vorsitzende des Förderkreises, Joachim Seidel. Er verrät, dass das Museum seit Jahren das Grab von Tochter Klara auf dem Hüfinger Friedhof mit Blumenschmuck pflegt. "Mit dem Nachlass haben wir sowohl die Verpflichtung als auch die Aufgabe übernommen, immer wieder Ausstellungen mit Schroedters Werken zu bestücken", so Seidel. Die Glasplattennegative stellen einen wichtigen Aspekt seines künstlerischen Schaffens dar, der bislang kaum Beachtung fand. Die Sichtung der kleinen Glasplatten sowie die Auswahl für die Schau im Museum beanspruchten viel Zeit. Ein Teil von ihnen wird in einer Vitrine ausgestellt.

Zu der Ausstellung wird im Rahmen der kunsthistorischen Reihe der Stadt Hüfingen in Zusammenarbeit mit dem Förderkreis des Stadtmuseums ein Buch veröffentlicht. Bei der Hüfinger Kulturnacht am Samstag, 16. Juli, können kunstinteressierte Gäste im Museum bereits die Dokumentation als Vorschau in Augenschein nehmen. Die Kunst-Schau ist von der Kuratorin Ariane Budasz konzipiert und wird am Freitag, 1. Juli, um 19 Uhr mit einer Vernissage eröffnet.