Der Kommunalwald wirft wieder Gewinn ab, mit der Zahlung für die Windparkrodung Auf der Länge rechnet die Gemeinde mit einem Gewinn von rund 190 000 Euro. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Wald: Gratwanderung zwischen Naherholung und Wirtschaftsbetrieb / Viele Probleme durch Eschensterben

Keine leichte Aufgaben sind mit der Arbeit im Forst Jahr für Jahr zu bewältigen. Einerseits will man Kulturen aufziehen und den Wald gesund halten. Andererseits will man aus dem Wald auch Kapital zu schlagen.

Hüfingen. Diesen Spagat meistert die Untere Forstbehörde des Landkreises mit den Revierleitern Andreas Wolf und Thomas Ekert seit Jahren auch in Hüfingen. Wie Virginia Lorek, neue Betriebsstellenleiterin in Donaueschingen, und Michael Mayer, Leitung Holzverkauf, in der Gemeinderatssitzung vorgestellt haben, ist ein möglichst gering gehaltener Holzhieb mit durchaus beachtlichen Gewinnen vereinbar.

Die Gewinne, die in der Forstwirtschaft durch den Holzverkauf erzielt werden können, sind deshalb besonders wertvoll für die Stadt, weil sie direkt und ohne Abgaben und Umlagen in den städtischen Haushalt einfließen. Das Betriebsergebnis für das Forstwirtschaftsjahr 2015 weist 97 400 Euro Gewinn aus. Einnahmen in Höhe von rund 589 000 Euro konnten 2015 erwirtschaftet werden. Rund 574 000 Euro davon sind Erlöse aus dem Holzverkauf. Besonders Personalkosten und Löhne für Subunternehmer schlagen auf der Ausgabenseite zu Buche und machen rund 300 000 Euro aus.

Michael Mayer bescheinigte dem Gemeinderat umsichtige Entscheidungen. Wurde 2012 die Höhe des Holzeinschlags in einer Sitzung viel diskutiert und schließlich auf 9000 Festmeter festgelegt, hat sich dies beim Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre im Durchschnitt als feste Größe erwiesen. Auch deshalb sieht der Bewirtschaftungsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2017 keinen Sonderhieb vor.

Bedingt durch den geplanten Windpark Auf der Länge und die damit verbundenen Erstattungen und Entschädigungen für die Rodung des Waldes, rechnet die Betriebsstelle aber mit einer dicken Gewinnsteigerung. 191 300 Euro werden dann erwartet.

Ohne das "Windkraft-Plus" sieht die Planung mit rund 56 000 Euro eher vorsichtig aus. "Auch dadurch bedingt, weil wir durch den Ruhestand eines Waldarbeiters Mehrkosten für Fremdunternehmer erwarten müssen", erklärte Mayer die Zurückhaltung.

Für die erfolgreiche Arbeit des Forstes gab es von den Fraktionen durch die Bank hinweg Lob und Anerkennung. "Uns ist der Stadtwald sehr wichtig und es ist gut zu hören, dass die Begrenzung auf 9000 Festmeter eine richtige Entscheidung war", so Christof Faller von der CDU.

Auch die Fraktionssprecherin der SPD, Kerstin Skodell, sieht die Gratwanderung zwischen dem Wald als Naherholung und dem Wald als Wirtschaftsbetrieb. Neben Lob gab es von Adolf Baumann (FDP/FW) aber auch noch den Hinweis auf den wackligen Steg bei der Burgmühle, der dringend gerichtet werden müsste. Worauf Mayer zugleich die Antwort parat hatte, dass auch schon die Waldarbeiter den Zustand zur Kenntnis genommen hätten und diesen wieder richten wollten.

Der gewünschten Anschaffung eines neuen Transporters, der 45 000 Euro kosten soll und zugleich als Mannschaftswagen genutzt werden kann, stimmte der Gemeinderat im Hinblick auf das zu erwartende positive Betriebsergebnis zu.

Virginia Lorek nahm noch zum Eschensterben und den Fragen des Gemeinderats Stellung. Die Fachfrau erklärte, besonders auf die Frage von Adolf Baumann, dass der Forst die Esche nicht nur eine Baumart ersetzen, sondern mit einer Vielfalt auf das Problem reagieren wolle. "Damit minimieren wir das Risiko von zu großen Verlusten, wenn mal wieder eine neue Baumkrankheit dem Wald zu schaffen macht", so Lorek.