Viele vor allem jugendliche Besucher ließen sich die Einweihung nicht entgehen. Und sie konnten spektakuläre Vorführungen bewundern. Foto: Hopp

Funpark am Marmorwerk wird mit großem Wettbewerb eröffnet. Guse: "Das ist Jugendbeteiligung in höchstem Maße!"

Horb - Kaum steht in Horb ein Skatepark, sprießen die Skater nur so aus dem Boden, scheint es. Zur offiziellen Eröffnung des Funparks kamen am Sonntag zahlreiche Jugendliche auf ihren Skateboards angerollt.

Immer wieder hatten sich Jugendliche in Horb einen Skatepark gewünscht. Die bisherige Anlage auf dem Hohenberg war nicht nur zu klein, sondern auch unübersichtlich, vermüllt und nicht mehr sicher. Mit Engagement und Nachdruck haben sich die Horber Jugendlichen immer wieder an den ehemaligen Streetworker Marco Capozza und die Stadt Horb gewandt. Nun stehen sie endlich im eigenen Funpark.

Schon vor der offiziellen Eröffnung testen einige Jugendliche die neue Anlage. Andere sitzen am Rand, das Skateboard lässig in der Hand, viele tragen Piercings oder sind tätowiert. Aus den Boxen läuft Musik. Oberbürgermeister Peter Rosenberger greift zum Mikrofon und dankt neben den Sponsoren dem Gemeinderat, der "für den Skatepark die Hände gehoben hat." Besondere Anerkennung gilt den Jugendlichen, die sich nicht entmutigen ließen, ausdauernd bei der Realisierung des Projekts mitzuwirken und immer wieder eigene Ideen eingebracht hätten.

"Das ist besser als alles, was wir uns vorgestellt haben!"

Auch Markus Guse, Leiter des Stadtjugendreferats ist vom Engagement der Jugendlichen begeistert. Sie hätten immer wieder zugesichert, dass sie nicht nur hinter dem Projekt stünden, sondern die Stadt auch bei der Realisierung unterstützen würden. "Das ist Jugendbeteiligung in höchstem Maße!"

Damit der Einsatz der Jugendlichen nicht in Vergessenheit gerät, wird in den nächsten Tagen eine Tafel mit den Namen des Teams an den Funpark angebracht.

Kilian Acher spricht für die Jugendlichen. "Danke an alle, das ist besser als alles, was wir uns je vorgestellt haben!"

"Ist das Offizielle jetzt vorbei?", fragt einer der jungen Zuschauer. Kaum hat dies ein anderer bestätigt, sind beide schon auf der ersten Rampe. Adrian Reimers und Joshua Jethon zeigen derweil ihr Können im Parcours. Bei der französischen Sportart "Le Parcours" geht es darum, Hindernisse kreativ zu überwinden und möglichst viele verschiedene Techniken einzusetzen.

Im Funpark wurde extra für diese Sportart ein Trainingsgerät aufgestellt. Die beiden Schüler klettern die glatten Wände hoch, springen, rollen sich ab, machen Salti in alle Richtungen. Bisher haben die 13- und 15-Jährigen an natürlichen Hindernissen geübt, der Funpark bietet ihnen jedoch deutlich mehr Möglichkeiten.

Im Skatepark herrscht mittlerweile Hochbetrieb. Mittags findet ein Contest statt, die Zeit zum Üben ist knapp. Fast 40 Skater tummeln sich zeitweise auf den Rampen. "Vom Niveau ist das hier richtig gut, da gibt’s gar nichts zu meckern", findet Tommy Haist. Der 21-jährige Grünmettstetter skatet seit beinahe zehn Jahren.

32 Skater in drei Altersklassen machen beim Wettbewerb mit

Bisher sei er mit seinen Freunden hin und wieder zum Skaten nach Bondorf oder eben gleich an den Bodensee gefahren. Der Skatepark am Marmorwerk komme da auf jeden Fall sehr gelegen.

Was die Skater tatsächlich drauf haben, können sie beim Wettbewerb zeigen. 32 Jugendliche in drei Altersklassen haben sich angemeldet. Für jeden gestandenen Trick bekommen die Teilnehmer einen Punkt, für besonders anspruchsvolle Elemente kann es auch mehrere Punkte geben. Zwei Mal zwei Minuten haben die Jungs Zeit, um ihr Können zu beweisen.

Freunde und Unterstützer sitzen auf Decken, Campingstühlen, Skateboards und Asphalt, um den Sportlern zuzuschauen.

Kevin Drawe, Alexander Ellert und Robert Baum sitzen in der Jury und verteilen Punkte. "Es sind schon ein paar gute Skater dabei. Viele haben sich aber auch nicht getraut, das zu zeigen, was sie eigentlich könnten", spekuliert Kevin Drawe nach dem ersten Lauf.

Am Abend feiern die Skater ihren neuen Treffpunkt mit einem Konzert direkt auf der Rampe. Die Rottweiler Band scruffy begeistert mit Metalcore, die Horber Band Drop Dead Argument sorgt mit melodischem Metalcore für Stimmung. Mass casualty incident runden das Open-Air-Konzert dann mit harten Metalklängen ab.