Rainer Singer und seine Fasnetsfreundin Tusnelda zeigten sich gerne am Altheimer Umzug. Foto: Morlok

Im Horber Teilort beginnt Fleckafasnet: Weit über 800 Hästräger ziehen am Samstag durch das Dorf.

Horb-Altheim - In Krabbahausa flogen am Samstag die Altheimer hoch! Oder war’s anders herum, dass in Altheim die Krabba hochflogen? Egal – wichtig war, dass der Umzug, der am Samstagnachmittag durch den närrischen Flecken zog, immer schön am Boden blieb. Sonst wäre es im Luftraum von "Alta" ziemlich eng geworden, denn die vielen Besucher, unter die sich auch reichlich Horber Prominenz gemischt hatte, die sich dieses Spektakel auch nicht entgehen lassen wollte, säumten die Umzugsstrecke teilweise in Vierer- und Fünferreihen.

Die Strecke führte ab dem "Rössle" die Bachstraße entlang bis vor zur Einmündung der Bahnhofstraße, der K 4779. Das "berühmte" Rechtsabbiegeschild dass dort seit einiger Zeit für Furore sorgt, ist bereits am Donnerstagabend von einen Krabbahausener Bürger in Verwahrung genommen worden, wobei böse Zungen sogar von geklaut sprachen. Schild und Umzug kamen sich also überhaupt nicht ins Gehege und der Tross machte sich auch ohne genaue Richtungsvorgabe auf ins Epizentrum des Frohsinns, in Richtung Rathaus/Dorfplatz. Dort stand Bernd Metze mit zwei original Krabba-Ohrschützern auf dem Clownskopf und moderierte pointiert und sachkundig, was da an Gruppen die Straße entlang marschierte, hüpfte, fuhr, kullerte und sprang.

Den Anfang machten die Gastgeber der Narrenzunft Altheim, mit Zunftmeister Rainer Singer und seiner Fasnetsfreundin Tusnelda vorneweg. Begleitet wurden sie standesgemäß von einer Abordnung der Fronleute und der Mogglafresser, aber auch von den weißen Mäusen aus dem "Ochsen" die mit ihren roten Herzchenkostümen für einen echten Hingucker gut waren. Begleitet wurde die Zunftspitze zudem vom eigenen Narrensamen. Die Musikkapelle Altheim folgte und sorgte gleich von vorne weg für den vollen Sound auf Altheims Straßen. Vervollständigt wurde der Altheimer Auftritt dann von den beiden Masken der Zunft, die in großer Anzahl teilnahmen.

Nach den derben Gesellen aus "Alta" lockerte der Ahldorfer Weissnarr, der "Schmorra" das Ganze doch etwas auf. Ob die überwiegend jungen und ausschließlich weiblichen Umzugsbesucher, die von den Ahldorfer "Frundeckgeistern" aus der Zuschauermenge gezupft wurden, über das Strohbad, das sie verpasst bekamen, wirklich froh waren, war nicht immer ganz klar – dass die Ladys, als sie das Eutinger Spezial-Karussell vom Bauwagen verlassen durften, den Drehwurm hatten, das ist sicher. Neben einigen Wagen zogen viele Laufgruppen, teilweise wunderbar bunt, wie die Berkheimer Flegga-Kaschber oder schaurig anzusehen im grauseligen Hexenkostüm wie die "Brechaloch-Hexa" aus Talheim oder die geheimnisvollen Zauberinnen der "Empfinger Fasnetsclique" durch den Flecken und mitten drin immer wieder Guggamusiken, die die Stimmung mit den Gassenhauern des Frohsinns musikalisch auf den Siedepunkt brachten.

Es war ein Umzug, der Lust auf mehr machte, und die Altheimer luden ihre Gäste und die einheimische Bevölkerung zur anschließenden Fleckenfasnet ein, bei der das Ende ganz in närrischer Hand lag. Keine Obrigkeit hatte mehr etwas zu sagen und im Ort heißt es nur noch: "Narri, Narro, Altheimer Krabba fliegat no."