Der Horber Kinderball erfreut sich immer größerer Beliebtheit: Die jungen Gäste freuten sich, in die verschiedensten Verkleidungen zu schlüpfen. Gespannt verfolgten sie dem abwechslungsreichen Geschehen auf der Bühne. Foto: Hopp

Kinderball in der Hohenberghalle wird immer besser angenommen, der Kinderumzug ist dagegen eher eine traurige Angelegenheit.

Horb - Seit langen Jahren gibt es auf dem Hohenberg am Fasnetssamstag einen Kinderumzug und anschließend einen Kinderball in der Hohenberghalle. Um es vorweg zu nehmen: Der Kinderball wird von Jahr zu Jahr besser und mehr angenommen, der Umzug allerdings findet fast ohne Kinder statt.

A ber, der Reihe nach: Man traf sich wie immer beim Steiglehof, wurde von Zunftrat Gerhard "Strucki" Struck begrüßt und eingewiesen. Mit dabei auch einer der jüngsten Horber Stäpfeleshopser, nämlich Nils Wudi, der diese Woche seinen ersten Geburtstag feiern kann, und die immerhin schon vierjährige Janina Schüle, die schon ihre zweite Fasnet im Häs erleben darf. Vater Markus ist seit 40 Jahren Mitglied in der Narrenzunft.

Wenn die Tochter mit "uff dr Gass" ist, zieht der Vater auch das Stäpfeleshopser-Häs an, wenn er alleine unterwegs ist, ist er ein Turmschurke. Dann ging’s los mit den Stäpfeleshopsern, der Stadtkapelle mit Dirigentin Steffi Ewald, einigen weiteren Maskenträgern (insgesamt gibt es in der Horber Zunft etwa 600 Maskenträger), dem Zunftrat mit dem Grafenpaar Ita von Toggenburg (Michaela Katz) und Rudolf von Hohenberg (Thorsten Katz) und einigen, wenigen Hohenberg-Bürgern.

Begleitet von vier Rot-Kreuz-Helfern ging es über die Lerchenstraße zur Hohenberghalle. Dort gab’s für alle kostümierten Kids eine Rote mit Wecken und ein Los. Schon vor dem Eintreffen des Umzugs war die Halle zu etwa einem Drittel gefüllt mit auffallend vielen Mitbürgern mit Migrationshintergrund.

Ein rassiger Bobby-Car als Hauptgewinn bei der Verlosung

An Kostümierungen gab es Cowboys, Indianer, Prinzessinnen, Clowns, Bienen und sonstiges Getier, Engelchen, Piraten, Feuerwehrmänner und auch Ritter. Das, was andere Organisationen mit der Integration nicht so richtig in den Griff bekommen, gelingt der Narrenzunft mit dem Kinderball nachgerade spielend. Neben der Spielstraße mit Aktions-Ständen wie beispielsweise einer Süßigkeiten-Schleuder, einem Gipsmasken-Anmalen, einem Hexen-Puzzle und dem obligatorischen Kinderschminken mit Bianca Martin gab es ein Bühnenprogramm vom Allerfeinsten.

Moderatorin Nadine Fischer fand schnell den Draht zu den Kids in der inzwischen voll besetzten Halle und beim "Sind alle da?" schallte ein vielstimmiges "Jaaaa" zurück auf die Bühne. Natürlich gab es auch wieder einen stilvollen Einmarsch, eine Rede des Grafenpaares und des "Ober-Zunftis" Eckard Bukenberger.

Der Zunftmeister erbat auch gleich Anmeldungen für eine neu zu gründende Showtanzgruppe. Anmeldungen sind noch bei den Zunfträten oder übers Internet möglich. Immer wieder forderte Nadine Fischer zu Stimmungsproben auf, die bei den Besuchern recht gut ankamen.

Zehn Stäpfeleshopser zeigten ihren vornehmen Tanz mit der abschließenden Pyramide, die Grafenpaar-Polonaise machte richtig Spaß und Spiele mit der allseits beliebten Nadine gab es dazu auch noch reichlich. Ein besonderer Kracher war der Auftritt der 21 ASV-Showtänzer, die zu einem "Gassenhauer-Medley" eine fetzige Performance boten, die immer wieder mit Szenenapplaus bedacht wurde. Sehr professionell sind die Damen der Tanzhexengruppe geworden. Man muss sie einfach gesehen haben und das nicht nur einmal.

Der Hauptgewinn bei der Verlosung war übrigens ein rassiger Bobby-Car. Es gab auch einen umlagerten Luftballon-Experten, dessen bunte Kunstwerke sehr begehrt waren, für die Musik und die ganze Beschallung war Ton-Ingenieur Simon Lacher aus Bildechingen verantwortlich und das frische Popcorn fand nicht nur bei den Kindern reißenden Absatz.