Die zukünftigen Jung-Ingenieure mit ihrem Kühlschrank, einem echten Unikat. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Schüler-Ingenieurs-Akademie des Gerbert-Gymnasiums präsentiert an Abschlussfeier selbst konstruierten Kühlschrank

Horb (jnb). Die SIA-Schüler (Schüler-Ingenieur-Akademie) des MGG luden zur Abschlussveranstaltung in die Mensa ein – galt es doch, ihren selbst gebauten Kühlschrank zu präsentieren. Dieses Projekt war vorgegeben, und es entstand ein Unikat.

Kim Ulmer und Dominik Schorpp moderierten die Veranstaltung. Schulleiter Georg Neumann sprach von der bereits fünften Abschlussveranstaltung der SIA. Fünf Jahre am MGG sei ein kleines Jubiläum.

Die Schüler beschäftigen sich in der SIA mit dem Berufsbild des Ingenieurs. Die SIA wird von vielen Unternehmen der Region, die Kooperationspartner der SIA sind, begleitet, zudem von der Agentur für Arbeit und der DHBW in Horb. Begleiten heißt aber auch das tun, was Ingenieure tun. Die Teilnehmer bekamen einen Einblick darin, wie vielfältig der Beruf des Ingenieurs ist, so Neumann. SIA ist eine besondere Perle im MGG.

Bürgermeister Jan Zeitler sprach für die Stadt Horb. "Der Mangel an Fachkräften beschäftigt uns seit langer Zeit. Gerade im Land der Tüftler sind viele Arbeitsplätze nicht besetzt." Diesem Mangel begegne auch die SIA, sei es doch wichtig, hochgebildete Fachkräfte zur Verfügung zu stellen. Der Beruf des Ingenieurs sei vielseitig, sei es in der Konstruktion, in der Forschung oder im Service. Es sei toll, wenn Ingenieure und Schüler sich zusammentun und Erfahrungen weitergeben, so Zeitler.

Nadine Nießling von der BBQ, Niederlassung Nagold, hatte die Projektleitung übernommen. Schüler konnten namhafte Betriebe kennenlernen, eventuell sogar ihren zukünftigen Arbeitgeber. Praxisnäher als beim SIA-Projekt kann man den Berufe des Ingenieurs kaum kennenlernen.

Drei Schülerinnen und neun Schüler der Klasse 11 haben ein Jahr lang an dem Projekt "Bau eines Kühlschrankes" getüftelt, und jetzt stand das Ergebnis da.

Aufgabe im Sommer 2013 lautete: Baut einen Kühlschrank

Teilnehmer waren Bernd Maier, Jonas Primbs, Levin Maier, Marie-Christin Weber, Melanie Schreiber, Michael Brandmaier, Moritz Wilke, Sebastian Marx, Tim Hellstern, Kim Ulmer und Dominik Schorpp.

Die SIA-Akteure stellten ihr Projekt vor, indem sie die einzelnen Schritte, die in sich schon wieder Klein-Projekte waren, beschrieben. So ging es um Teamtraining, Projektmanagement, Prozessoptimierung, Präsentationstraining, Einführung in das CAD, Mikrocontroller, Kühl- und Wärmetechnik, Werkstoffkunde, Einführung in die Arbeitssicherheit, Bau des Kubus, Elektronik, Zusammenbau und Kaufmännische Kalkulation. Die Informationen und die Praxis zu den einzelnen Schritten bekamen sie vor Ort von den beteiligten Unternehmen, und auch durch Vorlesungen am DHBW Campus Horb.

Interessant: dieser Kühlschrank hat einen kalkulatorischen Preis von 20 000 Euro. Damit sind aber auch alle Stunden, in denen die Schüler zusammensaßen und in denen sie sich bei den Firmen das Knowhow angeeignet haben, berücksichtigt. Denn die Aufgabe im Sommer 2013 lautete nur: Baut einen Kühlschrank. Weitere Informationen gab es dazu nicht. Zudem muss dieser Zeitaufwand neben dem normalen Schulunterricht geschultert werden – also weniger Freizeit, aber dafür vermutlich umso mehr Spaß und Herausforderungen.

Die SIA wird finanziert durch die Agentur für Arbeit und durch den Verband der Metall- und Elektroindustrie Südwestmetall.

Matthias-Torsten Tok und Bernhard Hinger, Lehrer am MGG, begleiteten die Schüler. Die Teilnahme am SIA und das Abschlusszertifikat fließt in das mündliche Abitur ein.