Die Dettinger Musikkapelle brachte wieder ein grandioses Jahreskonzert mit den schönsten Musikstücken der vergangenen 20 Jahre auf die Bühne. Fotos: Henger Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Musikkapelle Dettingen mausert sich zur Showkapelle / 20. Jahreskonzert mit Dirigent Volker Wälde

Mit einem kurzweiligen und mit Showeffekten gespickten Jahreskonzert begeisterte die Musikkapelle in der voll besetzten Schlossscheuer. Dirigent Volker Wälde bestritt sein 20. Jahreskonzert beim Dettinger Musikverein.

Horb-Dettingen. Erfreut war Vorsitzender Rolf Sikeler, dass so viele Musikbegeisterte den Weg in die Schlossscheuer gefunden hatten. Unter den Zuhörern waren auch spontan vier Musiker von der Patenkapelle aus Gestratz (Allgäu) an den Neckar gereist.

Ein ereignisreiches und intensives Musikjahr, so Sikeler, endet mit dem Jahreskonzert als Höhepunkt. Da Dirigent Volker Wälde heuer sein 20. Konzert als Dirigent in Dettingen bestreitet, haben sich die Aktiven entschlossen, die neun schönsten Musikstücke der vergangenen 20 Jahre nochmals dem Publikum zu präsentieren. Diese Idee kam bei den Zuhörern bestens an, und so durfte am Ende des Konzertes die Kapelle ohne Zugabe nicht von der Bühne.

Durch den sehr kurzweiligen Abend, gespickt mit vielen Informationen zu den einzelnen Musikstücken, führte Vorstandsmitglied Wilhelm Baur. In der Kategorie Marsch belegte der Ägyptische Marsch den zweiten Platz und wurde erstmals 1999 aufgeführt. Das Stück wurde 1869 von Johann Strauß (Sohn) komponiert und zauberte exotische Klänge in die Scheuer. Mit einer abenteuerlichen Zugfahrt nahm die Kapelle die Zuhörer in die faszinierte Landschaft des amerikanischen Bundesstaates Oregon mit. Bei der Abstimmung kam dieses Stück auf Platz eins in der Kategorie Konzertmusik und wurde erstmalig 2002 aufgeführt. Weiter ging es mit Filmmusik von Ennio Morricone. Der Soundtrack zu den Filmen "Spiel mir das Lied vom Tod" und "Zwei glorreiche Halunken" begeisterte das Publikum. Das Stück wurde 2003 aufgeführt. Mit der Filmmusik zu "Fluch der Karibik" gaben die Musiker vor der wohlverdienten Pause alles. Es fehlte nur noch, dass Piratenkapitän Jack Sparrow mit seiner "Black Pearl" und sein Widersacher Captain Barbossa in der Scheuer ihr Unwesen trieben. Beim Konzert 2006 war dieses Stück zu hören.

Im zweiten Teil ging es mit der Stieglitz-Polka weiter. Dieses Stück hatte Ehrendirigent Rudi Wiechert gespendet. In der Kategorie Musical zauberten die Akteure das Stück "Tanz der Vampire" in den Saal. Bei der Abstimmung kam der Titel auf Platz 1; er wurde 2009 beim Konzert vorgetragen.

Mit Unterhaltungsmusik ging es weiter, und mit dem achtminütigen Stück "Lord of the Dance" kam ein ständiger Wechsel der Rhythmen zu Tage, der die Musik besonders interessant machte. 2010 war das Stück im Programm. Beim nächsten Stück, "TV-Kultabend", zeigte sich einmal mehr, dass die Kapelle nicht nur grandios aufspielt, sondern auch im Bereich Show punkten kann. Bekannte Titelmelodien beliebter Fernsehserien kamen zu Gehör. Bei Musik zur Serie Lindenstraße kam verspätet mit dem Fahrrad Klarinettist Patrick Burt angefahren. Beim Herzblatt durfte natürlich ein echtes Herzblatt nicht fehlen. Nicole Burt huschte als solches durch den Saal. Die Schwarzwaldklinik war auch dabei, und Melanie Sattelberger entpuppte sich als Oberschwester Hildegard. Sie hörte Dirigent Volker Wälde Herztöne ab. Die Eurovisionsmelodie und "Wetten dass..?" kamen auch zu Gehör. Thomas Gottschalk (Jörg Sickler) ließ sich feiern. Beim Traumschiff durfte Melanie Sattelberger die funkensprühende Torte durch den Saal tragen. Weiter ging es mit dem "aktuellen Sportstudio". Jörg Sickler und Manuel Wetzel zeigten ihre Fußballkunst. Auf Verbrecherjagd gingen bei der Musik zu der Serie Derrick Jörg Sickler und Manuel Wetzel. Mit der Tagesschau endete der TV-Kultabend.

Zum Schluss dieses gelungenen Konzertabends ging die Reise nochmals "In 80 Tagen um die Welt". 2011 wurde beim Konzert dieses Stück vorgestellt. Natürlich ließ das begeisterte Publikum die Kapelle nicht ohne Zugabe von der Bühne. Dirigent Volker Wälde zauberte ein Potpourri zusammen, das es in sich hatte. Dabei zeigte die Kapelle nochmals ihr Showtalent. Das Schlagwerk patzte, und alle dachten "ausgerechnet beim letzten Stück...". Der Fehler passierte gleich drei Mal. Erst, als Vize-Vorsitzender Wolfram Hellstern dem Schlagwerk ein Bier vorbeibrachte, klappte es wieder. Der Schneckengraber-Marsch oder die "Lustigen Holzhackerbuam" kamen ebenfalls in dem Stück vor. Dabei stolzierte Wolfram Hellstern mit der Narrenkappe über die Bühne.