Bruno Springmann, Hans-Josef Ruggaber und Manfred Steck präsentieren die neue Veröffentlichung über alte Häuser in Nordstetten. Sie heißt "Geschichte und Geschichten aus einem schwäbischen Judendorf". Foto: Tischbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Literatur: Erste Bände "Geschichte und Geschichten aus einem schwäbischen Judendorf" erscheinen

Als Besonderheit werden beim Nordstetter Dorffest die beiden ersten Bände über die alten Häuser von Nordstetten vorgestellt. Das Werk mit dem Namen "Geschichte und Geschichten aus einem schwäbischen Judendorf" kann dann auch erworben werden.

Horb-Nordstetten. Zwei Jahre haben Manfred Steck, Bruno Springmann und Hans-Josef Ruggaber daran geschaffen. Am Ende sollen es sieben Bücher werden. Sie werden versuchen, jedes Jahr zwei neue Bände herauszubringen. Manfred Steck hatte sich durch alte Bücher gearbeitet und die alte Schrift übersetzt. Bruno Springmann forstete alte Zeitungen und Dokumente durch und fotografierte sie ab, und Hans Josef Ruggaber hat das Ganze EDV-mäßig aufgearbeitet.

Die Fotos der noch vorhandenen Häuser, so wie sie heute dasteh en, stammen von Gerd Tischbein. Die Häusergeschichten basieren auf den Häusergeschichten von Nordstetten von Emil Schneiderhan aus dem Jahr 1975. Das Buch enthält einen kurzen Überblick über die allgemeine Geschichte Nordstettens. Es werden die Straßen alphabetisch nach Hausnummern aufgeführt, wer das Haus gebaut, gekauft und verkauft hat.

Steck hat Schriften mit Kontrakten, Kaufverträgen und Eheverträge aufgetan, die ältesten von 1735. Die neuen Bücher enthalten nicht nur Hausgeschichten, sondern Geschichten, wer dort gewohnt hat, alles was man über das Haus und die Familien finden konnte, oft mit alten Bildern.

In den beiden ersten Büchern, die jetzt fertiggestellt sind, geht es um die alten Häuser in der Scheibenbußstraße, der Ritterschaftsstraße, Froschgasse, Horber Gässle und der Hauptstraße bis zur Tankstelle. Nach einem alten Plan von 1824 wurden die Häuser der Reihe nach abgeschafft. Weiter gehen wird es mit dem Rest der Hauptstraße, der Bruckstraße, der Empfinger Straße und der Kniebisstraße sowie der Hohlgasse. Hier rufen die Autoren auf: "Wer noch alte Bilder, möglichst mit Personen zugeordnet, hat, möge sich melden. Das Projekt lebt von der Mitarbeit der Einwohner", sagte Ruggaber. Die Bilder werden eingescannt und digitalisiert und selbstverständlich bekommt jeder seine Bilder kurzfristig unbeschadet wieder zurück. Zunächst wurden von den ersten beiden Bänden je 25 Exemplare bestellt. Ein Band wird 29 Euro kosten. Bei einer Neuauflage wird es allerdings nicht mehr zu diesem Preis zu haben sein.

Die Bücher werden erstmals beim Dorffest am 19./20. August vorgestellt und verkauft. Danach läuft der Verkauf über die Ortschaftsverwaltung. Damit könne man beim Dorffest eine wirkliche Besonderheit anbieten, meinte Ortsvorsteherin Edith Barth. Vielleicht sei das ja auch eine tolle Geschenkidee. Für sie sind die Bücher eine klare Aufwertung des Archivs und für Nordstetten.