Privat sind Internetportale längst sehr beliebt – wie aber sieht es in der Industrie aus? Können Firmen diese Internetplattformen positiv nutzen? Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziale Netzwerke werden für die Unternehmenskommunikation entdeckt / Lokale Betriebe erkennen Potenzial

Von Saskia Heinzel

Horb. Man will mit Freunden plaudern, Neuigkeiten austauschen, sich verabreden – doch plötzlich ist die Leitung tot und es herrscht Schweigen. So ging es am Wochenende in Horb vielen Nutzern von Sozialen Netzwerken im Internet. Auch Horber Unternehmen nutzen diese Plattformen. facebook, twitter, Xing, Lokalisten, KWICK, spin.de, meinVZ und wie sie alle heißen. Soziale Netzwerke sprießen in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden. Auch einige lokale Unternehmen fangen jüngst an, das Potenzial dieser virtuellen Tummelplätze zu erkennen und wollen die Portale nutzen, um Kunden zu gewinnen.

Das lokale Unternehmen BSB GmBH "erkennt die Möglichkeiten durch soziale Netzwerke", sagt Geschäftsführer Ralf Brändle. Allerdings sei es aber gerade im Bereich der Finanzdienstleistungen sehr wichtig, persönlichen Kontakt aufzubauen, was über facebook nur bedingt möglich sei. "Meistens empfehlen uns Kunden an Bekannte weiter, die sich dann direkt mit uns in Verbindung setzen", so Brändle. Man könne sich aber trotzdem vorstellen, irgendwann einen Beauftragten für die Korrespondenz auf sozialen Netzwerken und anderen Online-Plattformen einzustellen, so Brändle weiter.

Auch bei der Unternehmensgruppe fischer wird gerade an einer Strategie für den facebook-auftritt gefeilt. "Einen twitter-account gibt es seit Anfang diesen Jahres" sagt der Leiter der Unternehmenskommunikation Volker Steinmaier. Allerdings sei der Auftritt im Internet auf sozialen Portalen auch immer eine Frage der Zielgruppe und ob sich die Nutzung positiv auswirke.

Auftritt in sozialen Netzwerken immer eine Frage der Zielgruppe

Das Autohaus Daub befindet sich gerade ebenfalls in der Planung für eine virtuelle Anlaufstelle für Neu- und Altkunden. "Soziale Netzwerke bieten uns natürlich kostengünstige Möglichkeiten, mit einem potenziellen Kunden in Kontakt zu treten", sagt Andreas Daub. Bei Portalen wie Xing schaue man schon ab und zu vorbei, aber prinzipiell gebe es dort wenig Potenzial für die Automobilbranche weswegen auch noch kein Mitarbeiter über Xing rekrutiert wurde.

Als elegante Möglichkeit, andere Zielgruppen zu finden und Events zu koordinieren, sieht Daniel Fritz, Marketingleiter der ahg, die gesellschaftlichen Spielwiesen im Internet. Man habe gerade damit angefangen, eine Seite auf facebook zu erstellen, um auch den Bekanntheitsgrad zu steigern und das vorhandene Image bei Kunden und Neukunden zu prägen. Mit dem "twittern" anzufangen sei natürlich auch eine Überlegung, die weiter verfolgt werde.

Die Personalabteilung von Bosch Rexroth in Horb ließ allerdings verlauten, noch nicht in Aufbruchsstimmung verfallen zu sein und plane auch in naher Zukunft nicht, soziale Netzwerke geschäftlich zu nutzen.