Das Steinhaus verwandelte sich bei der Warentauschbörse am Samstag für zwei Stunden zum wohlsortierten Warenhaus. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Großer Andrang bei der Horber Warentauschbörse / In diesem Jahr wurde weniger Ware angeliefert

Das Dekanat Freudenstadt-Horb rief auch in diesem Jahr wieder zur "Woche der sozialen Gerechtigkeit" auf. Eine Aktivität, die man schon seit einigen Jahren in gemeinsam mit der Caritas Schwarzwald-Gäu stemmt.

Horb. Neben den wichtigen Säulen "Aktionen" und "Tafelladenkisten" wurde am Samstagvormittag zum siebten Mal die sogenannten Warentauschbörse durchgeführt.

Gute, gebrauchte Waren sollen im Nutzungskreislauf gehalten werden

Eigentlich ist die Bezeichnung "Warentauschbörse" nicht ganz richtig, da zum reinen Tauschhandel keine Pflicht besteht. Doch der Begriff ist eingeführt und der Personenkreis, der dieses Angebot gerne annimmt, kennt die Hintergründe und den Sinn dieses Sozialangebotes.

Der Leitgedanke für die Idee der Warentauschbörse ist einfach. Es geht darum, dass man gute, gebrauchte Ware im Nutzungskreislauf hält, anstatt sie wegzuschmeißen. Ein anerkannter Schritt zur Nachhaltigkeit und eine prima Chance für Menschen mit schmalem Geldbeutel, die über diesen Weg an einen Artikel kommen, den andere zwar nicht mehr brauchen, der aber von einem Dritten noch gut genutzt werden kann. Man kann vorbeikommen, das Sortiment begutachten, mitnehmen was man brauchen kann und einfach wieder gehen. Oder eben auch Waren tauschen und andere mit nicht mehr genutzten Waren erfreuen. Viel einfacher geht’s nicht und deshalb standen auch schon knapp 40 Personen vor der Tür und warteten, bis sich um 9 Uhr die Tore des Steinhauses öffneten. Sie alle wollten schauen, ob sie für sich noch etwas Brauchbares in den bereitgestellten Waren finden würden, die Ulrike Eichkorn, Christa Gaiser und Anita Schurer, die Ehrenamtlichen vom "Zentrum des Zuhörens" sowie die beiden "Profis" Bärbel Engel, vielen von der Vesperkirche her bestens bekannt und der neue Caritasleiter, der Bildechinger Rüdiger Holderried, geschickt eingeteilt und platziert hatten. So gab es eine Ecke mit Spielsachen, Tische mit Weihnachtsdekoration, mit elektrischen Geräten, Gläsern, Tassen und Geschirr, aber auch Schallplatten und ganz viel Bücher. Auch ein Kleiderständer mit gebrauchter Winterkleidung war aufgestellt.

"Das ging recht schnell – um 8 Uhr haben wir angefangen und waren schon nach 40 Minuten mit der Aufbauerei fertig", erzählte Christa Gaiser. Bärbel Engel ergänzte, dass in diesem Jahr wesentlich weniger Ware als in den Vorjahren angeliefert wurde, und Rüdiger Holderried fiel auf, dass an den eigentlichen Anliefertagen, dem Mittwoch und dem Donnerstag, kaum Ware vorbeigebracht wurde, es dafür aber am Freitag richtig brummte.

Insgesamt war es ein Warenangebot, bei dem jeder was fand. Und sei es nur Einmachgläser oder eine Schallplatte mit Opernarien.

Was man bei dieser Warentauschbörse nicht los wurde, wandert in bewährter Weise in den Fundus vom Begegnungshaus "ParaDios" in der Neckarstraße 44 und wird auf diesem Weg irgendwann auch einen neuen Besitzer finden. Holderried freute sich über die Nachfrage und betonte, dass dieses Angebot ohne die Mithilfe der ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen gar nicht zu schaffen wäre.