Unter anderem die Rothaus Brauerei besichtigten die VdK-Ausflügler. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausflug führt VdK Horb zur Rothaus Brauerei in Grafenhausen und zur "Welt der Kristalle" nach Dietingen

Horb. Von Anfang an gute Stimmung: Der Ausflugsbus des VdK war voll besetzt mit gut gelaunten Fahrgästen, die sich schon sehr auf die Führung durch die Rothaus Brauerei in Grafenhausen freuten.

Alle wurden dort herzlich empfangen, der Brauereiführer erzählte mit viel Humor die Geschichte der Brauerei. Das Rot in "Rothaus" geht auf die Patrizierfamilie Roth aus dem Klettgau zurück, die sich um 1300 in Grafenhausen niedergelassen hatte und mit dem Bau des "Rothen Hauses" begann. Das Haus erwarb ein Michael Kaiser, der vom Kloster St. Blasien das Schankrecht für ein Gasthaus verliehen bekam.

Unter Fürstabt Martin Gerbert beschloss der Mönchsrat 1791 mit ersten Brauversuchen zu beginnen. Gerbert beabsichtigte, seine Reichsherrschaft damit aufzuwerten. Die Brauerei war daher auch eine Maßnahme zur Wirtschaftsförderung, mit der das überteuerte Bier aus Donaueschingen abgewehrt und Arbeitsplätze geschaffen werden sollten. Im Volksmund war man aber der Meinung, dass die Mönche den Schwarzwäldern das Schnapstrinken abgewöhnen wollten.

Heute befindet sich die Badische Staatsbrauerei Rothaus AG im Besitz des Landes Baden-Württemberg. Sie erlebte einen rasanten Aufschwung (800 000 Hektoliter pro Jahr) und setzt mittlerweile zehn Prozent ihrer Bierproduktion außerhalb von Baden-Württemberg ab.

Nach einem Mittagessen in der Brauereigaststätte fuhr die von Bierproben gut gelaunte Gruppe weiter nach Dietingen in die "Welt der Kristalle". Das Mineralien- und Fossilienmuseum wurde nach zweijähriger Bau- und Planungszeit im März 2011 eröffnet. Die Teilnehmer waren überwältigt von der Ausstellung. Das imposanteste Stück war die weltweit größte Amethystdruse, ein vier Meter hoher und hundert Millionen Jahre alter mit Amethystkristallen bewachsener Hohlraum.

Großen Eindruck machten ein 220 Millionen Jahre alter versteinerter Wald, versteinerte Saurierskelette und 3000 Kilogramm schwere Riesenkristalle. Zum Schluss zeigte ein Dokumentarfilm, den der Chef des Hauses Alexander Müller selbst auf seinen Reisen in die Fundgebiete Südbrasiliens gedreht hatte, die aufwendige, strapaziöse "Schatzsuche".

Zum Abschluss der Reise kehrte die VdK Gruppe in den Genießerhof in Dietingen ein. Es war kaum zu glauben, dass die Schlemmer-Scheune einst als Stall diente. Beim Händewaschen wird es sichtbar: Der Sautrog als Waschbecken samt Brunnenarmatur spiegelt das Bewahrte – modern in Szene gesetzt – wider. Nach einem deftig ländlichen Essen traten alle Teilnehmer in bester Stimmung die Heimreise an.