Unter strenger Beobachtung der Prüfer standen die Feuerwehrabteilungen beim Kampf um das begehrte Leistungsabzeichen. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehren aus dem Kreisgebiet kämpfen um begehrte Leistungsabzeichen / Gold für Abteilungen aus Untertalheim und Sterneck

Von Peter Morlok

Horb-Talheim. Ein Höhepunkt im Leben eines Feuerwehrangehörigen ist immer der Kampf um das begehrte Leistungsabzeichen, das es in Bronze, Silber und Gold gibt. Am Freitag und Samstag kämpften rund um die Steinach-Halle in Talheim 25 Teams aus dem Kreis Freudenstadt sowie jeweils ein Team aus den Kreisen Tübingen, Zollern-Alb und Rottweil um dieses Abzeichen.

Jede taktische Einheit, die im Feuerwehrjargon als Löschgruppe bezeichnet wird, besteht wie im normalen Einsatz aus neun Feuerwehrangehörigen. Jede Löschgruppe musste einen Löschangriff mit Personenrettung über die Steckleiter meistern. Jeder Schritt, jeder Handgriff muss im Ernstfall sitzen, und deshalb schauten die Prüfer mit Argusaugen nach jedem noch so kleinen Detail im Übungsablauf. Da reicht es nicht, dass man schnell vor Ort ist und die Person rettet, beim Übungsablauf muss wie im heißen Einsatz eine Lageerkundung mit Meldung an den Zugführer erfolgen, der dann sein Team optimal einsetzt. Zudem muss die Löschwasserversorgung stehen, eine Riegelstellung, mit der man die umliegenden Gebäude schützt, muss aufgebaut werden und die gesamte Infrastruktur um den Brandherd organisiert werden. Keine leichte Aufgabe. Wenn dann noch Nervosität und Prüfungsstress dazukommen, dann kann so mancher Handgriff, der normalerweise im Schlaf sitzt, danebengehen. Bei zwei Gruppen war dies der Fall, und sie müssen ihre Prüfung nochmals wiederholen.

Die Mannschaften, die für Silber und Gold antraten, mussten zudem einen Hilfeleistungseinsatz absolvieren. Dabei – so die Übungsannahme – musste eine bei einem Autounfall eine eingeklemmte Person aus dem Wrack befreit werden. Neben der Stromversorgung für Licht und die Aggregate mussten die Hydraulik für den Spreizer und die Schere parat sein. Auch die sachkundige Erstversorgung sowie die Betreuung im psychologischen Bereich waren bei dieser Prüfung übungsrelevant, denn der Verletzte steht meist unter Schock.

Die drei Gruppen, die sich für das goldene Leistungsabzeichen bewarben, mussten zudem noch eine umfangreiche, feuerwehrspezifische schriftliche Prüfung bestehen. Es war also ordentlich was los im Steinachtal, und die Kameraden von der Untertalheimer Wehr, die in diesem Jahr für die Durchführung verantwortlich waren, hatten alle Hände voll zu tun, um die beiden Abnahmetage optimal zu organisieren. Der oberste Feuerwehrmann des Kreises, Frank Jahraus, war bereits im Vorfeld mit der Prüfung der Antrittsvoraussetzungen der gemeldeten Teams beschäftigt. "Da gilt es sehr viele Parameter zu checken. Haben die alle die vorgeschriebenen Lehrgänge absolviert und die vorausgehenden Leistungsabzeichen abgelegt? – Wer Silber will, braucht vorher Bronze, wer Gold möchte, vorher Silber", erklärte Jahraus im Gespräch mit unserer Zeitung. Zusammen mit Schiedsrichter-Obmann Manfred Luz aus Waldachtal war er für die Prüfungsabnahme verantwortlich. Doris Schatz leitete an beiden Tagen das Büro. Wie wichtig die Feuerwehr ist, das unterstrich auch der Besuch von Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger und Loßburgs Bürgermeister Christoph Enderle, die es sich nicht nehmen ließen, bei den "Firefightern" vorbeizuschauen. Auch Talheims Ortsvorsteher Thomas Staubitzer fand, trotz Klausursitzung mit seinem neuen Ortschaftsrat, die Zeit, bei der Übergabe der Spangen dabei zu sein. Folgende Einsatzgruppen haben Bronze errungen: Loßburg 24-Höfe 1 und 2, Horb-Dettlingen-Bittelbronn 1 und 2, Horb-Kernstadt 1 und 2, Empfingen 1 und 2, Haigerloch Stetten 1 und 2, Hirrlingen 1, Sulz Hopfau, Freudenstadt Wittlensweiler, Schiltach 1 und 2 sowie Schopfloch 1 und 2. Silber ging an Baiersbronn 1 und 2 sowie Loßburg 1 und 2. Mit dem goldenen Leistungsabzeichen dürfen sich ab sofort die Abteilungen aus Horb-Untertalheim und Loßburg-Sterneck 1 und 2 schmücken.