Jörg Teufel und seine Musiker sorgten für teuflisch gute Unterhaltung. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Musikverein Grünmettstetten spielt bei Musikcocktail im ehemaligen Freibad auf / Ein bisschen Werbung in eigener Sache

Von Peter Morlok

Gibt es eigentlich das ideale Wetter für Blasmusik? Anscheinend ja, denn die Veranstaltungsreihe "Musikcocktail", bei der am Sonntagnachmittag der Musikverein Grünmettstetten die Cocktails für die Ohren blasmusikalisch mixte, war wieder einmal bestens besucht.

Horb. Ein leichter Wind strich vom Neckar her über das Gelände am ehemaligen Freibad, die Sonne sorgte für angenehme Temperaturen und so etwas wie ein sattes Wohlfühl-Gefühl machte sich breit.

Wer nicht ganz vorne, direkt beim Orchester sitzen wollte, machte es sich an Biertischen, in den Korbsesseln oder auf bereitgestellten Sitzgelegenheiten bequem oder setzte sich gar in den angrenzenden Garten der Stille, um den wohltemperierten Klängen der Holz- und Blechblasinstrumente zu lauschen, die durch den Groove vom Schlagwerk eine weitere Klangdimension erfuhren.

Musikalische Visitenkarte hinterlassen, die sich hören lassen kann

Rund ums Kiosk herrschte geschäftiges Treiben, die Plätze unter den alten Bäumen oder den Sonnenschirmen waren begehrt und viele der Wanderer, die diesen herrlichen Nachmittag zu einem Sonntagsspaziergang nutzten, legten eine kleine Pause ein und ließen sich von der Musik berieseln.

"Es gibt doch nichts Schöneres, als sich am Sonntagnachmittag hier zu treffen, etwas zu plaudern, ein Eis zu schlecken und gut gespielter Musik zuzuhören", stellte Stephanie Martini zufrieden fest. Und sie muss es wissen, denn sie ist als frühere Dirigentin der Baisinger Musikanten und als jetzige Stütze der Altheimer Oberstufenkapelle eine anerkannte Fachfrau in Sachen Blasmusik.

Deshalb freuten sich die Musiker aus dem Altheimer Nachbarort samt ihrem Dirigenten Jörg Teufel besonders über das Lob aus ihrem Munde. Sie und viele der Besucher dieses Musikcocktails folgten gerne der Einladung von Komponist Robert Payer und seiner Original-Burgenland-Kapelle auf einen "Besuch in der Weinschenke", den die Mettstetter Musiker so trefflich als Polka aussprachen.

Insgesamt war es ein gelungener Mix aus traditioneller und moderner Blasmusik, der vom Marsch über die Polka bis hin zu modernen Stücken und verschiedenen Medleys reichte und so garantierte, dass für fast jeden Musikgeschmack genau das richtige dabei war.

Der Musikverein Grünmettstetten hielt wieder einmal so manche melodische Überraschung parat und selbst temperamentvolle Kastagnettenklänge sorgten für die spanischen Momente im beschaulichen Horb. "Olé" wollte man da dem Orchester zurufen.

Aus rund 50 Musikern besteht die Stammkapelle des Musikvereins Grünmettstetten derzeit und die meisten von ihnen fanden trotz Doppelbelastung den Weg ins Alte Freibad. Doppelbelastung deshalb, weil gleichzeitig in Mettstetten der große Feuerwehrtag stattfand und der Musikverein dort selbstverständlich zum Frühschoppen aufspielte, bevor man in die "Hauptstadt" reiste. "Aber wenn man schon mal umgezogen ist, die Instrumente auf Hochglanz poliert sind, dann muss man das halt auch ausnutzen", scherzte Raimund Wehle, der Vorsitzende des Vereins.

Ein bisschen Werbung in eigener Sache durfte natürlich auch nicht fehlen, denn die große Murgental-Party mit Stargästen und der Kombination mit dem siebten Oldtimertreffen mit Herbstfest und der traditionellen Schlachtplatte steht vom 16. bis 18. September auf dem Terminkalender des Vereins, der auch in diesem Jahr wieder mit viel Begeisterung und noch mehr Engagement dieses Highlight des Vereinsjahres stemmen wird.

Im Alten Freibad haben sie auf jeden Fall eine musikalische Visitenkarte hinterlassen, die sich hören lassen konnte und dadurch sicher ein paar weitere Fans dazugewonnen, die sie bei ihrem Fest im Herbst begrüßen dürfen.