Die Bigband "Black & White" spielte in der festlich geschmückten Liebfrauenkirche. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Brass-Band "Black & White" beschert Melodien-Potpourri und bringt das Publikum mit groovigem Bläsersound in Schwung

Die Brass-Band "Black & White" aus Talheim ist zwar keine Untergruppe der Pfadfinder, hat sich jedoch ebenso die gute Tat zur selbstgestellten Aufgabe gemacht. Aus diesem Grunde spielen sie auch mindestens einmal im Jahr in Altenheimen oder Krankenhäusern.

Horb. Die Brass-Band will den Patienten und den Bewohnern dort eine besondere, musikalische Freude machen.

Am Donnerstagabend verknüpften sie diese gute Tat mit einem Benefizauftritt in der Horber Liebfrauenkirche, bei der sie Geld für die Sanierung des Stiftskirchendachs sammelten. "Da dieses Konzert auch live in das benachbarte Altenheim Ita von Togenburg sowie in die Klinik für Geriatrische Rehabilitation Horb übertragen wird, schlagen wir heuer sogar zwei Fliegen mit einer Klappe", freute sich Bandleader Martin Wehle.

Mit einer etwas dezimierten Band, da einige der Musiker derzeit im Weihnachtsurlaub sind, hat Wehle ein Weihnachts-Spezial zusammengestellt, das sich wirklich hören lassen konnte. Klassiker wie "Ihr Kinderlein kommet" oder "Am Weihnachtsbaume, die Lichter brennen" mit denen man schon im Soundcheck punkten konnte, hören sich auch im modernen Soundgewand toll an, und wenn dann 20 gute Musiker ihre Instrumente zu einem extra für den Abend arrangierten Potpourri der bekanntesten Weihnachtslieder und Gospels erklingen lassen, dann passt’s einfach.

Mit den beiden bekannten Stücken" "Mistletoe and Wine" (Mistelzweig und Wein) und "Fröhliche Weihnacht" stieg dann die Kapelle mit vollem Bigband-Sound und treibenden Grooves aus der Schlagwerk-Ecke in ihr musikalisches Abendprogramm ein. Viel toll gespieltes Blech dominierte, bei den Tempovorgaben für die Akkorde war ordentlich Pep drin, doch die Besinnlichkeit und die Botschaften der Stücke blieben immer voll erhalten.

Diakon Klaus Konrad begrüßte nach dem ersten Musikblock die vielen Zuhörer, die an einem Donnerstagabend kurz vor dem Jahreswechsel die Zeit fanden, sich eine kleine Auszeit vom hektischen Betrieb der Feiertage zu nehmen. Er wies darauf hin, dass man sich immer noch in der Weihnachtsoktav befinde, also jeder Tag noch ein Freudentag zu Christis Geburt sei.

Konrad wurde später von Joachim Keller am Mikrofon abgelöst. Keller, eigentlich am Flügelhorn aktiv, fungierte bei diesem Auftritt auch als Sprecher, der nicht nur in die Historie der einzelnen Lieder einführte, sondern auch drei besinnliche Textpassagen, die sich alle ums Weihnachtsfest und das Leben drehten, vortrug.

Hauptbestandteil der Benefizveranstaltung war jedoch die Musik. "Christmas Time", ein Song von Bryan Adams, in dem sich der Komponist etwas weltfremd wünscht, es wäre jeden Tag Weihnachten, war ebenso zu hören wie das afroamerikanische Spiritual "Go Tell It on the Mountain" oder John Lennons Friedensbotschaft "Happy Xmas (War is Over)", die auch als "So this is Christmas" bekannt wurde.

Es war ein bunter Mix bekannter Songs, die sicher so mancher der Zuhörer zumindest im Geist mitsingen konnte, die aber alle im Bigband-Brass-Sound von "Black & White" daherkamen.

Martin Wehle hat mit seinen Musikern gut sechs Wochen für diesen Auftritt geprobt, wie noch vor Beginn des Konzerts zu erfahren war. Es waren sechs wohl investierte Wochen, denn die unterschiedlichen Arrangements, in denen immer wieder die einzelnen Register ihre Glanzlichter hatten, waren zwar durchweg anspruchsvoll, wurden aber hervorragend dargeboten.

Nach jedem Lied gab es deshalb ordentlich Applaus, und am Ende des Konzertes durften sich Klaus Graf und Joachim Milles vom Förderverein "Stiftskirchendach" über gut gefüllte Spendenkörbchen freuen.

Auch Manfred Bok, Mitinitiator des Abends, machte einen recht zufriedenen Eindruck, denn die Herrschaften in ihren schicken weißen Hemden und den schwarzen Krawatten haben ihm versprochen, auch beim "Leonhardsritt" 2017 wieder mit dabei zu sein. "Black & White" hört sich also nicht nur gut an, sondern tut auch Gutes für Horb. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit.