Wirtschaft: Zehn befristete Stellen sind ab nächster Woche besetzt, weitere sollen folgen

Horb. Frühlingss timmung bei Bosch-Rexroth: Der Hersteller von Steuerungs- und Antriebstechnologien verzeichnet höhere Auftragszahlen und stellt Arbeitskräfte ein. Pressesprecherin Judit Mühlich bestätigt auf Anfrage unserer Zeitung, dass nächste Woche zehn Mitarbeiter ihre befristeten Stellen antreten. Weitere sollen eingestellt werden – ebenfalls auf Zeit.

Das Jahr 2017 begann aber wieder mit schlechten Vorzeichen

Mit solchen Stellen hatte es Bosch Rexroth bereits in den vergangenen Jahren geschafft, Zeiten mit vorübergehend gestiegener Produktion abzufedern. So auch dieses Mal. Aber die Belegschaft in den Horber Kelterwiesen wird die Neueinstellungen diesmal vielleicht als hoffnungsvolles Zeichen werten, sah es doch vor zwei Jahren noch bedrückender aus.

Rückblick: Von Optimierung, Flexibilisierung und Produktionsverlagerung war im Sommer 2015 die Rede, und Ende Juli 2015 kündigte das Unternehmen Kostensenkungen an. Ein Sparziel von insgesamt 450 Millionen Euro stand im Raum, 46 Millionen davon am Standort Horb. In der Belegschaft wuchs die Angst vor Stellenverlusten. Anfang Oktober versammelten sich 350 Mitarbeiter.

Im September 2016 hatten sich Standortleitung und Arbeitnehmervertreter auf ein gemeinsames Restrukturierungskonzept für den Standort geeinigt. Der ursprünglich geplante Abbau von rund 195 Stellen konnte auf knapp 170 Stellen reduziert werden, für rund 135 Mitarbeiter konnten zu diesem Zeitpunkt sozial verträgliche Lösungen gefunden werden.

Mit einem nachhaltigen Aufwärtstrend wird auch dieses Jahr nicht gerechnet

Das Jahr 2017 begann aber wieder mit schlechten Vorzeichen: das Industriehydraulik-Geschäft sei schwach, die Öl-, Bergbau- und Stahlbranchen lägen weltweit am Boden, und Bosch Rexroth als Zuliefererbetrieb gab bekannt, dass in den nächsten fünf Jahren mit keiner Besserung zu rechnen sei. Jetzt der scheinbare Aufschwung. Der Grund ist laut Pressesprecherin, dass sich "die Auftragslage in den vergangenen Wochen besser entwickelt hat." Dieses Polster werde man jedoch in ein paar Monaten wieder abgearbeitet haben. Danach könne das Unternehmen die Aufträge voraussichtlich wieder mit der Stammbelegschaft bewältigen, derzeit rund 1000 Mitarbeiter.

Auch die Verlegung von Kapazitäten in das Werk Bursa, Türkei, werde wie geplant fortgesetzt. Der Markt in Asien und Amerika habe sich zwar stabilisiert, aber "die strukturellen Anpassungen sind nach wie vor notwendig", so Judith Mühlich. Denn mit einem nachhaltigen Aufwärtstrend rechne Bosch Rexroth auch dieses Jahr nicht.