Das Kasernenareal bietet Potenzial, sich des Themas sozialer Wohnungsbau anzunehmen, meint die Horber OGL-Fraktion. Foto: Hopp

Offene Grüne Liste will sozialen Wohnungsbau in Horb voranbringen. Auch Mehrgenerationenhaus gefordert.

Horb - Die Offene Grüne Liste (OGL) im Gemeinderat setzt sich für einen Neubeginn des sozialen Wohnungsbaus in Horb ein. In einem Antrag an die Stadtverwaltung fordern die OGL-Ratsmitglieder unter anderem Wohnprojekte für junge Familien und ein Mehrgenerationenhaus.

In Horb wurde "seit dem Jahr 2001 keine Sozialwohnung mehr gebaut", schreiben Ilse Braitmaier, Elisabeth Schneiderhan und Markus Pagel in ihrem Antrag an die Stadtverwaltung. "Im Jahr 2012 endete die letzte Mietpreisbindung, sodass heute keine Wohnung mehr für bedürftige Personen und Familien mit Wohnberechtigungsschein in unserer Stadt zur Verfügung steht."

Die OGL sieht hier dringenden Handlungsbedarf. "Das Kasernenareal bietet Potenzial, sich dieses Themas anzunehmen, um zeitnah Wohnraum zu sozial verträglichen Preisen für die Bürger der Stadt bereitzustellen."

Die OGL beantragt, bei der Erstellung eines Bebauungsplans für das Kasernenareal ein Fünftel der geplanten Wohneinheiten zum standortüblichen Mietspiegel für Sozialwohnungen der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.

Weiter fordert die Fraktion eine Kalkulation der Kosten einer möglichst effektiven Umgestaltung des noch leer stehenden Mannschaftsgebäudes in ein Mehrgenerationenhaus. Außerdem sollen Wohnprojekte "in einem noch zu definierenden Umfang" zu erschwinglichen Preisen für junge Familien angeboten werden. Hierzu gebe es auch Fördermöglichkeiten. Die OGL-Räte beantragen zudem, dass Modelle des Mietkaufs geprüft und dem Gemeinderat vorgestellt werden. Der soziale Wohnungsbau solle fester Bestandteil der Planungen für das Kasernengelände werden.

Die Begründung der OGL: "Die Stadt Horb ist zu 44,9 Prozent an der Baugesellschaft Horb beteiligt. Es ist Zweck dieser Gesellschaft, vorrangig eine sichere und sozial verantwortbare Wohnversorgung der breiten Schicht der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Die Stadt muss den Zielkonflikt zwischen den Bedürfnissen der Bürger und dem wirtschaftlichen Interesse der Investoren lenken."

Die OGL hält es für wichtig, dazu einen Arbeitskreis, bestehend aus Mitgliedern von Haus & Grund, Baugesellschaft und Mitgliedern des Gemeinderats, zu bilden.

Zum Vorschlag für das Kasernenareal nennt die OGL Einzelheiten: "Das noch leer stehende Mannschaftsgebäude bietet sich unserer Meinung nach hervorragend für ein Mehrgenerationenhaus an. Wohnungen für beispielsweise ältere Menschen, junge Paare und Studierende mit gemeinsam genutzten Räumen im Untergeschoss zu sozial verträglichen Preisen sind eine moderne und attraktive Wohnform, die den Standort Kaserne und auch unsere Stadt aufwertet. Soziale Durchmischung und unterschiedliche Altersstrukturen beleben das Areal. Dieses Thema deckt sich vollumfänglich mit den Zielen, die sich die Verwaltung und die Bürgerbeteiligung für dieses Gelände erarbeitet haben."

Für das restliche Areal fordert die OGL Modelle, die den sozialen Wohnungsbau zu einem Fünftel berücksichtigen. Die OGL meint: "Wer schon einmal auf dem Horber Wohnungsmarkt nach einer bezahlbaren Wohnung gesucht hat, weiß, wie knapp der Markt bemessen ist. Sehr deutlich hat sich Herr Holderried von der Caritas zu diesem Thema geäußert und die Stadtverwaltung aufgefordert, hier tätig zu werden."