Aus der Grundschule wurde der Hausmeister von den Nordstetter Feuerwehrleuten bei der Übung gerettet. Foto: Tischbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Hauptübung der Abteilung Nordstetten / Feuer in der Berthold-Auerbach-Grundschule

Viele Zuschauer, darunter jede Menge Kinder, hatten sich am Samstagnachmittag auf dem Schulhof der Berthold-Auerbach-Grundschule versammelt, um die Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Nordstetten mitzuerleben.

Horb-Nordstetten. Unter den Zuschauern war auch Oberbürgermeister Peter Rosenberger mit seinen Kindern. Wie er betonte, aber dieses Mal nur als Papa.

Für die Übung, die von Reinhard Schulze ausgearbeitet wurde, hatte man sich ein ganz besonderes Szenario ausgedacht. "Hurra, die Schule brennt" war der Titel eines früheren Pennälerfilms. Hier handelte es sich jedoch nur um eine Übung. Im Ernstfall hätte das, wie Stadtkommandant Markus Megerle versicherte, einen Großeinsatz mit Alarmierung anderer Wehren und dem Einsatz zahlreicher Rettungskräfte ausgelöst. Hier rückte die Feuerwehr Nordstetten mit 25 Aktiven und 10 von der Jugendwehr mit dem LF8/60 und einem weiteren Mannschaftstransportwagen an.

Aktenvernichter brennt

Benno Weinstein kommentierte das Geschehen und konnte den Kindern versichern, dass der Schulbetrieb am Montag ganz normal weitergehen könne. Folgende Lage wurde angenommen: Durch einen technischen Defekt an einem Aktenvernichter brach im Kopierraum ein Brand aus, der sich rasch im Sekretariat und im Lehrerzimmer ausbreitete. Der Hausmeister wurde durch die ausgelösten Rauchmelder auf den Brand aufmerksam und informierte die Lehrkräfte, die an diesem Nachmittag mit einer Gruppe Schüler mit einer Ausarbeitung für die Projekttage beschäftigt waren. Er alarmierte die Feuerwehr und unternahm einen ersten Löschversuch. Dieser scheiterte, und durch die starke Rauchentwicklung war dem Hausmeister eine Flucht nicht mehr möglich.

Im Erdgeschoss konnte eine Lehrkraft mit ihren Schülern das Gebäude verlassen. Allerdings wurde ein Schüler, der sich zu diesem Zeitpunkt auf der Toilette befand, vermisst.

Nach Erkundung der Lage durch Einsatzleiter Armin Schäfer bereiteten sich die Atemschutzträger auf den Innenangriff und die Personensuche vor. Eine erste Wasserversorgung kam vom Löschwassertank des Fahrzeugs.

Für die Atemschutzträger sei es Schwerstarbeit, erklärte Benno Weinstein, sich im Rauch, ohne etwas sehen zu können, in das Gebäude vorzuarbeiten. Nach kurzer Zeit konnte der vermisste Schüler, durch eine Fluchthaube vor dem Rauch geschützt, nach draußen geführt werden. Er erlitt einen Schock, war aber sonst unverletzt.

Das DRK, das mit vier Mann unter der Leitung von Timo Fischer vor Ort war, übernahm die Betreuung. Wenig später wurde der Hausmeister auf einer Trage aus dem Gebäude gebracht. Er hatte zu viel Rauch eingeatmet und war nicht ansprechbar. Er wurde dem Rettungsdienst übergeben.

Stadtkommandant Markus Megerle lobte die gut Leistung, die die Feuerwehr hier ablieferte. Das Geschehen sei hervorragend kommentiert worden und Nordstetten habe sich als schlagkräftige Abteilung erwiesen. Bürgermeister Ralph Zimmerman zollte den Feuerwehrleuten ein großes Kompliment. Die Abteilung sei gut gerüstet, selbst bei dieser besonderen Lage habe alles ruhig und routiniert funktioniert. Er freute sich über die zahlreichen Kinder unter den Zuschauern, vielleicht möglicher Nachwuchs für die Feuerwehr.

Der stellvertretende Ortsvorsteher Bruno Springmann dankte den Feuerwehrleuten für ihren Einsatz das ganze Jahr über. Die Abteilung habe sich als gut trainierte Truppe erwiesen. Er hoffe nur, dass Nordstetten von einem solch schlimmen Szenario verschont bleibe.