Verabschiedung: 30 Jahre war Helmut Grenz beim TSV Altheim in leitender Position
Altheims Sportfunktionär Nummer eins, Helmut Grenz, eröffnete zum letzten Mal nach 25 Jahren Vorstandsaktivitäten am Sonntagnachmittag eine Hauptversammlung des TSV Altheim.
Horb-Altheim. Die Ära Helmut Grenz ging am Sonntagabend zu Ende. Es ist die Geschichte eines Sportfunktionärs, die man in dieser Intensität lange suchen muss.
30 Jahre war Grenz bei seinem TSV Altheim in leitender Position aktiv. Angefangen hat er als Abteilungsleiter Tennis und leitete den Verein 25 Jahre lang als Vorsitzenden. Seine Kameraden ehrten ihn dafür mit der Würde eines Ehrenvorsitzenden und vom Sportkreis Freudenstadt wurde er mit der höchsten Ehrung, dem Sportkreis-Ehrenbrief, bedacht.
Der Präsident des Sportkreises, Alfred Schweizer, bezeichnete ihn bei der Übergabe dieses Ehrenbriefes als Schaffer, Macher, Manager und Leitfigur und wies darauf hin, wie schwer es heute ist, Leute wie Helmut Grenz zu finden, die im Ehrenamt solche zeitintensiven Aufgaben übernehmen.
Auch Ortsvorsteher Andreas Bronner betonte in seiner Würdigung, dass Grenz in diesen 25 Jahren Vorstandstätigkeit für den TSV, aber auch für die anderen Vereine des Ortes unheimlich viel getan habe. Insbesondere die große Umstellung im Bereich Fußball, die Fusion mit dem FC Grünmettstetten, hob Bronner hervor. "Danke dir, lieber Helmut, und alles Gute für die Zukunft", so Bronner, der mit Grenz und einigen anderen TSV-Oldies gemeinsam den Jakobsweg wanderte und ihn daher vielleicht besser kennt, als so manch anderes Vereinsmitglied. "Eine ausführliche Würdigung deiner Arbeit werde ich dann beim Neujahrsempfang vornehmen", versprach der Ortsvorsteher noch abschließend.
Das frühere TSV-Vorstandsmitglied Adolf Kreidler ging dann in seiner Laudatio nochmals etwas detaillierter auf die Verdienste von Helmut Grenz ein. Von 1986 bis 1992 war der neue Ehrenvorsitzende Chef der Tennisabteilung. Sportliche Höhen und Tiefen erlebte er in dieser Zeit und auch heute noch ist er seiner Lieblingsabteilung – zwar nicht mehr als aktiver Spieler, jedoch als Helfer – treu verbunden.
Als Vorsitzender ab 1992 lag ihm auch der Bereich Turnen immer am Herzen. Gymnastik für Frauen, das Kinderturnen, Stepptanz oder später der Kurs "Bauch, Beine, Po" waren Angebot, die von Grenz forciert wurden. Die Schützenabteilung, die leider 2009 aufgelöst worden war, war ein Aushängeschild des Vereins. Sogar zwei Deutsche Meisterschaften brachten die Schützen mit nach Altheim. "Trotz großem zeitlichen und finanziellem Engagement von Grenz und seinen Vereinskameraden gelang es nicht, die Abteilung zu halten", so Kreidler in seinem Rückblick.
Eine der wichtigsten Aspekte in der Vereinsarbeit war die Gründung der Spielgemeinschaften im Jugendbereich (1991) und die Gründung der SG Altheim-Grünmettstetten (1997). In der Ära Grenz darf die Fußball-Abteilung auf viele herausragende Erfolge zurückblicken. "Du hast es stets geschafft, vielen Jugendlichen hier eine sportliche Heimat zu geben und sie so an den Verein zu binden", lobte Kreidler seinen Sportsfreund Grenz. Auch die TT-Abteilung konnte in Zusammenarbeit mit Harry Blum 2003 "wiederbelebt" werden und die Krabba-Bühne sorgt jedes Jahr für Heiterkeit und Frohsinn um die Osterzeit.
F ußballweltmeisterschaft 2022 nach Altheim geholt – per Bildbearbeitung
Kreidler betonte am Ende sein er Zusammenfassung, dass er nur einige wenige Punkte aus der Ära Grenz herausgegriffen habe. "Wenn ich alles aufzählen würde, was du Gutes für den Verein getan hast, dann säßen wir morgen noch hier."
"30 Jahre Arbeit, Initiative und Motivation – dafür danken wir dir alle. Wir hoffen, dass du dem TSV noch lange treu und uns so erhalten bleibst."
Neben der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden hatte die große TSV-Familie noch schwer in den Fotosammlungen gestöbert und eine Show in bewegten Bildern zusammengestellt, in der Grenz selbst staunend auf seine Jahre zurückblicken konnte. Selbst die Fußballweltmeisterschaft 2022 hat er per Bildbearbeitung dabei nach Altheim geholt und sein "alter Freund" Uli Hoeneß lobte ihn in den höchsten Tönen. "War das alles nicht ein bisschen zu viel", fragte ein tief bewegter Helmut Grenz am Ende dieses Verabschiedungsblocks. Ob’s zu viel war, das sei mal dahingestellt, eines ist auf jeden Fall sicher: Verdursten und verhungern wird der Sportfunktionär in den nächsten Wochen nicht, bei der Menge Wein und Lebensmittel, die er an diesem Abend geschenkt bekam.
Horb-Altheim. Viel zu berichten gab es nicht, hatte man erst im Dezember 2016 die letzte Sitzung abgehalten und dort beschlossen, dass man die Satzung dahingehend ändert, dass zukünftig ein Vorstands-Team bestehend aus drei Vorsitzenden gleichberechtigt den Verein leiten werden. Damit dieser Passus ins Vereinsregister eingetragen werden konnte, musste diese Satzungsänderung vom aktuellen Vorsitzenden, in diesem Fall eben von Helmut Grenz, beantragt werden. Dies ist geschehen, und die Weichen für eine neue Ära in der Vereinsgeschichte sind gestellt. Auf Berichte aus den einzelnen Abteilungen verzichte man bei dieser Sitzung. Grenz fasste nur noch die wichtigsten Eckpunkte der jüngsten vier Monate zusammen. Ein Highlight in diesem Zeitraum war sicher das Theaterstück "Kreuzfahrt im Saustall", das die Krabba-Bühne in gewohnter Professionalität vorführte.
Grenz dankte nach diesem kurzen Rückblick all seinen Weggefährten, Kritikern, Sportsfreunden – eben all denen, die ihn in diesem Viertel-Jahrhundert an der Spitze des Vereins begleiteten. "Einem jedem Recht getan, das ist eine Kunst, die niemand kann", so seine persönliche Erkenntnis aus dieser Zeit. Mit einem nicht ganz zufriedenstellenden Kassenbericht – "wir mussten ein wenig von unserem Tagesgeld vervespern" – ging der erste Teil der Tagesordnung zu Ende.
Der Part, bei dem man sich in den vergangenen Jahren immer wieder fast die Zähne ausgebissen hatte – die Wahlen – ging dieses Mal in erstaunlichem Tempo durch. Als Vorsitzende werden zukünftig Axel Kaupp (Wirtschaftsbereich), Lothar Dieterich (Kaufmännischer Leiter), und Edmund Niebergall (Technik) gleichberechtigt den Verein leiten. Kai Weber bleibt Kassierer, Heidi Kepernik wird in Personalunion den Vorsitz der Tennisabteilung samt dem Amt der Jugendwartin übernehmen, Harry Blum führt die Sparte Tischtennis als Abteilungsleiter weiter. Im Bereich Fußball wird zukünftig Benjamin Bischof die Aufgaben von Matthias Saier übernehmen. Florian Hämmerle wird ihn als Jugendleiter Fußball unterstützen. Claudia Hämmerle bleibt Beisitzerin und Dagmar Gekle wurde ebenfalls zur Beisitzerin gewählt. Sie wird sich etwas um die Öffentlichkeitsarbeit, die bisher Helmut Grenz mitgemacht hat, kümmern.
Neu-Vorsitzender Axel Kaupp gab abschließend noch einige Hinweise zur Neuausrichtung des Vereins, bevor man zum wichtigsten Tagesordnungspunkt dieser Sitzung überging. Hierzu stand schlicht auf der Tagesordnung: "Verabschiedung des bisherigen Vorstands" (siehe unten).
