Der Talheimer Männerchor mit Dirigent Peter Straub ertönte am Sonntagnachmittag in der Liebfrauenkirche. Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinsames Konzert von Männergesangverein "Freundschaft Talheim" und den Bläsern der Jakobusband Ihlingen

Von Peter Morlok

Horb. Es ist schon mehr als bemerkenswert, wie viele Menschen aus der Gegend am Sonntagnachmittag in die Liebfrauenkirche kamen, um dem Männergesangverein "Freundschaft Talheim" und den Bläsern der Jakobusband Ihlingen zu lauschen.

Es war dies nun schon das zweite Konzert innerhalb einer Woche, das zugunsten der Dachsanierung der Stiftskirche vor komplett gefülltem Haus stattfand. "Wenn die Besucherresonanz weiter so gut ist, müssen wir uns bald ein neues Dach suchen, das wir zusätzlich restaurieren und reparieren können", scherzte einer der Verantwortlichen beim Anblick der vollen "Kappel", wie die Kirche von den Horbern auch gerne genannt wird. Diakon Klaus Konrad gab sogar die Stufen hoch zur Kanzel als Sitzplätze frei, so viele Besucher drängten nach, denn die meisten der Besucher wussten, dass sie auch an diesem Nachmittag ein vorweihnachtliches Konzert der Extraklasse erwartet. Ein musikalischer Genuss, in den schon teilweise die Bewohner der Altenheime "Bischof Sproll" und "Ita von Togenburg" kamen, denn der Talheimer Männerchor besuchten sie traditionell vor dem Kirchenkonzert und sang für sie weihnachtliche Weisen. In der Kirche stießen dann die Ihlinger Bläser zum Gesangsverein, um abwechselnd für die Besucher zu singen und zu musizieren.

Peter Straub, musikalischer Leiter und Dirigent des Talheimer Chors, eröffnete mit dem mehrstimmig vorgetragenen Lied "Gottes Sohn ist geboren heut‘" dieses Konzert, das auf das Hochfest der Geburt von Gottes Sohn einstimmte. Franz Rupp, der Vorstand des Talheimer "Freundschaft", begrüßte danach die Gäste auch im Namen der Ihlinger, die unter Leitung ihres Dirigenten Josef Gungel spielten, sowie von Diakon Klaus Konrad, der mit zwei geistigen Impulsen zum festlichen und würdigen Rahmen dieser Aufführung beitrug.

Rupp freute sich sichtlich über die Wertschätzung, die die Horber diesem langjährigen Brauch, der die Ihlinger Bläser und die Talheimer Sänger in Kooperation vereint, durch ihre Anwesenheit entgegenbrachten. Er betonte, dass man im Laufe der Jahre auch das Repertoire der bekannten Weihnachtslieder mit weniger bekannten, teils alten oder internationalen, Stücken, aufgefüllt habe und einige davon auch singen werde. Bevor man sich jedoch auf musikalisch weniger bekanntes Terrain wagte, versammelte Straub seine Sänger zu einem wunderschön interpretierten "Es ist ein Ros‘ entsprungen", um danach mit dem kirchlichen Volkslied "Ein Kind ist uns geboren" fortzufahren. In versetzter Intonation, bei dem der Dirigent seine Bassisten den rhythmischen Bau der Strophe durch eine gesungene Wiederholung mehr als deutlich zur Geltung bringen ließ, überzeugte der Chor durch großen Stimmumfang und Klangfarbe.

Nach diesem bedeutsamen Auftakt griffen die Bläser zu ihren Instrumenten und spielten die alten, wohlbekannten Lieder: "Wir sagen euch an den lieben Advent" und "Alle Jahre wieder". Instrumentaler Wohlklang und stimmliche Schönheiten regierten für etwas mehr als eine Stunde in der Horber Kirche und bescherten den vielen Besuchern ein wunderbares, vorweihnachtliches Adventskonzert, für das die Künstler am Schluss viel wohlverdienten Beifall entgegen nehmen durften.

Natürlich entließen die Besucher die Musiker nicht, ohne dass sie eine Zugabe sangen und spielten. Gemeinsam mit den Besuchern sang und spielte man die Weihnachtslieder "Macht hoch die Tür" und "Oh du fröhliche".

Für eine Dame, die auf der Empore der Kirche einen Zusammenbruch erlitt und notärztlich behandelt werden musste, war es freilich kein fröhlicher Wochen-Abschluss. Obwohl die Kappel direkt neben dem ehemaligen Horber Krankenhaus steht, musste für sie ein Notarztwagen aus Schopfloch angefordert werden.