Der Nabu bekommt bei seiner Landschaftspflegeaktion Unterstützung aus der Politik. Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Norbert Beck und Andre Baumann kommen nach Mühringen auf die Wachholderheide / Nabu sucht weitere Helfer

Den Erhalt der Wachholderheide, das ist das Ziel des Nabus mit seiner Landschaftspflegeaktion am Samstag. Und dieses Mal bekommen die Helfer sogar Unterstützung aus der Politik.

Horb-Mühringen. Der Nabu Horb lädt am Samstag, 21. Oktober, zum Pflegeeinsatz auf der Wacholderheide in Mühringen ein.

Lebensraum für zahlreiche und inzwischen auch selten gewordene Arten

Dieses Mal erhalten die Freiwilligen sogar hochkarätige, tatkräftige Unterstützung aus der Landespolitik: Landtagsabgeordneter Norbert Beck und Andre Baumann, Staatssekretär im Umweltministerium, haben sich angekündigt, um beim Landschaftspflegeeinsatz auf der Mühringer Wacholderheide mitzuhelfen. Sie wollen sich über die ehrenamtliche Landschaftspflege vor Ort zu informieren und gleichzeitig auch für diese werben.

Die Mühringer Wacholderheide liegt an einem südwestexponierten Muschelkalkhang im Landschaftsschutzgebiet oberhalb Mühringens, von Nordstetten her kommend links oben, bevor die Straße in den Wald eintaucht. (Geographische Koordinaten: Breite: 48 42 4747, Länge: 8 74 80 50 ). Der magere mit Wacholdern durchsetzte Halbtrockenrasen bietet zahlreichen auch inzwischen selten gewordenen Arten Lebensraum.

Die Wacholderheide ist eine historische Kulturlandschaft, die aus Beweidung mit Wanderschafherden entstanden ist. Schafe fressen Gras und Kräuter aber sie verbeißen keine Wacholder, weshalb sich diese konkurrenzlos stark verbreiten konnten. Die Schäfer stachen mit der Schippe an ihrem Schäferstock die jungen Wacholder immer wieder aus, um die übermäßige Ausbreitung zu verhindern. So konnte sich eine artenreiche Wacholderheide entwickeln, ein hochwertiger Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleinsäuger.

Für Pflanzen wichtig, dass Flächen regelmäßig gemäht und abgeräumt werden

Die Wanderschäferei von damals, mit weit umherwandernden Schafherden, gibt es heute so nicht mehr, teilt der Nabu in seiner Ankündigung mit. Deshalb ist es zum Erhalt der hier vorhandenen ökologisch besonders wichtigen Pflanzengesellschaften wichtig, dass die Flächen regelmäßig gemäht und abgeräumt werden. So wird einem Zuwachsen des Halbtrockenrasens entgegengewirkt, gleichzeitig wird durch den Abtransport des Schnittgutes eine Düngung des Bodens vermieden, sodass der Boden nährstoffärmer wird, was für den Erhalt der Artenvielfalt des Gebietes wichtig ist.

Treffpunkt mit den Politikern ist um 9 Uhr am Naturschutzhaus in Horb zur gemeinsamen Abfahrt. Ortskundige Helfer können auch um 9.15 Uhr direkt zur Wacholderheide kommen. Im Anschluss an das Abrechen der Wacholderheide findet gegen 12 Uhr das traditionelle Vesper für die Helfer statt. Dabei besteht dann die Gelegenheit, sich mit den Gästen über Naturschutzthemen auszutauschen. Der Einsatz findet bei jedem Wetter statt. Alle sind zu diesem etwas besonderen Pflegeeinsatz eingeladen.