Ein kleines Gemeindefest: Erster Leonhardsritt am 5. Oktober / Er soll Beitrag für Stiftskirchendachsanierung leisten

Von Martina Lachenmaier

Horb. Die katholische Kirchengemeinde Heilig Kreuz und die Fördergemeinschaft Stiftskirchendach begründen mit dem ersten Leonhardsritt eine neue Tradition in Horb. Basierend auf einer Idee von Manfred Bok soll der Ritt einen Beitrag zur Stiftskirchendachsanierung leisten.

Das Vorbereitungsteam des Leonhardsritts um Manfred Bok ist eine heitere Gruppe. Christa Hertweck, Klaus Graf, Joachim Milles, Kurt Schmid und Diakon Klaus Konrad gehören dazu. Engagierte und zupackende Leute, die sich schon lange kennen und viel Erfahrung in der Organisation von Großveranstaltungen haben. Groß soll er werden, der erste Leonhardsritt und vor allem soll er einen großen Erlös für die Kirchendachsanierung einspielen. Ein vierstelliger Erlös ist das Ziel. Bei einem Eigenanteil von 125 000 Euro, den die Kirchengemeinde zu stemmen hat, kommt es auf jeden Spendeneuro an. Manfred Bok spricht daher gerne von einem "Scheinwerfertag". "Nicht nur Münzen sollen in der Spendenkasse klingeln, sondern am liebsten Geldscheine", sagt er und lacht. 26 000 Euro habe der Förderverein schon für die Dachsanierung gesammelt, berichtet Diakon Klaus Konrad. Das sei nicht schlecht, bedeute aber auch, dass die Bereitstellung des Eigenanteils wohl auf zehn Jahre angelegt sein wird. Deshalb soll es auch nicht bei einem Leonhardsritt bleiben, sondern eine feste Tradition in Horb werden.

Eigentlich begehen die Katholiken den Festtag des Heiligen Leonhard am 6. November. Weil dieser Termin witterungsbedingt ungeeignet für ein Fest im Freien ist, legen die Horber ihren Leonhardsritt auf den Erntedanksonntag am 5. Oktober. Klaus Konrad hat gutes Wetter bestellt, und Petrus werde sich schon dran halten, scherzt man im Vorbereitungsteam. Aber für alle Fälle gibt es auch Zelte.

Der Festtag beginnt mit einer Eucharistiefeier in der Liebfrauenkirche. Dekan Markus Ziegler feiert die Messe. Zur anschließenden Prozession erwarten die Organisatoren nicht nur viele Pferde. Jeder Vierbeiner ist willkommen, zumal der Heilige Leonhard der Schutzpatron aller landwirtschaftlichen Tiere ist. Die Musikkapelle spielt zu Beginn der Prozession. Dann machen sich die Teilnehmer auf den 2,5 Kilometer langen Weg zur Schütte hinauf. An der ersten Statio bei der Ottilienkapelle spielt die Talheimer Band "Black&White". Danach zieht die Menge weiter zur Schütte. Pferde und Kutschen führen die Prozession an, gefolgt von den Gläubigen mit den Tieren. "Man darf auch ohne Tiere mitlaufen", betont Christa Hertweck. Es komme darauf an, dabei zu sein. "Der Ritt ist ein Gemeindefest für alle umliegenden Ortsteile und etwas ganz Besonderes. Alle gehören dazu", betont sie. Man könne die Gemeinschaft pflegen und etwas Gutes für die Dachsanierung tun. Denn die Stiftskirche sei als Krone der Horber Stadtsilhouette einfach nicht wegzudenken.

Der Leonhardsritt bietet viele Möglichkeiten, die Gemeinschaft zu pflegen. Schon vor Beginn der Prozession gibt es zur Überbrückung der Wartezeit beim Aufstellen einen kleinen Imbiss mit Kaffee, Zopfkuchen und Butterbrezeln. Auf der Schütte bewirten die Kolpingfamilie und der Elisabethverein. Mittagessen und herbstliche Spezialitäten wie Apfelküchle, neuer Wein und Zwiebelkuchen stehen passend zum Erntedankfest auf der Speisekarte.

Traditionell gehört die Segnung der Tiere zu jedem Leonhardsritt dazu. Sie wird gegen 14 Uhr auf dem Schüttesportplatz stattfinden. Anschließend ist geselliges Zusammensein auf der Schütte, zu dem die Musikkapelle aufspielt. Sollte es regnen, stehen Zelte bereit.

Für die Reiter steht auf einer Wiese des Campingplatzes ein Parkplatz zur Verfügung, der das risikolose Entladen der Pferde ermöglicht.

Klaus Konrad dankte für das große Engagement des Fördervereins. Und Christa Hertweck gab den Dank sogleich an Manfred Bok weiter, denn ohne ihn und seine große Erfahrung in der Organisation von Ritten wäre der Horber Leonhardsritt wohl kaum möglich. "Wir sind froh, dass er die Idee hatte."

Eine Anmeldung für den Leonhardsritt ist nicht erforderlich. Fragen beantwortet Manfred Bok unter der Telefonnummer 07451/7066.