Helmut Kipp ist ab 2017 nur noch auf dem Marktplatz tätig. Die Filiale in der Neckarstraße wird geschlossen. Foto: Hopp

Ladensterben: Konditormeister Helmut Kipp möchte kürzer treten und schließt seine Bäckerfiliale.

Horb - Die Bäckereifiliale Kipp wird zum Jahresende geschlossen. Aus Altersgründen möchte der Konditormeister Helmut Kipp etwas kürzer treten. Das Ladensterben in Horb geht damit auch im kommenden Jahr weiter.

Und schon wieder macht in Horb ein Laden dicht. Bald wird ein weiteres "Zu vermieten"-Schild die Innenstadt schmücken.

Helmut Kipp schließt zum Jahresende seine Bäckereifiliale in der Neckarstraße. Der Grund ist laut Kipp total simpel. "Ich bin nun 63 Jahre alt und der Mietvertrag läuft Ende 2016 aus", sagt der Konditormeister. Für ihn wird es eine große Entlastung in der Backstube. "Ich freue mich, im kommenden Jahr auch mal etwas länger schlafen zu können", sagt Kipp leicht schmunzelnd. Doch hat er diese Entscheidung nicht ganz schmerzfrei getroffen. "Vor allem für die Kundschaft tut es mir extrem leid. Die bedauern natürlich die Entscheidung, haben aber auch Verständnis", so der 63-Jährige.

Besonders aus dem Wohngebiet entlang der Mühlener Straße seien über die Jahre viele treue Kunden regelmäßig in die Bäckereifiliale gekommen.

Das Angebot im Café wird sich nicht ändern

Diese, so hofft Kipp, kommen möglicherweise in Zukunft dann in das Café Kipp auf dem Marktplatz. Das wird zusammen mit der Bäckerstube weiter betrieben.

Nur muss der Konditormeister ab dem kommenden Jahr nicht mehr ab 2 Uhr in der Backstube stehen. Das Angebot im Café wird sich in Zukunft nicht verändern. Aber die Backware für die Filiale muss dann nicht mehr vorbereitet werden. "So habe ich vor allem samstags nicht mehr den Druck, die Waren pünktlich zur Öffnung zu liefern", sagt Kipp.

Vor 28 Jahren wurde die Filiale mit der Leiterin, Birgit Dettling eröffnet. "Damals expandierten wir, und stärkten das Backgeschäft", so Kipp. Die Filialleiterin wird sich ab kommenden Jahr nach einem neuen Job umschauen. Im Einvernehmen wurde sie nicht übernommen. "Sie ist 50 Jahre alt und hat jetzt gute Chancen woanders wieder einzusteigen. Sollte ich möglicherweise in fünf Jahren aufhören, dann wäre es viel schwieriger für sie etwas neues zu finden", sagt der Konditormeister.

Mit dem Entschluss, seinen Laden zu schließen steht Helmut Kipp in Horb nicht alleine da. In diesem Jahr haben unter anderem der "Army & Freizeit Shop" oder das Schuhhaus Schüle den Laden dicht gemacht. Wie kommt es, dass das Ladensterben in Horb kein Ende findet. "Früher war mit dem ehemaligen Edeka und einem Lidl das gesamte Verkaufsleben eher auf dieser Neckarseite. Mittlerweile hat sich dies alles in Richtung Bahnhof verlagert", sagt der 63-Jährige. Ein weiterer Grund ist für ihn das regelmäßige Schließen der Altheimer Straße aufgrund der vielen Baustellen – das vertreibe die Menschen aus der Innenstadt. Da müsse das Stadtmarketing einiges machen, um den Einzelhandel hier wieder voranzubringen, meint der Konditormeister.