Die Feuerwehrmannschaften aus Horb und Betra zeigten bei einer Nachtübung, dass sie auch auf schwierige Situationen gut vorbereitet sind. Foto: Hellstern Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Betraer und Horber Mannschaften proben Einsatz mit Rettung von Verletzten

Von Heinrich Hellstern

Horb-Betra. Um 18.35 Uhr ertönte am Samstagabend in Betra die Rathaussirene. Für die Mitglieder der Abteilungswehr Betra war das ein Alarmsignal und bedeutete: Einrücken zur diesjährigen Nachtübung.

Betras Feuerwehrwehrmänner hatten auf dieses Signal schon gewartet, denn sie wussten, dass diese wichtige Jahresübung in der 47. Woche stattfinden würde. Nach dem Sirenenalarm ging alles Schlag auf Schlag. Bereits um 18.45 Uhr traf die örtliche Wehr am Brandort ein. Übungsannahme war ein Garagenbrand in der Haigerlocher Straße 28. Die Garage ist in dem betreffenden Wohnhaus integriert. Beim Eintreffen der Wehr schlugen bereits starke Rauschwaden aus der Garage und aus den Fenstern des Wohnhauses im 1. Stock. Und aus dem Hausinnern ertönten laute Hilferufe. Somit wurde aus dem Garagenbrand schnell ein Wohnungsbrand, und deshalb wurde auch unverzüglich die Horber Feuerwehr informiert.

Feuerwehr aus Horb rückt mit Drehleiter an

Sie traf wenig später mit dem Großfahrzeug DLK 2312 mit der großen Drehleiter am Brandort ein. Der zuständige Gruppenführer Benno Weinstein ließ unverzüglich die Große Feuerwehrleiter mit dem Rettungskorb ausfahren. In der Zwischenzeit hatten die Betraer Wehrmänner unter der Leitung von Gruppenführer Robert Hellstern einen Löschangriff von einem Unterflurhydranten aufgebaut und waren voll im Einsatz. Gleichzeitig war ein Angriffstrupp mit Atemschutz im Einsatz. Die im EG befindliche Person konnte wenig später ins Freie gebracht werden. Die Person war leicht verletzt und litt unter Atemnot. Zunächst wurde angenommen, dass sich im Wohnhaus nur eine Person befindet. Es stellte sich aber wenig später bei der Rettung der ersten Person heraus, dass sich auch im 1. Stock noch eine Person aufhält. Diese wurde von einem weiteren Angriffstrupp, der über die Rettungsleiter durch ein Fenster im 1. Stock in das Wohnhaus gelang, unter enormen Schwierigkeiten durch das Fenster und über die Feuerwehrleiter ins Freie gebracht. Diese Person litt unter schweren Rauchvergiftungen und wurde unverzüglich vom Notarzt ärztlich versorgt. Dem voll im Einsatz befindlichen Löschtrupp gelang es in der Zwischenzeit, das Feuer unter Kontrolle zu bringen.

Gegen 19.20 Uhr konnte Abteilungskommandant Jochen Thomaier das Ende der Übung ankündigen. In der sich anschließenden Manöverkritik, die in der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses in der Flurstraße stattfand, waren sowohl Betras Abteilungskommandant Jochen Thomaier, als auch Stadtkommandant Markus Megerle mit dem Ablauf der Nachtübung sehr zufrieden. Megerle attestierte der Betraer Wehr eine sehr flexible Arbeitsweise und sprach von einer sehr guten Übung. An Hand einer Wandtafel ging er nochmals die einzelnen Übungsabschnitte ein und lobte auch die gelungene Einnebelung. Abteilungskommandant Jochen Thomaier fand ebenfalls Lobesworte für seine Feuerwehrkameraden und meinte: "Eine solche schwierige Rettungsaktion gelingt nur mit gut ausgebildeten Feuerwehrmännern." Zum Abschluss der Nachtübung trafen sich die Feuerwehrleute zu einem geselligen Beisammensein im großen Besprechungsraum des Feuerwehrhauses.