Zum Schluss des Adventskonzertes versammelte Norbert Geßler alle Instrumentalisten und Sänger zum einem großen Ganzen. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Advent: Instrumentalgruppen des MGG und Streicherklassen der Musikschule begeistern mit Konzert

Die Liebfrauenkirche war am Abend des zweiten Advent wieder Treffpunkt von Musikliebhabern aus der gesamten Raumschaft. Sie füllten die Kirche bis auf den letzten Platz.

H orb. Wie jedes Jahr hatten die Chöre und Instrumentalgruppen des Martin-Gerbert-Gymnasiums sowie die Streicherklassen der Musikschule Horb zu diesem vorweihnachtlichen Konzert eingeladen, mit dem man wieder Geld für den neu eingerichteten Fonds zur Erhaltung der Horber Stiftskirchenorgel sammelte.

Geistigen Impuls mit auf den Weg gegeben

Norbert Geßler, ehemaliger Musiklehrer am MGG, Initiator und Mitbegründer dieser traditionsreichen Veranstaltung, eröffnete zusammen mit seinem Nachfolger, dem Musikpädagogen Michael Hamers, der die Orgel spielte, mit seinem italienischen Jagdhorn, dem "Corno da caccia", wie das Instrument offiziell heißt, den Abend. Wunderbar weiche, volltönende Klänge entlockte Geßler seinem Instrument, die durch die dezent gehaltene Orgelbegleitung und das meisterhafte Spiel von Larissa Dolgova (Geige) und Wolfgang Reichert (Cello) ideal ergänzt und abgerundet wurden.

Stadtpfarrer Elmar Maria Morein begrüßte danach die vielen Besucher und gab ihnen einen geistigen Impuls mit auf den Weg durch die kommende Stunde.

Mit einem szenischen Fragespiel zur Advents- und Weihnachtszeit mit dem Titel: "Worauf wartest du im Advent" begeisterten dann die Kinder der MGG-Klasse 5a in Kooperation mit der Kreativ AG Musik unter Leitung von Irena Heidebrecht-Schmitter vor allem ihre Familienangehörigen, aber auch die vielen anderen Zuhörer.

Musikalisch hochkarätig wurde es, als das Orchester des MGG (Leitung Tanja Krause) im Zusammenspiel der Streicherklassen der Musikschule unter Leitung von Larissa Dolgova (Geige) und Wolfgang Reichert (Cello) ein Potpourri aus Peter Tschaikowskis "Der Nussknacker" spielte. Nach diesem kammermusikalischen Hochgenuss brachten die Streicher mit ihrer ganz eigenen Fassung des "S.eigh Ride" der Schlittenfahrt von Leroy Anderson, ein wenig Moderne in die altehrwürdige Kirche.

Wie meisterhaft Geigen klingen können, das demonstrierte, nein zelebrierte, Musiklehrerin Dolgova mit fünf ihrer Schülerinnen. Der 1. Satz aus Bachs "Doppelkonzert für zwei Violinen" wurde so herzzerreißend schön gespielt, dass man wirklich sehr an sich halten musste, um hier nicht aus vollem Herzen spontan und laut zu applaudieren. Unterstützt von Maestro Wolfgang Reichert, der mit seinem Cello die Kontrapunkte in den jubilierenden Klang der Geige setzte, wurde dieses Stück mit zu einem der Höhepunkte des Konzerts. Bach, Kirche und große Melodien, eine Kombination, die immer wieder aufs Neue begeistert.

Nicht weniger eindrucksvoll das Zusammenspiel von Oboe, Violinen, Cellos, Orgel und dem großartigen Sound von Geßlers italienischem Jagdhorn, das im gemeinsamen Spiel von Fantinis "Balleto" erklang. Mit zwei der bedeutendsten deutschen Weihnachtsliedern und dem in englischer und spanischer Sprache gesungenen "Merry Christmas" überzeugte wenig später der Chor des MGG unter Leitung von Volker Offenhäuser, bevor der Projektchor des "MGG und der Orgelfreunde" im Altarraum Aufstellung nahmen.

Unter Leitung von Norbert Geßler intonierten sie drei Lieder aus der Feder von Felix Mendelsohn-Bartholdy, darunter auch zwei Stücke aus dem "Elias", der erst vor wenigen Tagen in der Stiftskirche gesungen wurde. Mit Bachs "Jesus bleibt meine Freude" und "Wachet auf, ruft uns die Stimme" demonstrierte der Chor seine ganze Stimmkraft. Unterstützt wurden sie bei dieser Darbietung von den Streichern der Musikschule. Zum Abschluss dieses Adventskonzertes traten dann alle Instrumentalisten und Chormitglieder gemeinsam auf und luden die Anwesenden ein, mit ihnen zusammen "Tochter Zion" zu singen.

Großartige Interpretationen, wunderbare Umsetzungen von Klassik und Moderne erfüllten das Kirchenschiff und die hervorragende Akustik des Sakralbaus ließ die Klänge bis in den hintersten Winkel schweben.