Technisch und praktisch lief bei der Feuerwehrabteilung Mühlen am Samstag bei der Übung alles wie am Schnürchen. Foto: Tischbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehrübung: Zwei ältere Personen in Gefahr nach Rauchentwicklung / Mühlener Abteilung in Topform

Ein Zweifamilienhaus im Brühl war am Samstag der Schauplatz der Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Mühlen. Ausgearbeitet worden war die Übung von Marco Schlagregen.

Horb-Mühlen. Man ging von folgender Annahme aus: Bei der Leitstelle Freudenstadt ging ein Notruf von einem älteren Bewohner eines Zweifamilienhauses in Mühlen ein. Seine Frau war durch das Piepsen der Rauchmelder aufgeschreckt worden. Da ihr Mann gehbehindert ist, ging sie selbst in den Keller, um nach der Ursache für den Rauch zu schauen und wurde nun seit mehreren Minuten vermisst.

Mit der tragbaren Feuerwehrleiter geht es auf den Balkon

Im Einsatz waren 19 Mann der Abteilung Mühlen mit dem Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) und dem Kleineinsatzfahrzeug (KEF). Der Gruppenführer des TSF, Michael Kocheise, erkundete die Lage am Einsatzort. Aus dem Kellerfenster im Bereich des Hauseingangs drang bereits schwarzer Rauch, und auf dem Balkon machte sich der ältere Mann, der die Feuerwehr alarmiert hatte, durch Hilferufe bemerkbar.

Da das Obergeschoss rauchfrei und der Mann aktuell nicht gefährdet war, stieg erst einmal ein Feuerehrmann mit Hilfe einer tragbaren Feuerwehrleiter zu ihm auf den Balkon, um ihn zu betreuen und zu beruhigen. Wichtiger war in diesem Moment die Menschenrettung und die Brandbekämpfung im Keller. Mit dem Hausschlüssel, den der gehbehinderte Mann in der Tasche hatte, konnten die Feuerwehrmänner in das Gebäude vordringen.

Die Besatzung des KEF mit Gruppenführer Freddy Hahn unterstützte die Mannschaft des TSF bei der Wasserversorgung und der Vorbereitung des Innenangriffs. Der unter Atemschutz eindringende Trupp fand die bewusstlose Frau im Bereich des Kellereingangs und rettete sie aus dem Gefahrenbereich. Sie hatte eine schwere Rauchgasintoxikation erlitten.

Der ältere, gehbehinderte Bewohner konnte dann über das Treppenhaus nach draußen gebracht werden. Wie Abteilungskommandant Wolfgang Schneider erklärte, wäre im Ernstfall auch der Löschzug der Abteilung Stadt, ein Notarzt und ein Rettungswagen alarmiert worden.

Da man bei einem solchen Einsatz nie weiß, wie lange er dauert, wurde vorsorglich auch eine Beleuchtung aufgebaut.

Stadtkommandant Markus Megerle gratulierte zu der tollen Übung. Technisch und auch praktisch habe alles wie am Schnürchen geklappt, lobte er. Taktisch wurde alles richtig gemacht. Der Atemschutz sei top gewesen und alle seien, worauf er immer besonderen Wert lege, richtig ausgerüstet gewesen.

Bürgermeister Ralph Zimmermann war beeindruckt vom Zusammenspiel der Mannschaft. Jeder habe genau gewusst, was er zu tun hatte. An die Kinder unter den Zuschauern richtete er den Appell, sich doch einmal zu überlegen, ob es nicht etwas für sie wäre, zur Feuerwehr zu gehen. Ortsvorsteher Jochen Renk dankte den Feuerwehrmännern für ihren Einsatz das ganze Jahr über und für die gute Übung. "Wir können uns darauf verlassen, dass die Feuerwehr da ist, wenn man sie braucht", sagte er.