Talheim 21BI-Sprecher Dietmar Meintel ist "geplättet" / Reaktionen auf die Kaltenbach-Pläne

Von Jürgen Lück

Horb-Talheim. "Es war eine sonderbare Sitzung. Das haben wir ja öfter in Talheim." So kommentierte Ortsvorsteher Thomas Staubitzer den Ortschaftsrat.

Bei der geheimen Abstimmung im Ortschaftsrat hatte es einen Stimmenpatt wegen einer ungültigen Stimme gegeben. Im Gemeinderat gab es ebenfalls einen Stimmenpatt. Deshalb konnte weiter geprüft werden, ob Talheim 21 machtbar ist.

Fakt ist: Die Förderbandpläne an sich vom Steinbruchunternehmer wurden in Teilen durchaus positiv bewertet – von Teilnehmern des Runden Tisches, auch von Talheim 21-Gegnern.

Jenny Gebert, Teilnehmerin am Runden Tisch: "Alle fünf Minuten ein Lkw in der ersten Variante waren für mich das No-Go. Die Förderbandlösung mindert das Problem wirklich – deshalb muss ich die Firma Kaltenbach wirklich mal loben." Dietmar Meintel, Sprecher der BI gegen Talheim 21: "Mit dem Förderband wurde der erste Auftrag erfüllt – die Lkw-Belastung zu verrringern. Viele andere Fragen sind aber noch offen." Meintel verwies aber darauf, dass durch die Förderbandlösung und die beiden Steinbrüche das Steinachtal von zwei Seiten belastet wird.

"Es droht ein Preisverfall bei Immobilien"

Meintel räumt zwar ein, dass das Förderband geräuscharm sei, aber nicht lautlos. Meintel: "Der Betrieb geht vielleicht ohne Sprengungen, aber mit Lärm und Staub. Es droht ein Preisverfall bei Immobilien. Und während des Betriebs der Erddeponie dürfte auch niemand privat in das Sanierungsgebiet investieren."

Franz-Xaver Lutz, auch Teilnehmer am Runden Tisch: "Es geht nicht nur um die Anlieferungsmethode, sondern um die ganzheitlichen Auswirkungen auf Talheim."

Für Gebert ist dabei der Naturschutz wichtig: "Das Förderband nenne ich einen Teilsieg. Den Brutplatz eines Uhus zuzuschütten, nur für einen Strukturbeitrag, das halte ich für sehr problematisch."

Auch Lutz hob auf den Naturschatz ab: "Landschafts- und Naturschutz dürfen auch in Talheim keine Worthülsen sein." BI-Sprecher Meintel betonte, dass durch das Förderband und die Betriebszeit von 20 Jahren "nicht mehr kontrollierbarer Anlieferverkehr aus allen Richtungen" auf Talheim zukomme.

Ortsvorsteher schlägt vor, Sitzung zu vertagen

Er lobte den Runden Tisch: "Erst mit der Einführung des Runden Tisches konnten die Einwendungen der Bürger sachlich diskutiert werden. Es brachte nach einer ersten Ortsbesichtigung die Erkenntnis, dass die erste Streckenführung des Steinbruchunternehmens unrealisierbar eingestuft wurde."

Nach diesen Statements gab es eine Sitzungsunterbrechung. Dann schlug Ortsvorsteher Staubitzer vor, die Sitzung zu vertagen, bis der Steinbruchunternehmer bereit sei, Informationen zu präsentieren.

BI-Sprecher Dietmar Meintel zeigte sich von der Absage Kaltenbachs überrascht: "Ich bin geplättet. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll."