Gottesdienst zum Auftakt von "Mobil ohne Auto": Durch Sport in der Natur mit sich und Gott in Verbindung

Von Marion Tischbein

Horb-Mühlen. Zum Aktionstag "Mobil ohne Auto" startete Pfarrer Johannes Unz von der evangelischen Kirchengemeinde Mühlen den zweiten Versuch eines Fahrradgottesdienstes.

Im vergangenen Jahr war der Zuspruch aufgrund des schlechten Wetters nur mäßig gewesen. Zum ersten Mal luden in diesem Jahr die drei evangelischen Kirchengemeinden Mühlen, Horb und Dettingen gemeinsam zu diesem besonderen Gottesdienst ein. Der Gedanke war, dass sich Radfahrer, Fußgänger, Inline-Skater oder Nordic-Walker nach einer Sternfahrt aus den verschiedenen Ortschaften zum Gottesdienst auf der Pfarrwiese der Remigiuskirche treffen.

Dieses Mal hatten doch einige dem wechselhaften Wetter getrotzt. Der Gottesdienst musste zwar von der Pfarrwiese in die Kirche verlegt werden. Aber immerhin fand der Fahrradgottesdienst deutlich mehr Zuspruch als im vergangenen Jahr. "Ich hoffe, Sie bewegen sich genau so gerne mit dem Fahrrad in der freien Natur wie ich", sagte Pfarrer Unz. In seiner Predigt ging es darum, dass man durch diese sportliche Betätigung in der Natur mit Gott und sich selbst in Verbindung kommt. Vielleicht erinnert man sich durch diesen Aktionstag wieder daran, dass man Wege manchmal auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen könnte. "Nur Genießer fahren Fahrrad und sind schneller da", heißt es in einem Lied der Prinzen. "Gott schützt uns, egal wie und wo wir unterwegs sind", sagte der Pfarrer. "Er sitzt hinter uns auf dem Tandem, aber den Lenker in die Hand nehmen und steuern müssen wir selbst."

Dann stellte Pfarrer Unz der Gemeinde das Graffito vor, das demnächst an der Garage des Pfarrhauses hängen wird, für jeden von der Straße aus gut sichtbar. Das Graffito mit der Taube als Symbol für Frieden und den Heiligen Geist wird bei bestimmten Anlässen aufgehängt werden, kann aber auch wieder abgehängt werden. Noch konnte der Pfarrer nur eine Probeversion des Graffito mit der Friedenstaube präsentieren. Der Künstler Mike Weckenmann, der nicht mehr in Mühlen wohnt, konnte die endgültige Version noch nicht fertigstellen. Die Probeversion, die er vorab schickte, kommt dem fertigen Werk sehr nahe, ist aber nicht wetterfest. Sie soll, so der Pfarrer, vielleicht einen Platz im Gemeindehaus bekommen. Finanziert wurde das Graffito durch Spenden.

Als Mitglied des Radtreffs des SV Mühlen und Mountain-Biker stellte der 2. Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Rainer Busch, die Aktivitäten des Radtreffs vor. Der Eine-Welt-Laden bot in der Kirche, die den ganzen Tag geöffnet war, fair gehandelte Produkte an.

Im Anschluss an den Gottesdienst hatten die Gemeindemitglieder aus den verschiedenen Ortsteilen beim Kirchenkaffee Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen und sich kennenzulernen. Der Posaunenchor Horb unter der Leitung von Karl Herrmann hat den Gottesdienst musikalisch gestaltet.