Eifrig arbeiten die Kinder an den Plakaten, mit denen später beim Film der Abspann gestaltet wurde. Foto: Lämmle Foto: Schwarzwälder-Bote

Jungen und Mädchen produzieren bei Ferienprogramm Stop-Motion-Film / Ganz wichtig: das Motto "Freunde müssen zusammenhalten!"

Von Ina Lämmle

Horb. "Wir kneten uns einen Film!" Mit dieser Aussage hat das Jugendreferat gestern Kinder zum Drehen eines Stop-Motion-Films eingeladen. Bewaffnet mit einer Kamera und selbst gebastelten Knetfiguren drehten die Kinder ihren ersten Film. Und der hatte natürlich auch eine eigene Botschaft, die den Kinder sehr wichtig war.

Der kleine Tollpatsch steckt schon wieder in der Patsche. Da verfängt er sich doch tatsächlich in einem riesigen Spinnennetz, als er gerade mit seinem Freund dem Dino im Wald Ball spielt. Aber Dino weiß die Lösung. Eilig geht er in die Stadt, um seine Freunde zu holen. Und zusammen retten sie den armen Tollpatsch aus dem Spinnennetz.

So geschehen gestern im Marmorwerk in Horb. Unter dem Motto "Freunde müssen zusammenhalten!" stand der Stop-Motion-Film, den die sieben Kinder zwischen acht und elf Jahren im Rahmen des Horber Ferienprogramms gezaubert haben.

Hierzu haben sie sich eine ganz eigene niedliche Geschichte ausgedacht: die Geschichte eines Fantasie-Tieres namens Tollpatsch. Zu Beginn durfte dabei jedes Kind eine Figur aus Knete modellieren. Dann stellten sie einander die Figuren vor und überlegten sich gemeinsam, was für eine Geschichte zu den Figuren passen würde.

Und heraus kam die Geschichte des kleinen Tollpatsches, der gemeinsam mit seinem Dinofreund im Wald Ballspielen ist und sich in einem Spinnennetz verfängt.

"Die Kinder wollen damit zeigen, dass Freunde zusammen halten müssen", erzählt Madeleine Wolf vom Jugendreferat Horb ganz stolz. Sie selbst war überrascht von der Idee der Kinder, sagte sie. "Ich hätte jetzt eher mit Aliens, Verbrechern und Polizisten oder etwas in der Art wie Räuber und Gendarm erwartet", gesteht sie. "Aber diese Geschichte lässt mein Pädagogenherz höher schlagen."

Auch einen kleinen Gag haben die Kinder noch mit eingebaut: Die kleine Schnecke, die unbedingt auch dem Tollpatsch helfen will. Aber weil sie leider so langsam ist, kommt sie erst an, als er schon gerettet ist

Mit der Stop-Motion-Technik wurde diese Geschichte dann von den Kindern unter Aufsicht von Sascha López zu einem Film gemacht. Bei dieser Technik werden Szenen in kleinen Sequenzen aus vielen Bildern dargestellt. Auf den jeweils einzelnen Bildern bewegen sich die Figuren in der Regel nur um wenige Millimeter. "Für eine Minute Film benötigt man ungefähr 700 Bilder. Und für eine Szene braucht es gut eine Stunde zum Aufnehmen", erklärt Sasha López, der schon öfter Stop-Motion-Filme produziert hat.

Aber auch hier dürfen die Kinder aktiv mitarbeiten. Vor einem selbstgemalten Hintergrund stellen sie Millimeter für Millimeter die Szenen dar. Und jeder darf mal an die Kamera. "Es ist für die Kinder sehr spannend, bei so etwas einmal selbst mitzuarbeiten und mitzubekommen, was da für Arbeit dahinter steckt. Und sie freuen sich dann auch darüber, am Ende den fertigen Film zu sehen, an dem sie selbst gearbeitet haben", sagte Madeleine Wolf. Sasha López lobte die Kinder auch für ihre Geduld und Konzentration an dem Projekt – und auch den Zusammenhalt.

Dazu passt auch eine Aussage von einem der teilnehmenden Kinder. Auf die Frage, wer denn die Hauptfigur in dem Film sei, hat die kleine Janina nur eine Antwort: "Alle sind Hauptfiguren!"

In einem kleinen Abspann des Films wollen die Kinder mit einem Plakat übrigens noch einmal auf das Kernthema des Films hinweisen. Auf dem Plakat steht mit Buntstiften geschrieben: "Freunde müssen zusammenhalten!"