Ferienprogramm: Narrenzunft "Keaschmecker" organisiert Flößerprojekt / Flößerei hat in Betra eine interessante Geschichte
Jedes Jahr freuen sich die Kinder in den Schulferien auf das Kinderferienprogramm. Jetzt ist es auch im Stadtteil Betra wieder aktuell: Von den neun angebotenen Programmen startete am Dienstagnachmittag die Narrenzunft "Keaschmecker" mit einem Flößerprojekt.
H o rb-Betra. Die Narrenzunft hatte zu diesem interessanten Event Kinder im Alter ab sechs Jahren eingeladen. Insgesamt 15 Kinder konnte Manuel Plocher, der in der fünften Jahreszeit beim Bunten Abend immer als Moderator agiert, begrüßen. Ihm zur Seite standen Heike Nitsch, Katja Schiller und Ruth Woop.
Eigentlich war im Programm auch ein Stapellauf in Hopfau in der Glatt vorgesehen. Aber für einen richtigen Flößerlauf waren die Flöße, die von den Kindern in der geräumigen Narrenstube des Narrenheimes gebastelt wurden, dann doch viel zu klein. Und das Wetter war auch nicht ideal.
Das Holz für die Flösse stammte aus dem Holzhausener Wald. Von dort kommt auch Manuel Plocher. Er hatte es aus dem Wald seines Vaters besorgt.
Als Ideengeber für das diesjährige Projekt der Narrenzunft diente die Betraer Narrenfahne, die im Zunftheim aufgehängt ist. Auf der linken Fahnenseite ist ein Flößer in der aktuellen Flößertracht mit den typischen Flößerstiefeln zu sehen. Das Basteln und Zusammensetzen der Flöße war für die Kinder sehr interessant. Sie waren mit Feuereifer bei der Sache und hatten sehr viel Spaß bei ihrem Bastelnachmittag.
Die Flößerei hat in Betra eine interessante Geschichte und ist trotzdem weitgehend in Vergessenheit geraten. Bereits im 14. Jahrhundert begann dieses alte Gewerbe und florierte bis zum Jahr 1900. 1860 schwammen im Neckar noch über 140 Flöße; 1899 fuhr das letzte Floß des Flößers Medart Zimmermann von Betra durch Neckarhausen. Die Besatzung stammte aus Betra, Fischingen und Leinstetten.
Der diesjährige Ferienspaß endete mit einer kleinen Siegerehrung. Als Siegerin qualifizierten sich Lilien, Alexa und Jana.
Zum gelungenen Abschluss gab es Obst, Kuchen und erfrischende Getränke.