Kommunales: Bei Parkverstößen muss Polizei gerufen werden
Von Eberhard Wagnerund Ingrid Letzgus
Horb-Dettingen. In der Ortschaftsratsitzung in Dettingen am Montag berichtete Ortschaftsrätin Elke Knöpfle von einer sehr unerfreulichen Begebenheit im Bereich des Feuerwehrhauses.
Ein Bekannter habe sie per Mobiltelefon darauf aufmerksam gemacht, dass aufgrund einer Festlichkeit sämtliche Autos im Bereich der Zufahrt beide Straßenseiten zugeparkt hätten.
Der besorgte Bürger fand dies bedenklich, da bei einem eventuellen Einsatz der Feuerwehr ein schnelles Ausrücken damit unmöglich sei.
Um diese Behauptung zu untermauern, fanden sich im Anhang der Mail auch Beweisfotos, die den Tatbestand dokumentierten. Knöpfle wollte von Ortsvorsteher Nadji nun wissen, wie man solchen Situationen entgegenwirken könne. Ihrer Meinung nach wäre das Anbringen von Halteverbotsschildern eine Abhilfe.
Dies lehnte Nadji jedoch grundlegend ab: "Es ist bekannt, dass Verkehrsteilnehmer weite Wege zu Fuß scheuen und manche Leute keine Disziplin verspüren. In solchen Fällen muss die Polizei angerufen werden, damit diese dann gegebenenfalls abschleppen lässt."
Ortschaftsrat Knöpfle ließ dennoch nicht locker und beharrte auf einer Lösung. Sie bot dem Ortsvorsteher auch an, ihm die "Beweisbilder" per Email zuzuschicken, was Nadji rigoros ablehnte, denn so Nadj: "Was soll ich damit anfangen?"
Des weiteren veranlasste die Situation den Ortsvorsteher seinen Standpunkt wiederholt betont deutlich zu machen: "Was soll die Ortschaftsverwaltung da tun? Wie soll da reagiert werden? Selbst wenn wir Schilder anbringen, würden diese ignoriert werden. Ich sehe auch überhaupt nicht ein, dass wir unser schönes Ambiente mit einem Schilderwald versehen, nur weil manche ihre Kisten nicht sachgemäß parken. Wir können doch nicht eine Plakatierung innerorts ablehnen, aber im Gegenzug Schilder aufstellen. In solchen Fällen einfach selbst die Polizei anrufen und Anzeige erstatten. Das Ambiente ist wichtiger als eine unsinnige Beschilderung."
Auch Ortschaftsrat Thomas Hofer, der gleichzeitig auch Abteilungskommandant der freiwilligen Feuerwehr Dettingen ist, stimmte Nadji zu: "Ich habe mir selbst schon die Nase verbrannt. Ich war bei dieser Festlichkeit vor Ort und habe insgesamt vier Mal ausrufen lassen, dass die Feuerwehrzufahrt von Fahrzeugen frei sein muss. Die einzige Reaktion war, dass ich wüst beschimpft wurde. Deshalb hilft wirklich nur der Anruf bei der Polizei."
