Otto Steinhart (†) wie ihn Angehörigen und Freunde kannten. Foto: Henger Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Otto Steinhart stirbt nach schwerer Krankheit / Starkes ehrenamtliches Engagement

Horb-Dettingen. Der beliebte Dettinger Otto Steinhart ist nach kurzer schwerer Erkrankung im Alter von 66 Jahren verstorben. Für die Familie und Freunde ist es unfassbar, dass es so schnell zu Ende ging. Freundschaften waren dem liebevollen Familienvater sehr wichtig.

Geboren wurde Otto Steinhart am 9. Juni 1951 in Horb als achtes von neun Kindern der Eheleute Hilde (geborene Korherr) und Anton Steinhart. Die Mutter war im Gutshof Egelstal aufgewachsen und der Vater betrieb damals mit dem Bruder die Schiefertafelfabrik in der Dettinger Vorstadt.

Als Otto Steinhart drei Jahre alt war, verstarb die Mutter. Er kam dann für einige Zeit nach Horb zu Tante Maria und Onkel Emil Dörr, wo er schon während der Krankheit der Mutter immer wieder gewesen war. Er wurde liebevoll in die Familie aufgenommen und fühlte sich sehr geborgen. Später erzählte er immer wieder gerne von dieser Zeit, die ihn sehr positiv geprägt hat.

Otto besuchte den Horber Kindergarten St. Leonhard. Der Vater heiratete wieder und die Familie wurde zusammengeführt. Zu den neun Geschwistern kamen noch vier weitere hinzu. Wie in der damaligen Zeit üblich, mussten die Kinder im Haushalt und in der Landwirtschaft kräftig mithelfen.

Nach der Dettinger Grundschulzeit ging er nach Horb auf das Gymnasium. Damals fuhr man noch mit dem Zug von Dettingen nach Horb. Weil er morgens zuhause mithelfen musste, war er oft knapp dran und um den Zug noch zu erreichen, wurde oft kurzerhand die verbotene Abkürzung über die Gleise zum damaligen Bahnhof im Alten Überrain genommen.

Bei Brueninghaus (heute Bosch Rexroth) machte der Verstorbene eine Lehre als Mechaniker. Seine Bundeswehrzeit verbrachte er in Meßstetten. Danach zog er zuhause aus und nahm in Horb ein Zimmer. In der Berufsschule Horb drückte er nochmals die Schulbank und legte die Prüfung zum Maschinenbautechniker ab.

In den darauf folgenden zwei Jahren war Otto Steinhart bei Firmen im Raum Herrenberg beschäftigt. 1978 wechselte er wieder zu Brueninghaus als Maschinenbautechniker. 2014 ging er nach 36 Betriebsjahren mit 63 Jahren in Rente.

In jungen Jahren hatte er das Elternhaus übernommen und mit seinem Bruder Hubert Steinhart von Grund auf saniert. Die Arbeit am und im Haus und Garten begeisterten ihn die ganzen Jahre. Er hing sehr an seinem Zuhause, das er für die Familie geschaffen hat.

1982 lernte Otto seine Frau Claudia beim "Tanz" in Untertalheim kennen. 1985 wurde geheiratet, 1987 und 1989 wurden dem Ehepaar zwei Töchter geschenkt. Die junge Familie entdeckte bald die Freude am Wandern. Als die Kinder dann erwachsen wurden, schloss sich das Ehepaar dem Dettinger Albverein an.

Aber auch mit dem Horber Albverein waren sie oft auf Wandertour. Otto Steinhart führte gerne Wanderungen an, er wurde Wanderwart und die letzten zwei Jahre war Otto Steinhart Vorsitzender der Dettinger Ortsgruppe. Viel Freude hatte er auch an der Imkerei, die er von seinem Vater übernommen hatte.

Der Spaß am Tanzen begleitete ihn und seine Frau durch die ganzen Ehejahre. Beide sind seit 2000 Mitglied beim TSC Dornstetten. Durch die Kinder entstanden Freundschaften, die bis heute anhalten. Otto Steinhart war sehr gesellig und es wurde mit einigen ehemaligen Kollegen eine Nordic Walking-Gruppe gegründet. Die Freundschaft mit seinen Horber Kameraden pflegte er seit den Jugendjahren. Bei der katholischen Kirchengemeinde engagierte er sich gerne. Zweimal half er bei der Firmvorbereitung und hat mit Diakon Karl Gemeinder den ersten Dettinger Emmausgang organisiert. Er war Lektor und im Gemeindeteam aktiv eingebunden.

Beim VdK Dettingen hatte der Verstorbene den Job des Schriftführers inne. Seine erste schwere Erkrankung suchte ihn vor 22 Jahren heim. Otto Steinhart war immer dankbar für die Genesung, wusste mit der Familie das Leben zu schätzen.

Trotz der neuen schweren Diagnose im März war die Hoffnung auf eine positive Wende allgegenwärtig. Für die Familie und Freunde ist es nun unfassbar, dass es so schnell zu Ende ging. Jeder der ihn kannte, hat ihn sehr geschätzt.