Eden Volohonsky, Leiter des Hermann-Hesse-Kollegs in Horb, arbeitet erfolgreich mit Anita Binder, Koordinatorin des "CSU International Program" zusammen. Foto: Lück Foto: Schwarzwälder-Bote

Hermann-Hesse-Kolleg hat erfolgreichstes US-Austauschprogramm / Geheimrezept: viele Gastfamilien

Von Jürgen Lück

Horb. Kalifornier stehen auf Surfen, Cabrio, Sport am Strand. Und auf Horb. Das sagt Anita Binder, Koordinatorin des "CSU International Program".

Sie sorgt an der Uni Tübingen dafür, dass das Austauschprogramm der Studenten der California State University (CSU) mit dem Ländle funktioniert. Und dabei setzt sie vor allem auf das Erfolgsmodell des Hermann-Hesse-Kollegs in Horb. Binder: "Während alle anderen akademischen Austauschprogramme mit den USA rückläufige Teilnehmerzahlen haben, haben wir auch durch das Hesse-Kolleg eine laufend steigende Nachfrage."

Nirgendwo sonst gibt es wohl so eine gelungene Kombination des Crash-Kurses, damit die Californian Boys und Girls Deutsch lernen. Denn: Bevor die Amis in Horb landen, haben sie gerade mal ein Semester Deutsch gelernt. Und damit sie dann den richtigen Start in Sprache und Kultur bekommen, ist gerade das Gastfamilien-Modell optimal, so Binder: "Die Studierenden sind jung. Durch die Unterkunft bei den Gasteltern fühlen sie sich gleich gut aufgehoben. Und gleichzeitig lernen sie in den Familien auf eine charmante Art die deutsche Kultur."

Und genau das ist der perfekte Start in das akademische Austauschjahr. Nach den sechs Wochen in Horb starten die Kalifornier in der Uni. Bekommen dort weiter neben den Seminaren ihren Deutsch-Unterricht. Binder erzählt: "Das Ziel ist, dass sie nach einem Semester dann komplett selbstständig die Unterrichtsinhalte auf Deutsch verstehen und nachvollziehen können. Und alle, die durch das Hermann-Hesse-Kolleg in Horb gelaufen sind, haben dadurch die optimalen Voraussetzungen bekommen." Weil es in der CSU 430 000 Studenten und 23 Campus gibt, ist die Werbung für das Austauschprogramm natürlich schwierig.

Deshalb, so Binder, führt vor allem die Mund-Progaganda unter den Studierenden an sich dazu, dass sich immer mehr kalifornische Studenten für den Deutschland-Start auch für Horb entscheiden.

Und auch bei den Horbern hat das Hermann-Hesse-Kolleg offenbar einen Super-Ruf. Als vor gut einer Woche Leiter Eden Volohonsky seine neue "Brasilien-Akademie" vorstellte und noch Wohnungen für 45 Studenten suchte, hatte er gegen 13 Uhr viele Anrufe von Vermietern. Volohonsky: "Ich bekomme alle unter – vielen Dank!"