Der "Star des Tages": der Nordstetter Wasserturm. Foto: Tischbein

Belohnung nach 180 Stufen: Bei Sommerwetter zieht es Bürger von Nordstetten auf Aussichtsplattform.

Horb-Nordstetten - Bei dem herrlichen Sommerwetter war am Sonntag fast ganz Nordstetten auf den Beinen. Ziel des Sonntagsausflug, ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auch mit dem Auto war der Nordstetter Wasserturm.

Nach vielen Jahren hatte die Bevölkerung wieder einmal die Möglichkeit, den 35 Meter hohen Turm zu besteigen und die herrliche Aussicht zu genießen. Zum letzten Mal war das im Jahr 2001 der Fall beim Tag der offenen Tür anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Zweckverbandes Nordstetter Wasserversorgung.

Der Verband hat sich als Ziel gesetzt, seinen Mitgliedsgemeinden Trinkwasser in ausgezeichneter Qualität zu liefern. "Dazu wurden seit der in Betriebnahme des Turms, ständig wieder Verbesserungen vorgenommen", erzählte Wassermeister Karl-Heinz Schach. So wurde zum Beispiel der Hochbehälter mit Kunststoffplatten ausgekleidet.

Für alle Fragen, die die Besucher zum Turm und der Wasserversorgung hatten, war Karl-Heinz Schach am Sonntag der kompetente Ansprechpartner. Kernstück des Bauwerks ist der 400 Quadratmeter fassende in zwei Kammern aufgeteilte Wasserbehälter. Die rotationssymetrischen Kegelschalen wurden am Boden vorgefertigt und dann mit einem Hub-Spezialverfahren hochgezogen. Diese Lösung mit der Herstellung am Boden bedeutete einen geringeren Schalungsaufwand und natürlich mehr Sicherheit für das Baupersonal.

Der Männergesangverein Nordstetten hatte die Bewirtung übernommen. Nach der Besteigung des Turms konnte man es sich im Schatten gut gehen lassen. Da Wassermeister Karl-Heinz Schach im kommenden April nach 38 Jahren in den Ruhestand gehen wird, hätte man die Idee gehabt, noch einmal eine Besteigung des Wasserturms zu ermöglichen, erklärte der Vorsitzende des Männergesangvereins, Klaus Bok.

Diese Idee kam wirklich gut an. Aber bevor man die tolle Rundumsicht auf der Plattform in 35 Meter Höhe genießen konnte, musste man die 180 Stufen erklimmen. Da war fast jeder ganz schön außer Puste, wenn er oben ankam.

Hier wurde man aber von der herrlichen Aussicht in alle Himmelrichtungen entschädigt. Bis zur Alb, der Burg Hohenzollern, die allerdings im Dunst lag, oder den Windrädern bei Dürrenmettstetten konnte man sehen und hatte den besten Überblick auf ganz Nordstetten und dem Hohenberg.

Manfred Lohmiller bot mit seiner Kutsche, die an diesem Tag allerdings nicht von Pferden, sondern von seinem Traktor gezogen wurde, Fahrten zum Bodenlosen See an. Der Sage nach soll hier ein Kloster gestanden haben. Als Nonnen und Mönche sich hier bei Gewitter bei einem Tänzchen vergnügten, soll das Kloster untergegangen sein. Durch Versuche mit gefärbtem Wasser wurde festgestellt, dass der Bodenlose See auch die Quelle im Egelstal mit seinem Wasser versorgt. Wer wollte, konnte sich nach Ende der Veranstaltung von Manfred Lohmiller in den Ort zurückkutschieren lassen.