Obwohl einige Tische gut gefüllt waren, hätten noch einige Senioren in der Halle Platz gefunden. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Advent: Jugendgruppe lädt zu Unterhaltung und Schwätzchen / Einige Plätze bleiben frei

Es wird viel von Tradition gesprochen – in Altheim wird sie gelebt. Seit Generationen lädt die Jugendgruppe die Senioren des Ortes immer am zweiten Adventssonntag in die Turn- und Festhalle ein. Wie lange schon, das wussten selbst die "Ur-Einwohner" von Altheim nicht mehr.

Hor b-Altheim. "Eigentlich gibt’s dieses Fest schon immer, aber seit wann, das kann ich beim besten Willen nicht sagen", stellte eine Dame fest, nachdem sie in ihrer Erinnerung gekramt und ihren Gatten befragt hatte.

Die Mütter der Jugendgruppen-Mitglieder hatten auch in diesem Jahr wieder den Kuchen in reicher Auswahl zur Verfügung gestellt, die Vereinsmitglieder selbst kochten Kaffee – mit und ohne Koffein – oder Tee und bewirteten ihre Gäste auch gerne mit einem Viertele oder einem Bier und die Getränkerechnung wurde wie all die Jahre zuvor aus der Gemeindekasse bezahlt. Um seinen Führerschein oder den sicheren Nachhauseweg brauchte sich ja niemand zu kümmern, denn der Jugendclub bot auch in diesem Jahr wieder seinen beliebten Heimfahrdienst an. Der Sonntagnachmittag stand also einmal mehr ganz im Zeichen dieses generationenübergreifenden Festes. Die erfahrenen Herrschaften machten es sich an den schön gedeckten Tischen gemütlich und freuten sich über zwei Stunden allerbeste Unterhaltung und ein Schwätzchen mit dem Tischnachbarn.

Punkt 14 Uhr ging’s los. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Jugendclub enterte ein völlig überrumpelter Ortsvorsteher Andreas Bronner das Rednerpult. "I woiß zwar von nix, dass i was saga soll, aber i ben trotzdem net ganu ofvorbereitet", stellte Bronner, den man vergessen hatte einzuladen, gleich mal von vorne weg klar. Bronner wollte aber nicht versäumen, die Senioren und die Jugend des Dorfes zu ihrem gemeinsamen Fest zu begrüßen. Mit Blick auf einige freie Tischreihen musste er zu seinem Bedauern jedoch feststellen, dass er sich wünschen würde, dass mehr Senioren das Angebot der Jugendgruppe annehmen würden.

Der Ortsvorsteher betonte, dass es ein schöner Brauch sei, sich in der Vorweihnachtszeit mit seinen Mitmenschen zu treffen. "Weihnachten ist ein Fest der Mitmenschlichkeit, der Verbundenheit", so Bronner, der sich davon überzeugt zeigte, dass Alt und Jung im Sinne dieser Verbundenheit viel voneinander lernen können.

Für ihn bietet diese Weihnachtsfeier eine wunderbare Gelegenheit, um sich auf Weihnachten einzustimmen. "Doch von Friede und Mitmenschlichkeit ist auf der Welt nicht viel zu spüren. Der Terror und die Gewalt haben uns erreicht!" Andreas Bronner hofft, dass sich dies schnellstmöglich ändert, verwies aber vorsichtshalber auf’s Lukas-Evangelium und die Weihnachtsgesichte. Dort steht: "Fürchtet euch nicht". "Und auch wir sollten uns nicht fürchten, dafür mit Mut und Zuversicht in die Weihnachtszeit gehen", so der Tipp vom Ortsvorsteher. Bevor dann die Vorsitzenden des Seniorenkreises, Gertrude "Trude" Kluwe, programmgemäß den Platz am Rednerpult einnehmen durfte, setzte sich Nikolaus Wehle energisch durch und verhalf so der Bläserklasse der Grundschule, die er von Julia Sprenger übernahm, zu dem lange erwarteten Auftritt. Mit einem kleinen Marsch, dem bekannten Stück "Morgen kommt der Weihnachtsmann" sowie einem Choral zeigten die Kinder, was sie in der kurzen Zeit ihres Zusammenspiels gelernt hatten.

"Des hen ihr ganz toll gmacht", gab’s ein persönliches Lob vom Ortsvorsteher für dieses Zwischenspiel. Dann durfte "Trude" Kluwe ans Mikrofon. Auch sie begrüßte alle Senioren, die in dieser hektischen Vorweihnachtszeit Zeit fanden um in der schön geschmückten Halle vorbeizuschauen und dankte dem Jugendclub für die Einladung. Bevor man sich über das reichhaltige Küchenbuffet hermachen konnte, spielte die Altheimer Jugendkapelle unter der Leitung von Patrik Burt weihnachtliche und weltliche Weisen. Kulinarisch gestärkt und musisch versorgt sang man gemeinsam einige Lieder und hörte die Geschichte der vier Kerzen, die Frieden, Glauben, Liebe und Hoffnung hießen, die Theresa Bläse vortrug.