Die Innonet-Tagungsleitung vor dem innovativen Freeformer, einem 3D-Drucker (von links): Peter Rosenberger, Oberbürgermeister und einer der vier Gesellschafter des Horber Technologiezentrums, Nadine Kaiser, Projektleiterin, Ulrich Mohr-Matuschek, Geschäftsführer SKZ, Axel Plochwitz, Geschäftsführer Innonet, Steffen Schoch, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald, und Eberhard Lutz von Arburg Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim Innonet Innovationstag in Horb präsentieren 20 Firmen ihre Produkte und Dienstleistungen / Netzwerk wächst stetig

Von Peter Morlok

Horb. Horb stand gestern beim Innonet Innovationstag für einige Stunden im Fokus der kunststoffverarbeitenden Industrie in Baden-Württemberg. Diese Schlüsseltechnologie hat gerade im Südwesten einen hohen Stellenwert.

Mit der Unternehmensgruppe fischer und dem Spritzgussmaschinenhersteller Arburg haben gleich zwei herausragende Unternehmen ihren Stammsitz im Kreis Freudenstadt. Neben diesen gibt es jedoch noch viele weitere innovative Unternehmen im Land, die sich in ihrer Kernkompetenz mit dieser Zukunftstechnologie befassen.

Rund 150 dieser Unternehmen führt die in Pforzheim ansässige Wirtschaftsförderung Region Nordschwarzwald in der Broschüre "Kompetenz in Kunststoff" auf, die sie gestern beim dritten Innonet Innovationstag Kunststoff 2014 verteilte, der in den Räumen des SKZ Kunststoff-Zentrums in Horb im Industriegebiet Rauer Grund stattfand. Der Innonet Innovationstag hat sich als Branchentreffpunkt für das Fachpublikum in Baden-Württemberg etabliert. Dies unterstreicht auch die begleitende Ausstellung, bei der 20 Firmen ihre Produkte und Dienstleistungen präsentierten.

Axel Blochwitz, Horbs Wirtschaftsförderer und Geschäftsführer von Innonet Kunststoff, einem Bereich des Technologiezentrums Horb, gab in einem Pressegespräch einen kurzen Abriss über die Entstehung des Netzwerks. Bereits 2001 habe man angefangen, ein Kunststoffzentrum zu entwickeln. "Noch lange vor der Zeit der Cluster-Analysen hat sich gezeigt, dass man sich spezialisieren muss. Die Firmen Arburg, fischer und die Duale Hochschule halfen uns dabei. Bereits 2006 konnten wir unser Netzwerk mit 25 Mitgliedsfirmen an den Start bringen – heute sind es 66, und allein in diesem Jahr sind unserem Netzwerk elf neue Firmen beigetreten", so Blochwitz.

Bei "RegioWin", einem Wettbewerb zur zukunftsfähigen Regionalentwicklung, hat Innonet mit "BioWin" ein Forschungsprojekt am Start, um an die Fördermitteltöpfe zu kommen. Bei dem Vorhaben geht es im Oberbegriff um Biopolymäre, konkret um Kunststoff-Produkte wie zum Beispiel den fischer-"Universaldübel UX green", der als erster Dübel aus nachwachsenden Rohstoffen auf den Markt kam. "Mit fünf Leuchturm- und fünf Schlüsselprojekten präsentiert sich unser Netzwerk bei diesem Wettbewerb mit geballter wissenschaftlicher Kompetenz", ist sich Blochwitz sicher.

Rund 100 Spitzenmanager und Entwicklungsleute trafen sich gestern beim SKZ, um neueste Trends, Informationen und Branchenwissen auszutauschen, ihre Netzwerke weiter zu verknüpfen und für ihre Unternehmen Synergien durch die Zusammenarbeit mit anderen, gleich gelagerten Firmen zu gewinnen. In acht Fachvorträgen beleuchteten Experten aus Wirtschaft und Forschung in ihren Beiträgen unter den Aspekten "schneller, dünner und leichter" die aktuellen Trends in der Kunststoffbranche. "Schneller bedeutet auch mehr Effizienz, dies beispielsweise durch die Produktion von Prototypen oder Kleinstserien per 3D-Drucker", sagte Eberhard Lutz, der neben seiner Aufgabe im Steuerungskreis von Innonet Kunststoff bei Arburg als Bereichsleiter Verkauf Inland dicht an den Marktbedürfnissen dran ist. "Dünner und leichter ist ein Wunsch, der hauptsächlich aus der Automobilbranche kommt, die etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes abnimmt" so Lutz weiter. Er betonte, dass jedes eingesparte Gramm dort gleichzusetzen sei mit Energieeinsparung und der daraus resultierenden Effektivität.

SKZ-ConSem-Geschäftsführer Ulrich Mohr-Matuschek als Gastgeber der Veranstaltung betonte, wie gut die Zusammenarbeit zwischen seinem Haus, der IHK, der Wirtschaftsförderung, die durch ihren Geschäftsführer Steffen Schoch vertreten war, sowie mit der Innonet Kunststoff ist. Das SKZ mit Stammsitz in Würzburg und einem weiteren Standort in Stuttgart beschäftigt sich in seiner ursprünglichen Ausrichtung mit der Prüftechnik sowie der Aus- und Weiterbildung. Nun wird überlegt, auch Beratungsangebote mit ins SKZ-Portfolio aufzunehmen.

Der Innonet Innovationstag Kunststoff 2014, zu dessen Programm Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid das Vorwort schrieb, bot der Branche wieder eine breite Plattform, und die Fachvorträge, bei denen die Themenbereiche "Additive Serienfertigung" und "Verpackungen – innovativ, leicht und dünn" besondere Beachtung fanden, setzten neue Maßstäbe.