Fritz Daub hat sich ein Filetstück des Horber Immobilienmarktes gesichert. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Haus am Mühlener Torweg 23 gehört nun dem Investor / Er möchte "etwas Bestehendes erhalten und es neu mit Leben füllen"

Von Peter Morlok

Horb. Eine der wichtigsten Gewerbe-Immobilien von Horb hat einen neuen Besitzer. Fritz Daub, Unternehmer im Unruhestand, hat das ganze Haus am Mühlener Torweg 23 gekauft.

Lange und teils recht zähe Verhandlungen mit der in Luxemburg ansässigen Investmentgruppe gingen voraus und stehen kurz vor dem finalen Abschluss. Vonseiten der Investoren Fritz und Hannelore Daub ist alles klar. Sie haben die Kaufverträge bereits vor einigen Wochen unterschrieben und gehen nun davon aus, dass ab Ende November auch die restliche notarielle Abwicklung erledigt ist.

Zustande gekommen ist dieses Geschäft unter anderem durch das Engagement von Wirtschaftsförderer Axel Blochwitz. Dieser reagierte auf die Anfrage von Fritz Daub und gab die Kontaktdaten zum Verwalter des Edeka-Marktes mit der Empfehlung, sich dort mal zu erkundigen, heraus.

Seit im Juli 2012 die Handelskette "Edeka" und mit ihr ihre Filialisten einer Metzgerei und einer Bäckerei sowie eine Schnellwerkstatt aus dem unteren Bereich des Gebäudes auszogen – für Edeka rechnete sich dieser Standort nicht mehr – ist die Ladenfläche mit knapp 3000 Quadratmeter verwaist.

Aber nicht nur dieser Bereich gehört zum gesamten Ensemble am Mühlener Torweg, sondern auch der Anbau, in dem Peter Paul Olinczuk seine Durchgangspraxis mit unfallchirurgischer Ambulanz hatte, steht seit dessen Auszug leer.

Nichts geändert hat sich dagegen in der oberen Etage. Dort ist nach wie vor das "KÖ23" von Bernd Rausch und die Praxis von Georg Knoch, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, untergebracht. "Daran wird sich auch nichts ändern", so die klare Ausrichtung von Fritz Daub, der sich auf die Zusammenarbeit mit diesen beiden langjährigen Mietern freut.

Bisherige Anfragen nach Neubelebung dieser Verkaufsfläche scheiterten daran, dass Händler wie beispielsweise Dagmar Siegloff vom "Biopunkt" nur kleinere Verkaufsflächen, in diesem Fall rund 400 Quadratmeter, mieten wollten. Den unternehmerischen Weitblick, den finanziellen Hintergrund und den Mut, das ganze Haus samt der Ladenfläche zu übernehmen, hatte bisher nur Fritz Daub.

"Für mich ist wichtig, etwas Bestehendes zu erhalten und es neu mit Leben zu füllen", betonte er im Gespräch mit unserer Zeitung.

Aus seiner Sicht sind neben der Horber "Jammer-Mentalität", auch die altmodische Einstellung mancher Zeitgenossen, die vielen resignierenden Unternehmer und die Verantwortlichen der Stadt zu einem Großteil mit schuld daran, dass die Kernstadt nicht belebt wird.

Auf der Fahrt vom Autohaus Daub runter zu seinem neuen Objekt zeigte Fritz Daub auf viele Häuser, die seiner Meinung nach geradezu nach einem Investor oder einem neuen Besitzer schreien. "Wenn man all die Häuser leer stehen und verkommen lässt, dann wird das nie was mit der innerörtlichen Belebung von Horb", betonte er mit Nachdruck.

Die komplette Wiedereröffnung bis Ende 2016 geplant

Er möchte auf jeden Fall versuchen, etwas zu ändern. Wie dieser "Wiederbelebungsversuch" im ehemaligen Edeka-Standort aussehen könnte, ist dagegen noch völlig unklar. Fritz Daub ist für alles offen. Er würde sich über einen sich ergänzenden Branchenmix genauso freuen wie über weitere Interessen an der Ladenfläche.

Laut denkt er über einen Bio- oder Getränke-Markt nach, da es gute Kühl- und Lagerräume gibt, kann sich ein Sportgeschäft ebenso wie einen Herrenausstatter, einen Fahrrad-Spezialisten, einen Spielzeug- oder Babymarkt und jede andere Branche in seinem Haus vorstellen. Und dies in maßgeschneiderten Parzellen, mit denen Händler ihr Warenangebot auf einer zusammenhängenden Fläche anbieten können.

Möglich wäre auch, dass eine Eventagentur die gesamte Fläche mietet, denn für größere Festivitäten gibt es in Horb keine Möglichkeit. Rings ums Haus gibt es eine komplette Infrastruktur mit vielen öffentlichen Parkplätzen. Was jedoch in Zukunft wegfallen wird, das ist die kostenlose Nutzung der Tiefgarage.

Da die Bereitstellung der Garage ordentlich ins Geld geht, werden die Stellplätze zukünftig nur noch den Ladenbesitzern oder an Langzeitmieter vergeben. In die ehemaligen Praxisräume könnte ebenfalls wieder ein Arzt oder eine Gemeinschaftspraxis einziehen, aber auch die Nutzung als Büroräume ist denkbar.

Fritz Daub wird sich jede Anfrage, jedes Interesse an der Neuausrichtung dieser Immobilie genau ansehen und würde sich über viele Anfragen freuen. Was seine neuen Geschäftspartner, neben ihrer Geschäftsidee, noch mitbringen sollten, ist Eigeninitiative, Durchhaltevermögen und die Bereitschaft für "ihr" Geschäft auch ordentlich die Werbetrommel zu rühren.

Daub wird in der ersten Phase die Bewerbungen sichten, mit den Interessenten Gespräche führen und hofft, dass man die komplette Wiedereröffnung des Hauses am Mühlener Torweg bis Ende 2016 feiern kann. "Interessenten können sich bei mir melden", sagt Fritz Daub.