Der Frankfurter Komiker Michael Eller war zu Gast auf der kleinen Adlerbühne.Foto: Henger Foto: Schwarzwälder-Bote

"Mit Mitte 40 bis du für die Jugend ein altes Eisen": Komiker Michel Eller plaudert über TV, Freizeit und Jugend

Von Michael Henger

Horb-Dettingen. Mit seinem Programm "Zwischen Rocker und Rollator" machte der Frankfurter Komiker Michael Eller Station im Gasthaus Adler.

Eine kleine Gruppe erlebte einen Vollblut-Komiker, der ohne Punkt und Komma sein aktuelles Soloprogramm "Zwischen Rocker und Rollator" herunterspulte.

Tags zuvor war er noch im Schlachthof in München auf der Bühne, und so waren alle gespannt, was Michael Eller zum Besten gibt.

Irgendwie sprang der Funke nicht auf das Publikum über

Bei der Begrüßung versuchte er, Stimmung in den kleinen Adlersaal zu bringen. So durften die Damen von ihm zuvor ausgeteilte Strings auf die Bühne werfen. Dann erzählte er von seinen Auftritten auf den AIDA-Schiffen und den Erlebnissen mit "all inclusive" auf hoher See.

Er nahm auch das Vorurteil der geizigen Schwaben ins Visier. Er plapperte ohne Punkt und Komma weiter, aber irgendwie sprang der Funke an diesem Abend nicht auf das Publikum über.

Natürlich ist Eller ein Profi, und so kaschierte er die Feststellung und fuhr in seinem Programm planmäßig fort. Ja, dann kamen die üblichen Städtewitze und Begebenheiten über die Berliner, Hamburger und Wiener.

Für den 47-jährigen gebürtigen Rheinlandpfälzer ist man für die Jugend ein "Altes Eisen". Mit der Erkenntnis, dass es auf den Blickwinkel ankommt, hat er ziemlich recht. Der Jugend fehlt halt die Lebenserfahrung, so Eller weiter. Deshalb glaubte er als Jugendlicher, dass ein Urologe irgendwas mit der Zeitmessung zu tun hat. Die Männer mit 40 haben Problemzonen. So fallen die Haare aus und an anderen Stellen wachsen sie. So quellen aus den Ohren ungewollt ganze Büschel. Dann verglich er die alten Fernseh-Shows wie Dalli-Dalli oder großer Preis mit den vielen heutigen Kochshows. Allein 36 solcher Kochsendungen sind aktuell im TV- Programm zu sehen. Auch "Bauer sucht Frau" wurde aufs Korn genommen. Die langweiligen deutschen Werbespots kamen auch dran. Seine Feststellung zum Schluss seines Programms war, dass solcher Müll erfolgreich ist, weil die Leute vom eigenen Elend weglaufen und solche Sendungen dann sehen wollen.