Der Arbeitskonflikt bei Bosch Rexroth ist beendet. Foto: Hopp

Interessenausgleich unterzeichnet: Arbeitsplatz-Abbau fällt geringer aus als ursprünglich geplant.

Horb - Gute Nachrichten von Bosch Rexroth in Horb: Standortleitung und Arbeitnehmervertreter haben sich auf ein gemeinsames Restrukturierungskonzept für den Standort geeinigt. Seit Sommer 2015 liefen dazu Gespräche. Ein entsprechender Interessenausgleich wurde nun unterzeichnet.

Wie Bosch Rexroth mitteilt, beinhaltet der Interessensausgleich einen geringeren Stellenabbau als ursprünglich geplant. Rund 110 Mitarbeiter hätten bereits eine Festanstellung an anderen Bosch-Standorten in der Region erhalten.

"Wir haben von Anfang an auf einen konstruktiven Dialog mit den Arbeitnehmervertretern gesetzt", sagte Hans Haap, kaufmännischer Werkleiter von Bosch Rexroth in Horb. Er sei sehr zufrieden, dass nun eine gemeinsame Lösung gefunden wurde, durch die der Standort zukunftssicher aufgestellt werde. Beim jetzt erzielten Ergebnis habe man konstruktiv mit den Arbeitnehmervertretern zusammengearbeitet. "Wir haben einige Vorschläge zur Restrukturierung in die Verhandlungen eingebracht und freuen uns, dass wir dadurch unter anderem das Verlagerungsvolumen deutlich reduzieren konnten", sagte Betriebsratsvorsitzender Alexander Plaz.

Mit dem nun verabschiedeten Restrukturierungskonzept konnte der ursprünglich geplante Abbaubedarf von rund 195 Stellen auf knapp 170 Stellen reduziert werden, für rund 135 Mitarbeiter konnten bereits sozialverträgliche Lösungen gefunden werden, berichtet das Unternehmen. "In den letzten Monaten konnten wir rund 110 Mitarbeiter von Bosch Rexroth in Horb an andere Bosch-Standorte in der Region vermitteln", so Hans Haap. Weitere rund 25 Stellen konnten bereits durch Altersteilzeit, Vorruhestands- und Aufhebungsvereinbarungen reduziert werden. Bis spätestens Ende 2017 sollen auch für die übrigen rund 35 Stellen abgebaut werden, was ebenso sozialverträglich geschehen soll.

Der Bosch Rexroth-Standort in Horb gehört zum Produktbereich Mobile Anwendungen. Im Sommer 2015 hatte das Unternehmen ein Kostensenkungsprogramm angekündigt und seitdem mit den Arbeitnehmervertretern Gespräche zu den konkreten Umsetzungsmaßnahmen geführt.

"Mit diesem Beschluss schlagen wir den richtigen Weg ein und können zuversichtlich auf die Zukunft des Standortes blicken", sagt Hans Haap. So soll auch die Ausbildung am Standort zukünftig gestärkt werden. Kürzlich sind in Horb sieben neue Auszubildende gestartet. Ab 2017 wird es drei Ausbildungsplätze mehr geben als in den beiden Jahren zuvor.

Unter dem Motto "Wir sind Rexroth – Wir erzeugen Druck" haben auch die Arbeitnehmer die Auseinandersetzung um die Arbeitsplätze bei Bosch Rexroth in Horb aufgenommen. Durch die alternativen Ideen der Arbeitnehmerseite, konnte der Notwendige Druck aufgebaut werden und so konnte erreicht werden, dass der Personalabbau reduziert wurde, so Nicolas Bauer Gewerkschaftssekretär und zuständig für Bosch Rexroth in Horb.

Das ursprüngliche Konzept der Arbeitgeberseite sah vor, dass große Teile der A10 ins Ausland verlagert werden und die Fertigungstiefe in Horb reduziert wird. Zusätzlich sollte ein Teil der freiwilligen Zulagen bei Schichtarbeit und Nachtschicht gestrichen werden.

Der Abgeschlossene Interessenausgleich sieht laut IG Metall vor, dass der Großteil der A10 in Horb bleibt und damit weitere 25 Arbeitsplätze in Horb verbleiben.

Für die Beschäftigten war neben den Arbeitsplätzen wichtig, dass die Zuschläge auch weiter bezahlt werden, so der Betriebsratsvorsitzender Alexander Plaz.

Aus Sicht der Arbeitnehmervertreter sind durch diese Vereinbarung die Arbeitsplätze am Standort Horb für die Zukunft gesichert. Weiter ist es der Arbeitnehmerseite gelungen, dass für drei weitere Jugendliche eine Chance auf einen Ausbildungsplatz bei Bosch Rexroth besteht.