Fleißige Entwickler: der KFZ-Kurs am Campus Horb                                                                                     Fotos: Campus DHBW Foto: Schwarzwälder-Bote

Studierende am DHBW-Campus entwickeln Antrieb für zivile Drohnen / Kombination aus Praxiserfahrung und Theorie hat geholfen

Horb. Trotz aller Fortschritte gibt es bei Elektroantrieben von Fahrzeugen noch immer Verbesserungsbedarf. Daran arbeiten auch Studierende am Campus Horb der DHBW Stuttgart. Deren Ideen haben nun im wahrsten Sinne des Wortes Flügel bekommen: mit der Entwicklung eines Antriebs für zivile Drohnen.

Bis dato ist für die meisten Verkehrsteilnehmer der Kauf eines Elektrofahrzeugs keine wirklich vollwertige Alternative. Der Grund liegt in der begrenzten Fahrleistung, beziehungsweise Reichweite.

Damit sich dies ändert, werden am Campus Horb der DHBW Stuttgart Studierende als Experten für den zukunftsträchtigen Bereich der Elektromobilität ausgebildet. Diese Studierenden arbeiten seit Längerem an der Entwicklung kompakter Hochleistungsmotoren für die On-Board-Ladung von Batterien für Elektromotoren, und zwar so erfolgreich, dass diese Entwicklung bereits im Jahr 2013 mit einer Nominierung zum Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg in der Kategorie Emissionsminderung gewürdigt wurde.

"Der Erfolg ist eine Teamleistung unseres gesamten Kurses"

Was mit bodenständiger Grundlagenarbeit für den Automobilbereich begann, bekommt jetzt im wahrsten Sinn des Wortes Flügel; für Quantum Systems in München wurde im Studiengang Maschinenbau mit Schwerpunkt Kfz-Prüftechnik ein Konzept für die Reichweitenerhöhung eines senkrecht startenden, elektrischen Fluggeräts entwickelt.

Für Fluggeräte dieser Art, die als Drohnen durch ihren Einsatz im militärischen Bereich in der Diskussion sind, hat Quantum Systems ein so überzeugendes Konzept für die zivile Nutzung vorgestellt, dass sie damit die Fachjury beim Wettbewerb "Drones for Good" in Dubai überzeugen konnte.

Für die Studenten um die beiden Projektleiter Sebastian Sterr und Simon Steinebrunner bestand neben der technischen Konzeption die größte Herausforderung vor allem im engen Terminplan. So musste der Prototyp innerhalb von vier Wochen konzipiert und aufgebaut werden, damit er auf der Messe AERO in Friedrichshafen vorgestellt werden konnte. "Dabei haben uns die Kombination aus Praxiserfahrung und Theorie natürlich schon geholfen", sind sich Sterr und Steinebrunner einig. "Wir konnten die Inhalte aus der Vorlesung bei der Entwicklung der Verbrennungsmotoren direkt umsetzen und einen wirklich innovativen Antrieb entwickeln."

Das ultrakompakte Lademodul hat nur einen Hubraum von 25 Kubikzentimeter, verfügt aber über eine elektronische Kraftstoff-Direkteinspritzung und einen optimalen Massenausgleich mit geringer Vibration. "Darauf sind wir besonders stolz", so das Entwicklungsteam, "denn üblicherweise vibrieren Einzylindermotoren stark. Und der Erfolg ist natürlich eine Teamleistung unseres gesamten Kurses."