Der Unternehmer Manfred Volz blickt heute auf 80 Jahre Lebenserfahrung zurück. Foto: Morlok

Firmengründer Manfred Volz feiert Geburtstag. Fest mit Familie, Freunden und Vereinen.

Horb-Bildechingen - Am Donnerstag darf Manfred Volz seinen 80. Geburtstag feiern. Und mit ihm feiern dieses Jubiläum viele Freunde, Bekannte, die Vereinsprominenz von Horb und Bildechingen und ein Großteil seiner Familie.

Der Unternehmer Manfred Volz hat wie kaum ein anderer seinem Wohnort und der Stadt Horb seinen Stempel aufgedrückt. Eine Straße trägt seinen Namen, ein Sportstadion wurde nach ihm benannt, von seiner Stiftung profitieren in erster Linie die Jugendbereiche vieler Vereine und Organisationen, in fünf örtlichen Vereinen ist er Ehrenmitglied und bis zu seinem 75. Lebensjahr war er einer der großen Arbeitgeber von Horb.

Er hat in seiner Zeit als Geschäftsführer der Firma "Volz Luftfilter" fünf große Fabrikgebäude und sieben Wohnhäuser gebaut und insgesamt eine Karriere hingelegt, wie sie eigentlich in kein Lehrbuch für Firmengründungen passt. Dafür ging der Jubilar Zeit seines Lebens viel zu pragmatische Wege. Bei ihm musste etwas funktionieren – wie es funktionierte, war ihm im ersten Schritt egal. Er verbesserte seine Produkte immer wieder und aus den ersten Anfängen, einem Filter für Spritzkabinen, bei dem er in einen einfachen, doch abgedichteten Rahmen Glasfasermaterial zwischen zwei Platten, die als Abfallprodukt aus der Kronkorkenherstellung übrig waren, steckte, wurde ein Produkt, das heute in keiner Lackierstraße fehlt.

Was in der Garage des elterlichen Hauses in Böblingen begann, fand in Bildechingen seine Fortsetzung. Hier fand er vor mehr als 40 Jahren nicht nur bezahlbare Baugrundstücke, sondern auch gleich die passenden Mitarbeiter. "Keine Gelernten – dafür Geschickte", erinnerte sich der Unternehmer bereits in einem früheren Gespräch mit unserer Zeitung. Er hatte die Ideen, Erhard Müller und Anton Weil setzten diese um. Müller war der Bastler, der Allrounder und Weil der Mann, der jede Maschine zum Laufen brachte.

Die Produktpalette wurde sukzessive ausgebaut und liefert heute mit einer Fertigungstiefe von fast einhundert Prozent Filter für viele Anwendungen. Volz legte so den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die man selbst im Land der Tüftler und Erfinder nur selten findet.

Geboren wurde er am 22. Dezember 1936 am Postplatz in Böblingen, als zweites Kind der Eheleute Ernst und Erna Volz. Seinen Volksschulabschluss machte er 1951 und danach begann er eine Lehre als Maschinenschlosser bei der Firma Trenklein in Schönaich. "Das waren harte Zeiten – arbeiten musste man wie ein Ausgelernter, doch Geld gab es nur für den Lehrling. 15 Pfennig die Stunde haben die mir bezahlt, 60 Stunden pro Woche mussten wir arbeiten – aber gelernt habe ich in dieser Zeit jede Menge", erinnerte sich Volz an seine ganz frühen Anfänge. Einige berufliche Stationen folgten, bis ihm die Idee mit den Filtern kam.

Die Frau seines Lebens, seine Ella, lernte er im Stuttgarter "Café Weigelschmidt" 1961 beim Tanzen kennen. "Ich war dort als Abschleppunternehmer Manfred Volz aktiv und habe versucht, die schönsten Mädels abzuschleppen", erzählt der Jubilar lachend bei dem Gedanken an jene Zeit. Die damals 23-jährige Industriekauffrau Ella Schöch aus Mühlacker war es dann, die es dem angehenden Unternehmer angetan hatte, und am 7. Juli 1962 wurde geheiratet. Drei Kinder – die ihnen fünf Enkel schenkten – ist die private Bilanz der Eheleute, die sich sicher genauso sehen lassen kann, wie ihre beruflichen Meriten.

Manfred Volz ist auch im hohen Alter und trotz einiger gesundheitlicher Einschränkungen noch aktiver Hobbykoch mit Hang zur asiatischen Küche, büffelt fleißig Englisch im Telekolleg, schreibt Tagebuch, werkelt im Garten und schneidet seine Obstbäume noch immer selbst. Sein Hobby Golf hat er jedoch im vergangenen Jahr an den Nagel hängen müssen. "Die Puste macht nicht mehr mit."

Heute wird nun im Hause Volz ab 18.30 Uhr groß gefeiert. Peter Straub wird mit einem Chor vorbeischauen, der Musikverein wird ihrem Ehrenmitglied ein Ständchen spielen und der Jubilar selbst freut sich auf die Mitbringsel seiner Gäste. "I krig gern Geschenkle", gibt er verschmitzt zu, wünscht sich jedoch am meisten, dass er noch lange einigermaßen gesund bleibt. "Das ist das Wichtigste – alles andere kann ich mir kaufen."