Helmut Hensch zeigt Inge Weber das ganze Ausmaß der Trockenanlage. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Helmut Nesch hat eigentlich große Ziele, doch "Helmuts Angelteich" ist seit August ohne Wasser

Von Peter Morlok

Horb-Grünmettstetten. Gerade einmal einen Steinwurf von der ehemaligen Rock-Kneipe "Seewald" entfernt liegt direkt an der B28a, durch Hecken und Bäume geschützt, "Helmuts Angelteich". Ein kleines Holzschild weist den Weg.

Zwei Teiche, die eigentlich zum Jedermann-Angeln einladen sollen, liegen dort draußen verkehrsgünstig und doch recht idyllisch. 42 Jahre wurde die Anlage, die zwischenzeitlich etwas in die Jahre gekommen ist, von Helmut Bohleber betrieben, und als dieser Anfang 2014 sein Geschäft aufgab, stand für den passionierten Angler und Naturschützer Helmut Hensch rasch fest, dass er die Anlage übernimmt und sie zum familienfreundlichen Anglerparadies ausbaut.

Da in Grünmettstetten jedes Schulkind weiß, dass dem Teich weder Grundwasser noch eine Quelle, mit dem er gespeist werden könnte, zur Verfügung steht, war eigentlich relativ schnell klar, dass hier Gegenmaßnahmen ergriffen werden müssen, damit sich aus einem Hobby eine tragfähige Existenz entwickeln kann. Deshalb bestellte Hensch im Juni 2014 auf eigenes Risiko einen Brunnenbohrspezialisten.

Erste Messungen ergaben, dass die Experten ihren Bohrkopf 35 Meter in die Tiefe treiben müssen, bevor sie auf Grundwasser stoßen. "Und dabei gehen die letzten 15 Meter durch Fels", erklärte Hensch damals. Rund 18 000 Liter Frischwasser wollte er nach Abschluss dieser Grabung täglich fördern, die tatsächliche Fördermenge war jedoch gleich Null.

"Die Pumpe wurde falsch eingebaut und ist jetzt total vermatscht", erklärte Hesch . Dies bei einer Vorortbesichtigung, zu der auch Inge Weber, die bei der Stadt Horb, dem Besitzer des Grundstücks, als Verantwortliche den Bereich Fischereipacht betreut.

Was sie sah, war nicht besonders erfreulich. Die Idylle am Seewalder Fischteich ist in Gefahr – der Weiher ist total ausgetrocknet.

Wenig Regen – notwendig wären täglich 5000 Liter gewesen, nur um den Pegel zu halten –, starke Hitze und eine defekte Pumpe sorgten dafür, dass der Teich ab August nicht nutzbar war. Was als Naherholungsgebiet für Jedermann und Angelparadies für Klubmitglieder angedacht war und mit großen Vorsätzen startete, scheint an seine natürlichen Grenzen gestoßen zu sein.

Da half es auch nichts, dass der Pächter den halben Seegrund mit Plastikfolie abdeckte, um so das versickern des Wassers wenigstens etwas zu verhindern.

Ob dies überhaupt zulässig ist, das will Inge Weber nun in Erfahrung bringen. "Ich werde mich bei uns im Hause, mit Anfragen beim Regierungspräsidiums und bei der Naturschutzbehörde kundig machen, ob man einen Naturteich auf diese Art und Weise überhaupt abdichten darf", erklärte sie hierzu.

Der Ortschaftsrat Grünmettstetten hat dann ebenfalls ein gehöriges Wörtchen mitzureden bevor der Gemeinderat sein endgültiges Votum hierzu abgibt, ob man den Teichgrund komplett (und überhaupt) mit Folie abdichten darf.

Inge Weber konnte dem glücklosen Existenzgründer höchsten anbieten, dass die Stadt nicht auf ihren langfristigen Pachtvertrag besteht, denn einen Fischweiher, mit dem man nur vom März – ab da war der Teich wieder aufgetaut – bis August – dann war er leer gelaufen – nutzen kann, kann man nicht wirklich als Existenzgrundlage sehen.

Helmut Hensch scheint dies jedoch nicht weiter zu interessieren. Nach wie vor schwärmt er von "Helmuts Fischteich", der so beliebt sei, dass die Leute Anreisen von bis zu 200 Kilometer auf sich nehmen, nur um hier einen Tag zu verbringen. Schaut man sich jedoch die Anlage genauer an, sieht den leeren Teich, dann darf man an dieser Behauptung doch etwas zweifeln.

Wie es dort draußen weitergeht, das wird sich zeigen. Gefragt ist jedoch erst mal Markus Blaurock und sein Team vom Grün-Amt, denn von einigen Bäumen kracht das Totholz herunter. Hier versprach die Stadt Abhilfe. Nur wie das Wasser in den Teich kommt, das steht auf einem anderen Blatt.