Der in Horb lebende Arzt Nikola Lukincic vor zwei seiner Arbeiten, die in den kommenden Monaten in der Raiffeisenbank Horb zu sehen sind. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunst: Nikola Lukincic zeigt in der Raiffeisenbank einen Querschnitt durch unterschiedliche Schaffensphasen

Die Geschäftsführung der Raiffeisenbank Horb lädt am heutigen Donnerstag in Kooperation mit dem Kunstverein Oberer Neckar zur Vernissage "Die horizontalen Vertikalen" ein. Die brachte der frühere Leiter der Inneren Abteilung des Horber Krankenhauses, Nikola Lukincic, auf die Leinwand.

Horb. Harald Queisser, Vorstand der Raiffeisenbank, sowie Benno Müller werden einleitende Worte sprechen, und die Neu-Dießenerin Heide Kreutzburg soll mit ihrem tollen Gesang, zu dem sie sich auch zusätzlich eine musikalische Begleitung mitbringt, die Ausstellungsgäste aufs Beste unterhalten. Die Ausstellung wird dann ein halbes Jahr in den Räumen der Bank während der normalen Öffnungszeiten zu sehen sein.

Zu sehen ist quasi eine Retrospektive all der Stile, die Nikola Lukincic in den vergangenen zehn Jahren gemalt und aufgebaut hat. Ein Querschnitt durch unterschiedliche Schaffensphasen und Stilrichtungen.

Am Mittwochnachmittag hat er nun gemeinsam mit Martina Hehl, im Verein für die Ausstellungen in den Horber Geldinstituten zuständig, seine Auswahl von 37 Bildern aufgehängt. "Einige davon sind unverkäuflich, sie stammen aus Privatbesitz", so der Künstler, der jedem seiner Werke einen Namen gab und so die Besucher ein Stück weit an seinen Überlegungen zur Entstehungsgesichte der Arbeit mitnimmt.

Arbeiten regen zum zweiten Hinschauen an

"Horizontale Vertikalen" – ein Ausstellungstitel, der genau wie die ausgestellten Arbeiten zum Nachfassen, zum zweimal Hinschauen, anregt. Horizontale Vertikalen, noch krasser könnte ein Gegensatz doch eigentlich gar nicht sein? Es gibt doch auch keine dicken Dünnen oder saures Süßes. Oder doch? Süßsaures vielleicht?

Man muss bei Nikola Lukincic bohren, den Kern seiner Aussage suchen, irgendwie einen Zipfel seiner Inspiration erwischen, dann eröffnen sich die meist sehr verflochtenen, oft auch überladenen Momentaufnahmen seines Lebens. Lukincic, 1948 in Opatija/Istrien (Kroatien) geboren, malt seit seiner Schulzeit. Seit Langem versucht er in seinen Bildern die Parallelen zwischen Mikro- und Makrowelten einzufangen.

Seine Interpretationen der Mikrowelt sind dunkel und düster. "Hier verschwinden Dimensionen und verschmelzen zu einer einzigen dunklen Energie", beschreibt er diese Art der Bildgestaltung. "Die mikrofische Wahrnehmung wird vom Gehirn blockiert, denn wir brauchen immer etwas, was wir in ein Koordinatensystem stellen können", erklärte er seine "Dark-Side", die er selbst dem Genre abstraktem Expressionismus zuordnet.

Fröhlicher und bunter, wenn auch nicht weniger verwirrend, hingegen seine Umsetzungen mit der Makrowelt. "Hier kann das Auge die Farbenvielfalt verstehen. Es können dabei auch Horizonte wechseln und sich verschieben, das führt zu unterschiedlichen Wahrnehmungen", erklärt der Künstler. Er sieht die Kunst als die Metapher zwischen Nichts und Allem. Ein bemerkenswerter Ansatz, halten doch viele Künstler ihre Kunst für alles.

Lukincic gewann 2015 einen kroatischen Preis

Lukincics Bilder waren schon in vielen Gemeinschaftsausstellungen, aber auch an namhaften Plätzen als Einzelausstellungen zu sehen. So im letzten Jahr in der Ausstellung "AKTUELL 2016", in der sich die Künstler des Kunstvereins Oberer Neckar, in dem Lukincic Mitglied ist, immer zum Jahresende in ihrer gesamten Ausprägung und Vielfalt präsentieren, oder 2007 in einer eigenen Ausstellung im Horber Rathaus. 2015 war der Expressionist Gewinner des 1. Preises des jährlich stattfindenden "MANDRAC"-Kunstevents in Volosko in seinem Heimatland Kroatien.

Nun wird er seine Werke einer breiten Öffentlichkeit präsentieren und hofft, dass gerade zur Vernissage viele Interessierte kommen und auch die Chance nutzen, um mit ihm ins Gespräch zu kommen.

Die Ausstellungseröffnung ist um 19 Uhr in den Räumen der Raiba Horb.